Elbphilharmonie? Nee, NCPA!

Letzte Woche war ich mit der Fotogruppe im NCPA. NCP-was? National Centre for the Performing Arts: ein riesiges Gebäude, in dem sich Opernhaus, Theater, Konzertsaal und „Multifunktionstheater“ sowie Cafés und Ausstellungsräume befinden. Mitten in Peking, unweit der Verbotenen Stadt gelegen.

Mir gefällt das Ei! Zunächst haben wir es umrundet, zusätzliches Augenfutter gab es durch die Fensterputzer, die sich ringsherum abseilten. Guckt man von der Längsseite, erkennt man durch die Spiegelung im Wasser das Yin und Yang Symbol. Insgesamt ist es ein sehr ruhiger Ort, trotz der zahlreichen Spaziergänger.

Für 30 RMB kann man das Gebäude auch von innen besichtigen. Der Eingangsbereich befindet sich tiefergelegt, unterhalb der Halle, unter der Wasserfläche. Je nach Blickwinkel, und abhängig von Sonne und Wolken schimmert das Licht und die Stahlkonstruktion und sieht das Wasser mal eher blau, mal grün aus.

Faszinierend auch, wie sich auch im Inneren das Oval als Motiv immer wieder findet, beispielsweise die Form eines Cafés oder die Anlage der Rolltreppen. Da es relativ leer war, wirkte das Gebäude vermutlich noch überwältigender als wenn dort viele Menschen gewesen wären. Aber das würde ich auch gerne mal erleben, dort möchte ich mir gern eine klassische Oper ansehen, die ausgestellten Kostüme und Bühnenbildelemente versprechen nichts vornehm reduziertes, sondern gewaltige Bilder. ;)

Ich bin mal gespannt, wie die Elbphilharmonie im Vergleich zu diesem wirklich spektakulären Bau sein wird. Lage und Blick dürfte Hamburg allerdings klar die Nase vorn haben!

 

Expatmamas – Neu in… Peking

image159 Vor kurzem bin ich über die Webseite der Expatmamas gestolpert. Hier finden sich viele Informationen und Erfahrungsberichte zum Thema „mit Kindern im Ausland“ leben. Für die Reihe „Neu in…“ habe ich ein paar Fragen beantworten dürfen, nachzulesen hier!

Was mir im Nachhinein und ergänzend dazu noch eingefallen ist: Ein wichtiger Gesichtspunkt vorher: wann sagen wir es den Kindern? Das mag vom jeweiligen Alter abhängen und davon, wie abenteuerlustig die Kinder sind. Bei dem einjährigen Vorlauf bei uns wollte ich es ihnen nicht direkt sagen – warum so lange Kummer und Aufregung haben? Allerdings habe ich in der Zeit das Vermissen des Papas beinah überbetont… Aber je mehr Zeit verging, umso mehr es Thema im Alltag wurde, umso wichtiger fand ich es, es ihnen zu sagen, nicht dass sie das nebenbei und unabsichtlich irgendwie aufschnappen. Das war bei uns dann ein gutes halbes Jahr vor dem Umzug, ganz kurz vor der ersten Pekingreise zum Kennenlernen.

Ganz wichtig fand ich für uns, dass wir vor allem den Kindern gegenüber immer hundertprozentig zu der Entscheidung gestanden haben, aber dass wir dabei Ängste und Sorgen nicht weggewischt haben. Ja, es ist traurig, dass man von so vielen Menschen Abschied nehmen muss, da kann man die Kinder nicht anlügen. Ich hab mich dann mit den Minis zusammen aufs Sofa gekuschelt, und dabei sind auch mal Tränen geflossen. Aber anschließend habe ich mit ihnen zusammen überlegt: Warum gehen wir nach Peking? Worauf freuen wir uns? Ich glaube, im großen und ganzen würde ich das genau so wieder machen.

