Verflixtes Corona – Rückblick auf 2020
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Letzte Aktualisierung am 19. April 2021
Das verflixte Corona-Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Zeit für einen Rückblick auf 2020, mit dem ich auch an der Fotoparade von Michael vom Blog Erkunde die Welt teilnehme. Die Bilder sind nicht unbedingt nach „Schönheit“ ausgewählt, sondern eher um das Jahr zu illustrieren.
Januar
Anfang Januar war unsere Welt noch in Ordnung. Ein paar Freunde (und noch mehr Ausländer) sind die kurze Zeit zwischen Weihnachts- und Chinesischen Neujahrsferien gar nicht zurückgekommen, lohnte sich ja nicht für die gerade mal drei Wochen. Entsprechend ruhig war es Anfang des Jahres auch noch bei uns. Dass die drei Wochen im Januar die einzigen drei Präsenzschulwochen im zweiten Halbjahr 19/20 sein würden, war nicht abzusehen. Auch wenn es erste Meldungen über die „mysteriöse Lungenkrankheit“ in China schon Ende Dezember 2019 gab, war das für uns noch kein Thema.
Eisiger Winter mit viel Schnee
Winter in Peking sind zwar eiskalt, aber trocken. Als es dann am 6. Januar richtig viel geschneit hat, habe ich alles stehen und liegen lassen und bin zum Jingshan-Park gefahren. Auf dem Rückweg habe ich dann noch einen Halt an „der Ecke“ gemacht – von diesem Wachturm der Verbotenen Stadt gibt es sicher Tausende Bilder, aber nicht ganz so viele mit Schnee und Eis, auch wenn es in diesem Jahr anders war und später noch ein paar Mal geschneit hat.
Zwei Wochen später sah es dann schon ganz anders aus. Es kamen die ersten „Landsleutemails“ aus der Botschaft, die Schule riet unter anderem dazu dazu, an Bahnhöfen und Flughäfen Feinstaubmasken zu tragen. Das hat mich dann schon das erste Mal verunsichert, gleichzeitig fühlte es sich surreal an. Wir haben Besuch von unserem Mittleren und seiner Freundin erwartet, die zunächst uns besuchen wollten, um dann weiter nach Sichuan zu fliegen und dort zu wandern. Der Gedanke, die Reise abzusagen, war kurz da, aber zu dem Zeitpunkt schien das uns das noch mehr als übervorsichtig bis hysterisch… Also habe ich die beiden dann vom Flughafen abgeholt. Mit Maske.
Am chinesischen „Silvesterabend“ habe ich am späten Nachmittag eine meiner „Kontrollrunden“ gedreht und mal wieder (wie immer vergeblich) versucht, den Tiananmen mit dem Scooter zur kreuzen. Dass die Stadt zum Neujahrsfest wie leergefegt ist, ist immer so. Aber unter dem Eindruck der neuen Krankheit und mit Maske fühlte es sich unwirklich an.
Eine Sehenswürdigkeit nach der anderen wurde geschlossen, die Temple Fairs abgesagt – das ist so, als wenn in Deutschland Weihnachtsmärkte abgesagt werden. Mit dem Besuch sind wir dennoch ein bisschen durch die Stadt gezogen, aber wenn die Wangfujing sich so leer präsentiert, weiß man, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.
Auch am Osteingang des Jingshan-Parks: tote Hose.
Februar
Ein paar Tage später war klar: weiter in China herumzureisen ist keine gute Idee. Tagelang hingen wir am Telefon, bis es endlich einen Rückflug für den Mittleren und Freundin gab. Normalerweise heule ich Rotz und Wasser, wenn ich mich von den Kindern verabschieden muss, diesmal war ich tatsächlich erleichtert. (Auch wenn ich im Nachhinein denke, vielleicht wären sie besser hiergeblieben.)
Während Corona in Deutschland weiterhin kaum mehr als ein Sack Reis in China war, Masken als unnötig und unsinnig abgetan wurden (und damit einer der Bausteine für das derzeitige Chaos gelegt wurde), war unser Alltag klar durch Corona bestimmt. Überflüssig zu sagen, dass hier ohne Maske nichts mehr ging.
