Civil Aviation Museum

Der Samstag war kalt, feucht und grau, ideal um den SUB (Stapel ungelesener Bücher) zu schrumpfen. Gestern Kontrastprogramm: sonnig und warm, also nichts wie raus. Diesmal habe ich mich stadtauswärts aufgemacht: zum Civil Aviation Museum (Museum der zivilen Luftfahrt). Das liegt – naheliegend – in Richtung Flughafen an der Seitenstraße des Airport Expressways.

Auf dem Weg komme ich erst an dieser für Peking typischen Kreuzung vorbei.

Aber ein paar Minuten später ist es beinah ländlich – wenn man verdrängt, dass links daneben der Airport Expressway verläuft, Lärmkulisse inbegriffen.

Nach zehn Kilometern bin ich am Ziel:

Health Code Scannen, Pass vorzeigen (Eintritt ist frei, aber die Passnummer wird registriert) – und hier, das Ticket.

Noch fix durch den Sicherheitscheck – und nun viel Vergnügen. :)

Das Wetter ist so schön, dass ich mir erst die draußen ausgestellten Flugzeuge ansehe.

Cessna 650 Citation VI, frontal im Civil Aviation Museum, Beijing

Cessna 650 Citation VI

Die Ausstellungshalle, die wie ein kleiner Flughafenterminal aussieht, muss noch warten.

Als nächstes folgt eine Dreiergruppe: zwei Lissunow Li-2, in der Mitte eine Curtiss C-46. Gemeinsam haben sie, dass sie aus den 40er Jahren stammen und keine Druckkabine haben.

Flugzeuge aus den 40er Jahren

Lissunow Li-2 im Beijing Civil Aviation Museum

Lissunow Li-2

Bei der C-46 habe ich spontan gedacht, was für ein plumper Vogel. ;) Zu ihrer Zeit soll sie aber das größte zweimotorige Flugzeug der Welt gewesen sein.

C-46, dahinter Li-2 im Beijing Aviation Museum

C-46, dahinter Li-2

Unterm Flügel der C-46

Der Flughafen ist nur rund 7 Kilometer entfernt, das gibt dann auch ganz interessante Perspektiven.

An einem Bürogebäude vorbei geht es weiter zur nächsten Gruppe.

Vorne A310, dahinter Trident 2 und Bae-146

Der Airbus war 1983 das erste nach China importierte Großraumflugzeug. Nachdem diese Maschine außer Dienst gestellt wurde, hat Airbus die Maschine zurückgekauft und dann dem Museum übergeben. Die Trident war das „special plane“ für „central leaders of China“.

Das Museumsgebäude hat was!

Mal eine andere Perspektive…

Vögel sind an Flughäfen ein großes Problem, zahlreiche Maßnahmen gegen Vogelschlag müssen ergriffen werden. Hier im Museum natürlich nicht, mir scheint, in den Oldtimern wohnen einige Piepmätze.

Einstöpseln derzeit nicht empfohlen… ;)

Blick in einen Fahrwerk-Schacht.

Als nächstes komme ich zu einer Y-7 und eine Y-7-100, die auf Antonow-Modellen basieren.

Als ich weiter gehe, fällt mir diese zurückhaltende Beflaggung auf. ;)

Nochmal ein Blick zurück auf den A210, Trident und Bae-146-100.

Der nächste Flieger ist keine MiG, stammt aber davon ab: eine FT-5, Trainingsversion der Shenyang J-5A. Und weil es ein Lehr-Flugzeug ist, darf es auch im Museum der zivilen Luftfahrt stehen.

Daneben steht ein Doppeldecker: eine Nanchang Y-5, basierend auf der Antonow An-2.

In der DDR flogen bis zuletzt solche „Traktoren der Lüfte“.

Nun geht es in die Museumshalle hinein. Anders als draußen, wo alle Schilder zweisprachig sind, ist hier ausschließlich Chinesisch beschildert.

Es gibt einen Demo-Tower und Flugsimulatoren, aber alles außer Betrieb. Schade.

Aber auch so gibt es genug zu gucken, von der Decke hängen verschiedene Modelle.

Vor allem interessiert mich aber die Iljuschin-IL14 (hinten im Bild).

Aber den Rotor guck ich mir dennoch an.

Ich nähere mich der IL-14.

Dies ist das einzige Flugzeug, das man hier boarden kann: es handelt sich um die Maschine Mao Zedongs.

Wie hier sind es vor allem Familien mit kleinen Jungs, die das Museum besuchen…

Dann reicht es mir auch erst einmal und ich mache mich auf den Rückweg.

Informationen

Civil Aviation Museum, Adresse: 200 Capital Airport Side Road, Chaoyang.

Eintritt frei, Reisepass benötigt.

Hinkommen: Didi kennt die Adresse, es gibt einen Parkplatz direkt am Eingang, auch Bikes aller Art kann man abstellen. Die nächstgelegene Metrostation ist rund 5 km entfernt (Maquanying), von daher nicht empfehlenswert. Der Bus 359 hält hier (fährt ab Dongzhimen etwa eine halbe Stunde).

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2 Kommentare
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3 Jahre zuvor

Sehr interessant. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Ich war einmal im Eisenbahnmuseum und habe dort den Eisenbahnwagen von Mao bewundern dürften. Wenn du das noch nicht kennst: Das ist auch recht sehenswert. LG, Oli