Bei der Beantwortung der expatmama-Fragen hab ich mich relativ kurz gehalten und auf die Frage nach Tipps geschrieben „Lernen, über den eigenen Schatten zu springen, neues auszuprobieren – wann, wenn nicht in einer neuen Stadt in einem neuen Land?“ Um das zu konkretisieren: nicht berufstätig (keine Arbeitserlaubnis), Kinder ganztags in der Schule – da bleibt viel Zeit, die sinnvoll gefüllt werden möchte. Mir selbst ist Langeweile fremd, aber wenn ich schon in Peking bin, dann will ich hier auch Dinge tun, die ich in Hamburg oder woanders auf der Welt so nicht tun kann. (Trotzdem genieße ich es, soviel Zeit fürs Lesen zu haben!)

Ich nutze deshalb viele Angebote der Patengruppe oder des Compounds (Ausflüge, gemeinsames Tatort-gucken, Stricktreff…), dabei bin ich vor Peking lieber ohne Gruppe auf eigene Faust losgezogen. Aber hier wollen neue soziale Kontakte gefunden und gepflegt werden, von daher gibt es für mich nun doch viele Gruppenaktivitäten. Für jemanden, der bisher eher in Gruppen losgezogen ist und selten allein: einfach mal ausprobieren! Allein in der Stadt unterwegs zu sein ist ein ganz anderes Gefühl als in Gruppe oder mit Familie, es ist schön, dem eigenen Tempo zu folgen und sich genau dahin treiben zu lassen, wo man gerade von angezogen wird. Und was soll passieren – Visitenkarte und ein paar Taxitaler in der Tasche, nach Hause kommt man immer!

Anderes Beispiel: ein neues Hobby anfangen. Bei mir ist es derzeit das Fotografieren. Eine dolle Fotokünstlerin werde ich sicher nie, ist auch gar nicht mein Anspruch, aber ich mag viele meiner Bilder jetzt schon lieber als das verwackelte Ritschratschklick von früher. Und es gibt so viele weitere Möglichkeiten: Sport, Nähen lernen, ehrenamtliches Engagement, Musikunterricht/Instrument lernen.

Ok, das ist sicher alles ganz subjektiv, und was für mich gut ist und womit ich mich wohlfühle, muss für andere noch lange nicht das richtige sein. Aber vielleicht hilft es ja doch der einen oder anderen: einfach mal trauen und machen!

 

Shuō hànyǔ– Chinesisch sprechen

Hanban - Roter Stempel!

Hanban – Roter Stempel!

Vor über einem Jahr war ich noch total erleichtert, ich hatte den ersten Chinesisch-Intensivkurs am Konfuzius-Institut in Hamburg hinter mir und hatte den Eindruck, dass man Chinesisch wirklich lernen kann. Ok, die ersten Kurse waren Ganztags-Intensivkurse, außer Chinesisch hab ich in der Zeit absolut nichts gemacht. Inzwischen bin ich etwas ernüchtert. Um wirklich gute Fortschritte zu machen, muss man doch sehr viel Zeit hineinstecken, mehr als mir der normale Alltag oft lässt. Und anders als früher brauche ich tatsächlich mehr Zeit, um mir eine neue Vokabel geschweige denn eine ganze Redewendung einzuprägen – den Kindern fällt das Chinesichlernen erheblich leichter! Andere Fremdsprachen zu lernen fiel und fällt mir viel leichter – aber da kennt man schon vieles aus „verwandten“ Sprachen, nur Schreibweise oder Aussprache unterscheidet sich etwas. Solche Beziehungen, die das Lernen vereinfachen, lassen sich mit Chinesisch für mich halt gar nicht herstellen.