Die Schulferien wurden erst verlängert, dann kam der Online-Unterricht. Die Jungs waren zuhause. Immer. Auch wenn unsere „Lütten“ schon lange keinen Babysitter mehr brauchen, einigten wir uns darauf, dass immer ein Elternteil bei ihnen bleibt. Nicht, dass es ganz dumm läuft, und wir zur falschen Zeit am falschen Ort sind und irgendwo festsitzen. Rausgehen wollten sie eh nicht, da war durchaus Angst im Spiel.
Wenn der Mann nicht arbeiten war, bin ich von Zeit zu Zeit durch die Stadt getuckert. Inzwischen hatten sich die Wohngebiete, egal ob Westler-Compound oder Hutong, alle mehr oder weniger abgeriegelt. Zugang ausschließlich für Bewohner, keine Besucher oder Lieferanten erlaubt, Handwerker nur im Notfall mit viel Hickhack.
Weiterhin alles leergefegt. So wichtig meine „Kontrolltouren“ für mich einerseits auch waren, um keinen Budenkoller zu kriegen, so froh war ich andererseits immer, wenn ich in der sicheren Wohnung zurück war.
Solltet Ihr glauben, nur die kleineren Straßen wären so leer gewesen – Irrtum. Hier ein Blick in die Chang’an – die große Prachtstraße im Zentrum, die an Tienanmen und Verbotener Stadt vorbeiführt, wo zum Nationalfeiertag die Paraden stattfinden, wichtige Ost-West-Verbindung: gespenstische Leere.
März
Im März nicht viel anders: wir hocken fast nur zuhause im Apartment, einziger Sozialkontakt außerhalb der Familie ist der Ladenbesitzer des kleinen Geschäfts im Compound. Ich drehe weiter von Zeit zu Zeit meine „Kontrollrunden“, die ich mit kleinen Besorgungen verbinde. Besonders gut tut mir ein Spaziergang im Jingshan-Park.
So langsam gibt es wieder etwas mehr Verkehr, aber es ist und bleibt weit entfernt vom normalen Chaos.
Der Frühling kommt endlich – gleichzeitig verabschieden wir uns so langsam von der Vorstellung, dass die Schule ihre Pforten noch vor den Osterferien wieder öffnet. Und eine leise Ahnung macht sich breit, dass der geplante Heimaturlaub in den Sommerferien vermutlich ausfallen wird.
April
Endlich wird es wärmer, der Frühling ist da und überall grünt und blüht es. Was im Corona-Jahr ist wie immer: was blüht, muss fotografiert werden.
Die Temperaturen liegen über 20 Grad, normalerweise würde ich mit Freundinnen in Cafés draußen sitzen – aber Fehlanzeige. Überall gibt es Temperaturkontrollen, Sehenswürdigkeiten sind weiterhin geschlossen, Parks bleiben geöffnet, haben aber Besucher-Obergrenzen. Wo sich sonst Touristenbusse stapeln: Leere.
Für die Jungs beginnen nach 9 Wochen Online-Schule die Osterferien. Chinas Grenzen sind für Ausländer weiterhin dicht.
Mai
Anfang Mai darf die Verbotene Stadt wieder öffnen. Statt normalerweise maximal 80.000 Besuchern dürfen aber nur 5.000 am Tag hinein. Die ersten Tickets sind sofort ausverkauft, ich ergattere eines für den 6. Mai. Ohne die üblichen Besucherströme wirkt die Verbotene Stadt ganz anders, vor allem die Plätze scheinen um ein Vielfaches größer zu sein.
Ansonsten passiert bei uns im Mai nicht viel. Die Jungs haben Online-Schule, der Mann macht Home-Office, ich dreh meine Kontrollrunden. Soziale Kontakte außerhalb der Familie? Fehlanzeige. Der „Lütte“ wird 14, eine richtige Feier mit Besuch gibt es nicht (auch nicht an den anderen drei Geburtstagen hier), aber immerhin einen gemütlichen Tag samt gewünschtem Schokokuchen.
Juni
Im Juni öffnet die Schule für ein paar Tage, dann gibt es einen neuen Corona-Ausbruch auf einem Markt und die Schulen müssen wieder schließen. Der Online-Unterricht läuft aber bis auf einzelne Ausnahmen gut, gibt halt auch unter Lehrern Digitalverweigerer, was normalerweise schon ein Ärgernis ist, jetzt aber an Arbeitsverweigerung grenzt.
