Unterwegs in Peking: Tempel und mehr
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In diesem Sommer regnet es noch mehr als üblicherweise im Juli, gefühlt immer, wobei es zum Glück doch Regenpausen gibt. Gestern habe ich ein paar trockene Stunden genutzt und bin spontan drauflosgetuckert.
Diesen fahrenden Händler (mit dem Kopf hinter den Grillenkäfigen) sehe ich relativ oft in verschiedenen Ecken. Er hat immer Grillen und Vögel dabei – und immer einen Pulk von Leuten um sich herum.
Tempel des Feuergottes
Kurz danach bin ich am Shichahai gelandet, wo ich mir spontan den Tempel des Feuergottes angesehen habe. Der Eintritt ist frei, keine Voranmeldung nötig – geht also tatsächlich spontan. Nur den Healthcode scannen und man darf eintreten.
Die meisten Touristengruppen gehen achtlos vorbei und steuern direkt den See und/oder die Rikschas dort an. Ich selbst habe das Gebäude auch erst vor Kurzem als Tempel wahrgenommen, es war aber abends und schon geschlossen.
Der Geschichte des taoistischen Tempel des Feuergotts (Huode Zhenjun-Tempel) reicht zurück bin in die Tang-Dynastie (7. Jahrhundert). Er muss eine recht wechselvolle Geschichte hinter sich haben, aber leider habe ich weder vor Ort noch im Internet oder meinen Reiseführern weitergehende Informationen gefunden.
Der Tempel ist überschaubar, lebendig, bunt, aktiv und gefällt mir auf Anhieb richtig gut.
In den Hallen sind die Altare vor den Buddhas bunt und üppig geschmückt (keine Bilder, Fotografieverbot). Besucher verbeugen sich, lassen sich auf Knien auf den Kissen davor nieder, berühren dreimal mit der Stirn den Boden. Diese Verbeugungen werden von Gongschlägen begleitet.
Dies Tor führt zu Straße, ist geschlossen und dient daher prima als Bike-Parkplatz. :)
Rikschas
Danach bin ich noch ein bisschen am See spazieren gegangen.
Ich selber bin erst einmal mit einer Rikscha gefahren, als ich an einem organisierten Ausflug teilgenommen hab, wo das mit dazugehörte. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis dazu, ich fühle mich nicht wohl, wenn andere für meine Fortbewegung körperlich arbeiten müssen, da steige ich lieber selbst aufs Fahrrad oder meinen Scooter (der hat auch seinen Fun-Faktor).
Die Bogenbrücke ist zu steil, bis auf ein schlafendes Kind müssen alle aussteigen und zu Fuß über die Brücke. Manche Fahrgäste packen mit an.
Kreuz und quer durch die Hutongs
Inzwischen wurde es wieder düsterer, Zeit zum umkehren, um nicht nassgeregnet zu werden. Auch die Hochzeitsfotografen an „der Ecke“ der Verbotenen Stadt waren am zusammenpacken.
Hutongs können – nicht nur wegen des herannahenden Regens – ziemlich grau und trist wirken…
… aber auch bunt und idyllisch.
Eigentlich ist hier an der Kreuzung gerade eine große Verkehrskontrolle. Uneigentlich:
Tja, so hübsch kann „Straßenbegleitgrün“ aussehen.
Dieser Weihnachtsbaum steht hier „schon immer“, ganzjährig, seit ich in Peking angekommen bin.
Ich sprinte noch schnell durch den Jingkelong, als ich wieder rauskomme, nieselt es schon. Einer der Bao’ans (Sicherheitskräfte in schwarzen Uniformen mit roter Armbinde) lässt es sich nie nehmen, mir zu helfen. Anfangs war mir das peinlich und auch etwas lästig, weil ich meinen Scooter alleine schneller bepacken kann. Aber er lässt nicht locker, freut sich offenkundig immer, wenn er mich sieht, und nun gehört das halt zu meinem Jingkelong-Einkauf mit dazu. Nicht zuletzt hat es auch was von hier Zuhause zu sein.
Ich komme gerade noch trocken zuhause an – dann schüttet es wie aus Eimern. Glück mit dem Timing gehabt!
Klasse Artikel1 Um solche Ausflüge beneide ich dich ein wenig! LG Ulrike
Hallo Ulrike!
Und ich wär eigentlich gerne in Hamburg zu Besuch, ist jetzt schon das zweite Jahr ohne Heimaturlaub… Wenn dieser ganze Pandemie-Mist überstanden ist, wird es wieder viele tolle Ausflüge geben, vielleicht ja auch mal wieder zusammen!
LG Linni
Hallo!
Wieder ein schöner Bericht. Vielen Dank!
Mich fasziniert gerade der Grillenverkäufer: Wieviele Grillen wohl in einer Kugel sind? Werden sie zum Braten verkauft oder als Glücksbringer oder weil sie so schön krachmachen?
Ich kenne mich da so gar nicht aus.
LG,
Timoleon..
Hi!
Eine Grille pro Käfig, soweit ich das gesehen habe, ist nur ein Teil der Käfige bewohnt. :) Diese Grillen werden als Haustiere gehalten – und manche vielleicht auch zum Kämpfen: https://ombidombi.de/ein-besuch-beim-cricket-man/
Der Lärm der Grillen ist mein Peking-Sommer-Sound, ich mag das wirklich gerne.
LG Linni
Ah, vielen lieben Dank für die Erklärung! War mir nicht bewußt, daß Grillen als Haustiere gehalten werden. Hunde sind ja schließlich nicht erlaubt, soviel ich weiß. Der Bericht über den Grillen-Mann war übrigens sehr interessant! Rührend, wie sich die Besitzer der kleinen Tiere um diese kümmern!
BTW: Die alte Dame, die sich die Grillen anschaut, erinnert mich an die ehrwürdige Großmutter von Mulan im Zeichentrickfilm, die ihr ebenfalls eine Grille als Glücksbringer schenkt.
LG,
Timoleon
Vielen Dank für den schönen Artikel. Schöne Erinnerungen kommen zurück und ja, auch wir erinnern uns gut an den Sommersound Pekings. Eines der ersten Eindrücke, als wir im Sommer 2017 ankamen. Danke.