Frustrierend und motivationshemmend ist auch der Gedanke, der sich breitgemacht hat: „Einen tiefsinnigeren Gedanken als „Was kostet ein Pfund Äpfel?“ (Duōshǎo qián yī jīn píngguǒ?) werde ich niemals auf Chinesisch formulieren können.“ Und dann gibt es doch kleine Erfolgserlebnisse: man hat eine Ahnung, um was es in einem Radio-/TV-Beitrag geht! Dem Taxifahrer eine Adresse sagen zu können, ohne Visitenkarte oder App zu Hilfe zu nehmen! Eine telefonische (!) Tischreservierung! Und auch die Reaktionen der Chinesen: Ok, manche verstehen einen wohl nicht, allein weil sie es sich nicht vorstellen können, dass eine Langnase sich mit Chinesisch versucht. Aber ich habe doch den Eindruck, dass die meisten es zu schätzen wissen, dass man sich die Mühe macht. Ich werde also dranbleiben. Auch ein kleiner Motivationsschub: ich habe die absolute Anfänger HSK 1- Prüfung (offizielle Chinesischprüfung: siehe Wikipedia) bestanden. Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die sagen: nee, für die drei Jahre, die wir hier sind, lohnt sich der Aufwand nicht, wenn ich wieder in Deutschland bin, brauche ich das nie wieder. Denn man kommt ja auch ohne Chinesisch klar: wenn nicht mit Englisch, dann mit Händen und Füssen, Apps und Visitenkarten, Lageplänen…

Ein halbes Jahr schon!

Jetzt sind wir ein schon halbes Jahr hier, „Zwischenbilanz“ ist zu hochgestochen, aber ich schreibe hier mal zusammen, was mir dazu durch den Kopf geht:

Ja, wir sind jetzt richtig angekommen, kennen uns aus, der Alltag läuft rund. Die Jungs fühlen sich wohl in der Schule, haben Freunde gefunden und dass wir wieder Komplettfamilie und nicht mehr zu Dritt mit gelegentlichem Papa-Besuch sind, tut ihnen sichtlich gut (in den 12 Monaten vor dem Umzug war Thomas, hmm, 12 Wochen? in Hamburg).

Die Alltagsorganisation hier ist aufwendiger als in Hamburg. Die Wege sind weiter, und trotz des mörderischen Verkehrs fehlt mir fehlt gelegentlich doch das eigene Auto, insbesondere, wenn Wetter und Sicht gut sind und ich gerne die so nahe liegenden Berge und die kleinen Orte dort erkunden würde. Trotzdem, mit Taxi und Metro kommt man ansonsten fast überall hin, schlimmstenfalls muss man halt mal etwas warten, bis man ein Taxi gefunden hat…

Einkaufen ist ein Thema für sich, Stichwort Lebensmittelsicherheit. Da ist die „ununterbrochene Kühlkette“ nur einer von vielen Aspekten. Am besten ist es, vieles zu verdrängen: woher kommt das Fleisch, die Eier… Aber nein, auf vegan umzusteigen ist auch keine Alternative: Womit wurde das Gemüse und Obst gedüngt, gespritzt, reicht abwaschen oder doch lieber schälen…. Es gibt zwar „Ökosiegel“, aber es kann sich wohl jeder ein Logo pinseln und „organic“ draufschreiben – wer kann das überprüfen?

Überhaupt Gesundheit: Wann müssen wir den Trinkwasserfilter erneuern? Zum Zähneputzen doch lieber ein Glas Trinkwasser von unten aus der Küche holen? Wann müssen die Filter der Luftfilter erneuert werden? Dass Wasser- und Luftqualität auf einmal ein Thema sind! Damit sind wir wieder beim Thema verdrängen: Verdrängt wird auch der Gedanke daran, welche (langfristigen?) Folgen die miese Luft hier haben kann. Im Haus sind wir dank zahlreicher Luftfilter ja „sicher“ – aber oft juckt es mich die Dinger auszustellen. Stellt Euch einfach vor, neben Euch wäre immer ein auf niedriger Stufe laufender Staubsauger! An die Masken als zusätzliches Accessoire haben wir uns gewöhnt, jetzt im Winter ist das auch nicht so lästig (außer für Brillenträger: Brillen beschlagen dann gern), wenn es nicht mehr so kalt ist, schwitzt man drunter, nicht schön. Glücklicherweise sind die meisten Tage dann doch keine Maskentage. Zusätzlich zu den Atemwegsproblemen und möglichen Spätfolgen geht einem die gelbgraue Glocke auch mächtig auf den Zeiger; wenn das länger als einen Tag anhält, werden selbst Frohnaturen trübsinnig. Da sehn ich mich dann doch nach meiner Hamburger Stadtrandidylle…