Für etwas Abwechslung sorgt das Theater-Projekt der Jungs. Da die Schule geschlossen ist, findet die AG online statt, die Jungs habe ihre Parts gefilmt. Ich werde regelmäßig zur Schule gescheucht, um dafür Requisiten, GreenScreens etc. am Pförtnerhaus abzuholen. Hier ist das Ergebnis.
Ende Juni fangen die Sommerferien an, die Jungs waren im 2. Schulhalbjahr – also von Januar bis Juni – gerade mal vier Wochen in der Schule. Der geplante lange Sommerurlaub in Deutschland fällt coronabedingt ersatzlos aus. Nun haben wir Freunde und Familie über ein Jahr nicht mehr gesehen (Spoiler: und auch jetzt am Ende des Jahres ist noch kein Wiedersehen absehbar).
Der Markt-Ausbruch wird schnell eingedämmt, und unser Leben geht unter Corona-Bedingungen weiter: Masken, Temperaturkontrollen und Health App – Zugang fast überall nur mit grünem Code.
Meine Schnapsidee, den Tiananmen mit dem Scooter zu kreuzen, verfolge ich in Abständen weiter – erfolglos. Aber drumherum ist es ja auch nett.
Wetter und Stimmung sind gewittrig. Der Blick auf Deutschland macht es nicht besser, wir machen uns mehr und mehr Sorgen um die Familie und Freunde dort.
Juli
Ab Juli geht es bei uns so langsam aufwärts. Endlich können wir so langsam wieder soziale Kontakte pflegen. In der Regel draußen, natürlich mit dem üblichen Vorsichtsmaßnahmen (Maske, Temperaturcheck, Health App), aber immerhin. Ich glaube, so allein wie in diesem guten halben Jahr war ich noch nie zuvor, wobei ich ja zum Glück die Familie hab. Vor allem die Jungs sind klasse.
Beide sind ja nun in einem Alter, in dem sie sich normalerweise so langsam von zuhause ablösen sollten, selbständiger werden – und stattdessen sind wir mehr denn je aufeinander angewiesen. Noch stärker, als es wegen der Situation „Ausländer in Peking“ sowieso schon der Fall ist. Aber sie tragen alles mit Fassung, die Angst der ersten Wochen hat sich zum Glück gelegt. Als Nachwuchsnerds kamen sie mit dem Online-Unterricht hervorragend klar, dass soziale Kontakte übers Internet stattfinden, ist für sie auch nichts Neues.
Regenzeit
Es regnet diesen Sommer ungewöhnlich viel. Mehrmals müssen die Compound-Mitarbeiter Sandsäcke vor die Türen legen und das Wasser aus der Lobby schieben. Ich bin ein letztes Mal mit einer Freundin verabredet, die Peking verlässt, da kann ich mich vom Wetter natürlich nicht abhalten lassen. Durch knöcheltiefes Wasser muss ich stapfen, um sie zu sehen (und hab mich hinterher ordentlich geschrubbt, lieber nicht darüber nachdenken, was in der warmen Brühe alles drin ist…).
August
So langsam normalisiert sich das Leben weiter. Es gibt zwar weiterhin Obergrenzen für Besucherzahlen, Sehenswürdigkeiten sind aber wieder geöffnet. Die Maskenpflicht wird outdoor gelockert, sofern man Abstand halten kann, die meisten tragen aber weiterhin immer und überall ihre Maske. Ohne Health App geht gar nichts.
Am 7. August wird die bisher bis Mitte Dezember letzte lokale Corona-Neuinfektion in Peking registriert, eine für uns beruhigende Phase von 133 Tagen ohne lokale Neuinfektion beginnt.
Das neue Schuljahr beginnt. Zunächst ein paar Tage online, dann in jahrgangsweisen Etappen auch wieder richtig in der Schule. Mit Maske, die nur zum Essen und Trinken und draußen abgenommen werden darf. Mit Temperaturkontrolle beim Ankommen. Die Masken sind lästig, keine Frage, aber besser mit Maske in der Schule als ohne auf der Intensivstation.
Ich genieße das sommerliche Wetter, gerade ab dem späten Nachmittag ist es oft richtig schön (und nicht mehr so heiß) draußen.