Man kann auch nur hoffen, dass keiner von uns in einen Unfall verwickelt wird oder ernster krank wird – Krankenwagen stehen genauso im Stau wie Privatwagen, abgesehen davon möchte man doch lieber in eine Klinik mit westlichem Standard (teure Auslandsversicherung sei Dank) gebracht werden.

Ohja, wenn man will, findet man hier an jeder Ecke neue Ängste und Sorgen, die sicher auch ihre Berechtigung haben. Aber: auch auf unser Hamburger Haus sind schon mehrmals Bäume gestürzt (glücklicherweise immer nur Sachschäden), passieren kann einem überall etwas, und wenn ich mal Krebs kriegen sollte, wird man kaum feststellen können, ob das von der Belastung hier in China oder doch auf die Kindheit in der Nähe der Hamburger Giftmülldeponie zurückzuführen ist.

Ich kann nur für mich sagen: ich möchte mein Leben leben und nicht im tiefen Tal der Sorgen verbringen und die Zeit einfach an mir vorbeirauschen lassen, daher übe mich in Verdrängung, was meistens auch gut klappt. Gelegentlich erwischt mich dann doch mal ein Tief, was ich dann an Thomas auslassen kann (sorry dafür), aber meist ist es am Tag drauf wieder besser.

Die Menschen hier machen es einem auch leicht, sei es die Expatgemeinde oder die Chinesen. Es gibt so viel zu entdecken und zu lernen. Wer sich hier langweilt, der langweilt sich überall! Für mich ist es eine tolle Erfahrung, Peking und China kennenlernen zu dürfen. Es ist einfach ein Riesenunterschied, etwas zu lesen oder als Film zu sehen oder es selbst zu erleben. Es rückt auch die Perspektive gerade: wie winzig ist Deutschland! Wie klein ist Europa! Wie unfassbar groß ist China! Es ist nicht alles „schön“, aber interessant beinah alles. Wenn man die Umweltproblematiken hier sieht oder die extremen Gegensätze zwischen arm und reich, Tradition und Moderne, „hinterm Mond“ und futuristisch – das hat auch Einfluss darauf, wie man Deutschland sieht. Oft kann man einfach nur dankbar dafür sein, dass man zufällig in Hamburg/Deutschland und nicht anderswo geboren ist! Aber manchmal durchzuckt einen ein „stellt Euch nicht so an“, manchmal denkt man „nun setzt doch einfach Fahrverbote und Umweltzonen durch, muss ja nicht erst so schlimm werden wie hier“ oder was für eine Bodenverschwendung, wenn man in der Stadt nicht wenigstens etwas mehr in die Höhe baut – zum Beispiel…

Manche stören sich hier an dem Gerotze, ich nehme es als kulturelle Eigenart hin, auch wenn es manchmal doch echt eklig ist, wenn beispielsweise ein Taxifahrer das Fenster runterkurbelt und lautstark den Rotz von ganz unten hochzieht und rausspuckt (sorry, aber das ist hier so). Manche stören sich an den Tischmanieren. Naja, eigentlich ist es doch sehr klug, von Tieren nicht nur das Filet, sondern beinah alles zu essen, und die wirklich ungenießbaren Teile müssen dann halt doch irgendwohin – und bevor die nächsten Gäste kommen, werden Tische auch saubergewischt bzw. bekomme neue Tischdecken. Gibt echt schlimmeres, was das eigene Wohlbefinden mehr beeinträchtigen kann als für uns ungewohnte Tischsitten und -gebräuche.

Fast jeden Tag entdecke ich etwas mehr von dieser riesigen Stadt, viele Orte möchte ich gern noch häufiger besuchen (verschiedene Parks und Stadtviertel z.B.), bei manchen Sehenswürdigkeiten warte ich nur noch wieder auf den nächsten Besuch – und wenn der zu lange auf sich warten lässt, werde ich wohl doch allein hinmüssen (Sommerpalast, Himmelsaltar, Lamatempel…). Manche Ecken warten noch darauf, von mir entdeckt zu werden. Gleichzeitig ist hier aber auch oft ganz normaler Alltag: um Kinder und Hütte kümmern und schon ist der Tag rum – nicht anders als in Hamburg auch.

Die Sprache ist ein Problem und wird wohl auch eins bleiben. Mein Chinesisch reicht für den Alltag aus, ich komme von A nach B und zurück, ich habe bislang alles einkaufen können, was ich einkaufen wollte etc, beim Radiohören (und erst recht beim Fernsehen) versteht man doch immer öfter wenigstens, um was es geht. Ich bezweifel aber, dass ich jemals einen tiefsinnigeren Gedanken als „was kostet ein Pfund Äpfel?“ formulieren kann… Bei allen anderen Sprachen konnte man auf bisher gelernte Fremdsprachen und das Deutsche zurückgreifen, so vieles ähnelt sich – das gibt es im Chinesischen gar nicht, man kann nichts herleiten. Und dann lernt man nicht nur einfach Vokabel plus Übersetzung, sondern Vokabel, Übersetzung, Pinyin, Schriftzeichen und Aussprache. Ohje, die Töne… Ist bei mir nach wie vor oft dem Zufall überlassen, ob ich den richtigen treffe. Lesen und Hörverstehen geht glücklicherweise besser als selber sprechen. Trotzdem, so sprach-los fühl ich mich regelrecht behindert. Und doch: es geht auch gut ohne perfekte Chinesisch-Kenntnisse. Hilfsmittel gibt es genug (Apps und Internet).

Manchmal vermiss ich meine Familie, die großen Kinder, meine Freundinnen und Freunde, spontanes Telefonieren (bei 7 Stunden Zeitverschiebung guck ich immer zweimal auf die Uhr, ob das jetzt ein geeigneter Zeitpunkt ist, und oft ist es das leider nicht). Und wenn es mal mit dem Skypen klappen könnte, dann spielt das Internet nicht mit… Kommt auch vor und nervt dann schon.
Aber einsam bin ich dank der vielen neuen Kontakte hier glücklicherweise nicht. Bei einigen wenigen Freunden und Bekannten scheint es leider wirklich auch ein „aus den Augen, aus dem Sinn“ zu geben (nein, das ist kein Vorwurf, dazu gehören ja auch immer zwei. Das ist halt auch das Leben, dass man mal eine Zeit lang zusammen verbringt und sich dann irgendwann voneinander weg entwickelt), dafür gibt es aber auch andere, wo man jetzt erst recht weiß: auf Dich kann ich mich immer und überall verlassen!

Soweit also meine leicht kuddelmuddelige persönliche Bilanz, die unterm Strich positiv ausfällt. Ich bin gespannt, was die nächsten Monate (und Jahre) bringen.