Am Shichahai
September
Im September nimmt die Patengruppe ihre Aktivitäten wieder auf, also starte ich auch wieder Fotogruppen-Aktivitäten, wenn auch nicht ohne Disclaimer: wenn sich an der Corona-Lage etwas ändern sollte, wird alles abgesagt.
Weihnachten im Spätsommer?
Die Pekinger „Weihnachtsengel“ treffen sich wieder regelmäßig. Der Basar in der Botschaft kann dieses Jahr nicht stattfinden, gebastelt wird trotzdem. Wenn nicht vor Ort verkauft werden kann, vielleicht geht das dann online? Das gestaltet sich schwierig, rechtliche Probleme ohne Ende, der von mir angedachte Webshop ist deshalb keine Lösung. Am Ende erstelle ich eine kleine Selbstvorstellungs-Webseite und bastel Online-Flyer, die wer mag auf WeChat posten konnte, damit auch ohne Basar Adventskränze und Co. für den guten Zweck verkauft werden können.
Die Stadt bereitet sich allerdings erstmal auf die Golden Week vor.
Man könnte innerhalb Chinas reisen – man kann es aber auch lassen. Das Risiko, sich in irgendeinem Provinzhotel in überwachter Quarantäne wiederzufinden, lässt sich nicht von der Hand weisen, da es immer wieder vereinzelte lokale Ausbrüche gibt und stets sofort mit harten Maßnahmen reagiert wird – was ich gut finde, besonders mit dem Blick auf den Rest der Welt.
Die Klassenreisen, die sonst in der letzten Septemberwoche stattfinden, müssen ausfallen, und auch ich reise in dieser Zeit nicht wie in allen Jahren zuvor durch China. Nicht falsch verstehen, ich finde es richtig, während einer Pandemie nicht zu reisen – wehmütig bin ich trotzdem und das Reisen fehlt mir. Wobei die erste Reise „nach Corona“ für uns kein Erholungsurlaub sein wird, sondern Heimaturlaub in Deutschland, das Wiedersehen mit unserem „Anhang“ dort hat Vorrang.
Oktober
Der Monat startet mit einem Doppelfeiertag: Auch das Mondfest fällt wie der Nationalfeiertag auf den 1. Oktober. Die Jungs haben Ferien, wir bleiben in Peking. Wetter und Luft sind recht gut, ich mache viele Ausflüge.
Mit der Fotogruppe fahre ich nach Badachu. Natürlich geht es mit der Sommerrodelbahn wieder runter, den Spaß gönnen wir uns.
Meistens mache ich mich am späteren Nachmittag auf Streifzug durch die Stadt. Der Verkehr ist inzwischen „back to normal“. Einmal entsteht dabei dieses Bild – eigentlich wollte ich das noch mal geplant und mit Stativ angehen, aber meine Liste von Dingen, die ich noch tun möchte, ist ellenlang – hat bisher noch nicht geklappt.
Mit einer Freundin verbringe ich einen tollen Tag im Botanischen Garten. Wetter, Luft und Licht sind unglaublich schön, tut alles rundum gut.
Mit der Fotogruppe geht es an einem Abend zum Olympiagelände. Hier wird gewerkelt, es sind ein paar „Hütten“ aufgebaut, die einerseits die Aussicht versperren, andererseits mit ihren verspiegelten Wänden neue Perspektiven eröffnen. Der chinesische Tourismus scheint wieder in Gang gekommen zu sein, eine Reisegruppe nach der anderen zieht an uns vorüber.
November
So langsam wird es kalt, zum Glück wird in unserem Compound die Heizanlage nicht erst am 15.11. (offizieller Beginn der Heizperiode) angestellt. Gut so, ich glaube, für unsere e-Heizkörper brauchen wir ein eigenes kleines AKW, wir haben es halt gern warm…
Mit der Fotogruppe geht es zum Alten Observatorium. Das gefällt mir total gut, wird für künftige Besucher mit ins Ausflugsprogramm aufgenommen – wenn es denn irgendwann mal soweit ist, dass Reisen wieder möglich (und klug…) ist. Als nicht so klug empfinde ich die deutsche Corona-Politik, ich mach mir mehr und mehr Sorgen um meine Lieben in Deutschland.
Der Winter naht… Ich pappe Schneeflocken von innen an die Fenster und prompt fängt es draußen an zu schneien.
Apropos Baustelle: Wo Anfang des Jahres noch eine tiefe Baugrube war, versperrt mir jetzt so langsam der halbfertige Rohbau den Blick zum 3. Ring (und es wächst noch weiter in die Höhe).
Bei den Weihnachtsengeln herrscht Hochbetrieb, es wird fast im Akkord gebastelt. Höhepunkt ist das letzte November-Wochenende, wo wir gleich auf zwei Weihnachtsmärkten vertreten sind. Ich hab mich für zwei Schichten einteilen lassen, es ist bitterkalt – aber Corona-Maßnahmen wirken auch gegen banale Erkältungen. So gesund wie in diesem Jahr war ich ewig nicht mehr…
Dezember
Der Advent ist vergleichsweise ruhig, da unter anderem die vielen Veranstaltungen in der Schule ausfallen müssen. Der letzte Fotogruppen-Ausflug in diesem Jahr führt in den CBD (Central Business District), wo ich zum ersten Mal sehe, wie ein Gebäude (Pekings höchstes: der Zhongguo Zun) einen Schatten an den Himmel wirft – Smog macht’s möglich…
Geschneit hat es auch schon wieder, diesmal spätabends. Sieht gegenüber auf der Baustelle mit dem Licht vom Kran ganz cool aus, finde ich. Die Baustelle ist wohl überhaupt das Motiv, dass ich dieses Jahr am Häufigsten fotografiert habe, vielleicht fasse ich das demnächst mal zusammen. ;)
In der Woche vor dem 4. Advent endet die lange, ruhige Phase ohne lokale Neuinfektion in Peking. Das Hotel und die unmittelbare Nachbarschaft, wo der Fall entdeckt wurde ist nun „orange“ – mittleres Risiko-Gebiet. Wird mit Tests, Tracing und Quarantäne wieder eingedämmt, heute (21.12.) ist Tag 2 ohne lokale Ansteckung. Hoffentlich wird das jetzt wieder so eine lange Phase (oder besser noch länger) wie zuvor.
Weihnachten steht vor der Tür, das sechste Mal, seit wir in China leben, wobei wir zweimal in den Weihnachtsferien in Australien waren. Dann kommt Silvester, was ich fast noch lieber mag als Weihnachten. Und dieses Jahr besonders, denn die Hoffnung, dass das nächste Jahr besser wird, ist groß. Während wir Weihnachten gemütlich zuhause verbringen werden, gehen wir zu Silvester wohl aus, das war letztes Jahr schon sehr skurril und witzig.
Ausblick auf 2021
2021 wird hoffentlich besser werden. Ich habe große Sehnsucht nach meinen drei Großen, meiner Mutter, aber auch nach dem Rest der Familie, Freunden… Ich war noch nie so lange ununterbrochen aus Deutschland weg (und ununterbrochen in Peking). Wenn wir also wieder reisen können (ohne dass es das Risiko gibt, nicht wieder nach China zurückkommen zu können!), wird es nach Deutschland gehen, Familie und Freunde knuddeln, Beziehungen pflegen… Abgesehen davon geht es uns aber ganz gut, wir sind gesund und konnten zumindest seit dem Sommer ein halbwegs normales Leben führen. Glück gehabt haben wir auch insofern, dass es von unseren Lieben (bisher…) niemanden erwischt hat.
Aber wir machen uns nichts vor – dass „Corona vorbei ist“ und wir im Sommer reisen können, ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, auch wenn es mit den verschiedenen Impfstoffen jetzt Licht am Horizont gibt. Aber bis ausreichend eingedämmt einerseits und durchgeimpft andererseits sein wird, wird noch viel Zeit vergehen. Immerhin scheint sich endlich gerade in Deutschland der Fokus vom Retten „der Wirtschaft“ weg und hin zum Schutz der Menschen zu verschieben.
Trotzdem, so ein neues, noch unbenutztes Jahr hat alle Chancen, gut – und besser als das vorherige – zu werden. Und der Rückblick auf 2021 wird hoffentlich fröhlicher.
Alle Fotos auf einen Blick
Liebe Lin,
ein spannender Jahresrückblick. Faszinierend, wie schnell sich das Leben mehr oder weniger in Peking normalisiert hat. Davon können wir hier in Deutschland nur träumen. Aber ich denke, daß Ihr nächstes Weihnachten mit Sicherheit mit Euren Lieben in Deutschland verbringen könnt. Vielleicht klappt es ja auch vorher noch mit dem Reisen.