新年好 – Xīnnián hǎo – Glückliches Neues Jahr

Justus hatte sehr klare Vorstellungen, wie wir das Neujahrsfest begehen sollten – den Chinatagen der Schule sei Dank: jeder müsse sein Lieblingsgericht bekommen, Jiaozi müssten auch unbedingt dabei sein, auch mit jedermanns Lieblingsfüllung und jeder müsse dann drei Stück davon essen. Punkt Mitternacht sei Beginn des Festmahls, alle sollen möglichst lang aufbleiben…. Wir haben uns dann auf unsere eigene, angepasste Version geeinigt. Immerhin, selbstgemachte Jiaozi, wenn auch nur mit Einheitsfüllung, standen mit auf dem Buffet.

IMG_4202Die Jungs haben das Interesse an der Fernsehpflichtveranstaltung, der großen Neujahrsgala, rasch verloren. Für mich und Thomas war es aber ein unterhaltsamer Abend, nachdem wir den ganzen Tag schon die Vorberichterstattung gesehen hatten, waren wir entsprechend angefixt. Quietschbunt, hoffnungslos überladen die allermeisten Nummern. Für jeden (nicht nur chinesischen) Geschmack etwas dabei: Traditionelles, Klassisches, Pop und Rock, Tanznummern, Akrobatisches, Komiker, eine Anspielung auf die große Militärparade im Sommer…  – über 4 Stunden lang! Ich muss mal googlen, ob es wirklich über 10.000 Mitwirkende auf der Hauptbühne waren (und wie viele noch dazu bei den Außenwetten, öh, Liveschaltungen in andere chinesische Städte.) Deutsche Shows sind dagegen langweilige Billigproduktionen. ;) Während der Fernsehshow wurden per wechat noch virtuelle Hongbaos (Hongbao = roter Umschlag für Geldgeschenke) ausgetauscht – in einem Gruppenchat habe ich aus Neugier auf einen geklickt und „musste“ dann meinerseits einen versenden.

Angestoßen haben wir um Mitternacht nicht mit Reisschnaps, sondern Sekt und sind dann doch raus vor die Tür. Auch wenn in unserem Compound Feuerwerk verboten war, ringsrum war die Hölle los – und das ging bis in den Morgen weiter. Danach flaute es ab, wurde mit Einbruch der Dunkelheit wieder etwas mehr, heute ist es bislang ganz ruhig, aber noch ist es ja auch hell.

Natürlich haben wir Türen und Fenster geöffnet und das Licht die ganze Nacht angelassen, damit das Glück zu uns findet. Und damit es dableibt, darf es die nächsten Tage auch nicht wieder zur Tür hinausgefegt werden.

Zum Frühstück haben wir dann eine ganz andere Richtung eingeschlagen:  Superbowl. War auch mal klasse, dabei nicht die ganze Zeit dabei gegen den Schlaf ankämpfen zu müssen. Gratulation, Peyton Manning und Broncos! Aber die Halbzeitshow (ich fand Coldplay gar nicht so übel wie viele Kritiker nun tun), ist doch kein Vergleich zur chinesischen Neujahrsshow… *grins*

Passend zum Frühlingsfest präsentierte sich gestern das Pekinger Wetter: 12 Grad, strahlendblauer Himmel, gute Luft und klare Sicht: nichts wie raus! Mit Tausenden anderen haben wir die Houhai-Seen umrundet. Nasse Füße wollten wir nicht bekommen und haben vom Gang aufs Eis abgesehen, und auch den Eisschwimmern haben wir uns nicht angeschlossen… Dann ein kurzer Blick auf Trommel- und Glockenturm und nochmal eintauchen in die Hutongs, wo vereinzelt ein paar Kinder geböllert haben und dann hat es unseren Kindern auch gereicht – hatten ja in der Nacht nicht zu viel Schlaf.

Achtung, Affe vor der Tür!

Das Chinesische Neujahr und damit das Jahr das Feuer-Affen steht vor der Tür. Wenn überhaupt möglich, ist jetzt alles noch bunter und üppiger dekoriert als sowieso schon. Vor ein paar Tagen gingen Arbeiter durch den Compound und verteilten an jeden Haushalt gegen Unterschrift ein Merkblatt zum Umgang mit Feuerwerk („do not set off fireworks inside buildings“ usw., Verbot falls orange or red alert). Nun hängt seit gestern ein unübersehbares Schild am Eingang des Clubhauses: Feuerwerk im Compound verboten. Och, schade.