Der Distelfalter ist wunderschön!
Hast Du Dich bei den Kerzen vom Geburtstagskuchen verzählt? ;-)
LG,
Timoleon.
Hi Timo!
Naja, „schnell“ – das erste Halbjahr war das unnormalste, dass ich je erlebt hab… Und auch wenn inzwischen vieles geht und wir eine gewisse Corona-Normalität haben (mit Maske, App, Temperaturkontrollen…), wirklich normal ist das natürlich nicht. Aber offensichtlich effektiv.
Der Distelfalter hat mir auch echt das Herz aufgehen lassen, so spät im Jahr war das eine tolle Überraschung.
Ich weiß, dass da Kerzen fehlen – aber das waren meine letzten. Ausverkauft überall, und auch der sonstige Nachschub aus Deutschland ist ja ausgeblieben… Aber der Kuchen war genial schokoladig, das hat das mehr als wett gemacht. :)
LG Lin
Hallo Lin,
danke für deine Berichte aus Peking, die ich das ganze Jahr über gespannt verfolgt habe. Spannend zu sehen, wie ähnlich und doch ganz anders die einzelnen Länder mit Corona umgehen.
Ich drück euch die Daumen, dass ihr von weiteren Neuinfektionen verschont bleibt! Hier in Deutschland ist die Lage ziemlich angespannt. Selbst in unserem doch eher ländlichen Kreis ist die Frage beim täglichen Blick auf die Infektionskarte eigentlich nur, ob wir hellrot oder dunkelrot sind (je dunkler = desto mehr Neuinfektionen).
Deine Fotos sind traumhaft… und der Schatten am Himmel ist wirklich heftig. Sehr surreal (also, wenn es denn überhaupt noch surrealer geht, als das ganze Jahr ohnehin schon war).
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne,
ups, noch einen Kommentar nicht zeitnah beantwortet – Entschuldigung!
Freut mich immer, wenn anderen meine Bilder gefallen! :) Ja, und surreal – das beschreibt wohl ziemlich gut, wie ich das letzte Jahr empfunden hab.
Inzwischen gibt es hier wieder ein paar mehr Fälle, in absoluten Zahlen deutlich weniger als in Deutschland, relativ gesehen erst recht. Unser Risiko, krank zu werden, ist vermutlich ziemlich niedrig, um so mehr Sorgen machen wir uns um Familie und Freunde in Deutschland. Hoffentlich geht es bald aufwärts – überall!
LG Lin
Hallo,
Interessanter Bericht aus deinem Blickwinkel. Wir wollten im September nach Beijing und haben dann gecancelt. Eines der seltenen Jahre in denen wir nicht in China waren.
Bleib gesund und herzliche Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
sorry, dass ich erst so spät antworte, das ist mir in den Ferien total untergegangen…
Noch eine Reise, die nicht verwirklicht werden konnte, dabei ist September für Peking echt ideal. Naja, irgendwann wird der Coronaspuk ja hoffentlich vorbei sein und wir können uns alle wieder auf die Socken machen!
Bleibt auch Du gesund!
LG Linni
Hallo Lin,
sehr spannend zu lesen wie das Jahr 2020 in Peking verlaufen ist! Ich wäre beinahe 2009 als Expat nach Peking gekommen. Geistig hatte ich mich schon darauf eingestellt. Doch dann wurden es drei Jahre Tennessee. Auf jeden Fall werde ich jetzt öfter mal bei Dir reinschauen.
Alles Gute für Euch und viele Grüße, Beate
Hallo Beate,
bedauerst Du ein bisschen, dass es mit Peking nicht geklappt hat? Ich selbst hätte ja vorher nie gedacht, dass ich uns hier so gut gefallen würde. Tennessee klingt aber auch klasse!
LG Lin
[…] Jahr habe ich mit meinem Jahresrückblick auf 2020 das erste Mal an der Fotoparade von Michael vom Erkunde-die-Welt-Blog teilgenommen. Auch dieses […]
[…] auch so jede Menge toller Tipps für Deutschland auf Lager. Dass es in China auch Schnee gibt, hat ombidombi.de gezeigt. Überhaupt erfährst du hier viel über dieses spannende Land, das ebenfalls hoch oben auf […]