Letztes Jahr haben die Jungs und ich ja „nur“ das Ende der Feierlichkeiten mitbekommen und waren schon vom Laternenfest hinreichend beeindruckt. Diesmal wollen wir alles! ;) Es heißt ja, es würde tagelang geböllert, wobei der Höhepunkt wohl schon am 8.2. sein solle – wir sind gespannt.

IMG_0180

Spätestens Freitag ab Schulschluss (die DSP hat dann eine Woche Ferien, chinesische Schulen haben – teils? – schon Ferien, insgesamt 3 Wochen) droht der Wahnsinn auf den Straßen, Bahnhöfen und Flughäfen: die Expatgemeinde drängt es in die Sonne oder in die Heimat, der Großteil der Chinesen fährt in die Herkunftsorte zur Familie. Das ist wohl alle Jahre wieder die größte Völkerwanderung der Welt… Aber wenn alle weg sind, haben wir Peking für uns! ;)

Das is(s)t Peking!

Peking bietet unzählige Restaurants, für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei: alle nur denkbaren chinesischen Regional- und Spezialitätenküchen, internationale Restaurants, alle möglichen Fastfoodketten… Verhungern muss hier wirklich niemand. ;) Aber besonders interessant für uns sind dann doch immer wieder die exotischen Dinge, die es in Deutschland (so) nicht gibt, und die man dann doch nicht unbedingt probieren möchte (von den kandierten Obstspiessen mal abgesehen)… Angucken macht wirklich Spass! Aber seht selbst:

Hundert!

Jetzt sind wir schon 100 Tage hier in Peking, höchste Zeit für ein Update – ich gelobe Besserung…

Der lange, schöne Sommer mit überwiegend guten Luftwerten hat uns das Ankommen leicht gemacht – mal gar nicht zu reden von den Menschen, sowohl Chinesen als auch der internationalen/deutschen Community. Man braucht nur anzudeuten, dass man eine Frage hat und schon gibt es Tipps und Hinweise und Hilfe zuhauf. Es gibt unzählige Möglichkeiten, nette Menschen kennenzulernen, da ist es manchmal schwer November-1zu entscheiden, wo man nun hingeht. :)

Ein neuer Lieblingsplatz zum Hingehen ist auf jeden Fall das „Maan Coffee“, direkt neben dem Worker’s Stadium. Da gibt es nicht nur die besten Waffeln der Welt, sondern auch noch einen Leihteddy – bis die Bestellung komplett da ist. Ich mag die Einrichtung, viel Holz, lauter unterschiedliche Sessel und Stühle, das Licht, die Atmosphäre – lebendig ohne zu nerven, viele Studenten, die Musik (internationaler Rock/Pop).

Wir vermissen unsere Freunde, aber es ist eben auch spannend, neue Leute kennenzulernen. Viele neue Bekanntschaften bleiben wohl Freundschaften auf Zeit: viele wissen schon, dass sie Peking bald verlassen werden. Das fühlt sich für mich komisch an, muss ich einfach auf mich zukommen lassen.

Mit den sinkenden Temperaturen und schlechter werdender Luft haben die Minis und ich uns hartnäckige on/off-Erkältungen eingefangen, nichts Wildes, nur immer wieder mal ein Tag, wo dann doch eher Bett als Schule angesagt ist. Und meine Stimme ist mal einen Tag weg, einen Tag da (aber klingt dann wie nach einem durchgegröhlten, äh, -gesungenem Abend in der Großen Freiheit…) Wir buchen die ganze Kränkelei mal unter Anlaufschwierigkeiten ab und hoffen, dass das nun auch bald überstanden ist.

November-2-2Und es ist wirklich ziemlich kalt geworden, nachts haben wir zweistellige Minusgrade. Dafür sind Taxen und Innenräume meist total überheizt… Und da ist es auch lästig, dass wir die Temperaturen nur stockwerksweise regeln können – Rasmus‘ Zimmer ist dann das wärmste, Justus‘ das kälteste, also renn ich ständig hinter den Kurzen her: „Du ziehst jetzt was über, du ziehst jetzt die Fleecejacke aus…“ – und trotzdem hustet und schnieft hier alles… Bis auf Thomas, der ist nie krank, der hat höchstens mal einen Tag (beinah) tödlichen Männerschnupfen und ist direkt wieder unanständig fit. Wenn die JNovember-2-3ungs so nicht immer wieder in der Schule fehlen würden, wäre das alles gar nicht der Rede wert.

Und dann geh ich am Liangma River entlang und muss mir die Augen reiben: da schwimmt tatsächlich jemand. Nix Neopren, nur Badehose. Aus der anfänglichen Faszination wird Betroffenheit, als ich sehe, wie der Mann zu einer Bank geht, auf der er offensichtlich seinen kompletten Besitz lagert.

Apropos Schule: Es gab die ersten „Zwischenmitteilungen“ (Rückmeldungen über den Leistungsstand). Sagen wir mal so: Nummer 4 und 5 meinen das offenbar ernst, wenn sie von sich sagen, sie seien Jonas 2.0 und Jonas 3.0…. (Familienmitglieder wissen, was ich meine! *grins*). Aber wenn man bedenkt, was das für eine Riesenleistung der Minimänner ist, sich hier in einem ganz anderen, neuen Leben einen Platz zu suchen und zu finden, dann finden wir es etwas ärgerlich, aber nicht so tragisch, wenn die Leistungen hinter den Möglichkeiten zurückbleiben. Das wird schon noch kommen, und das sag ich aus Erfahrung und nicht aus Zweckoptimismus. Und wenn Nr. 4 sich weigert, einen Fisch zu sezieren und dafür eine schlechte Note bekommt – damit kann ich nicht nur leben, da hat er meine volle Unterstützung. Hauptsache ist: die Jungs sind neugierig, aufgeschlossen, interessiert an vielen Themen, und vor allem: sie gehen gerne zur Schule.

November-2Wie bereits erwähnt, dauert hier „alles“ länger. Die Alltagsorganisation frisst viel mehr Zeit als ich das aus Hamburg gewohnt bin, nicht nur, aber vor allem weil die Wege weiter sind, aber auch weil es mehr Wege sind, Peking ist halt nicht Klein-Hamburg. Gefühlt braucht hier alles länger – gezwungenermaßen lerne ich doch noch Geduld… Naja, weil das alles so ist wie es ist, stecke ich (Mrs. Auf den letzten Drücker) schon eine Weile mitten in Advents-/Weihnachtsvorbereitungen, habe herausgefunden, wo ich einen echten (!) Weihnachtsbaum bekommen kann, wo ich Baumschmuck herbekomme, wo es Backutensilien gibt usw. Adventskalender sind bereits hier, müssen nur noch fertig gefüllt und aufgehängt werden. Vom Fröbelsterne basteln krieg ich Knoten in meinen beiden linken Händen, mal schauen, ob sich noch was Nettes beim Weihnachtsbasar der Deutschen Botschaft auftreiben lässt. Ansonsten ist weniger mehr, und Kerzen gibt es bei uns eh ganzjährig reichlich. Bisschen nett muss es für die zwei Kurzen ja doch sein – und für die vier Großen, die in gut drei Wochen hier ankommen auch!

Wenn der Mauerausflug zum Abenteuer wird…

Besuch aus Hamburg war da, da ist ein Mauerausflug natürlich „Pflichtprogramm“. Rasmus musste noch liegen, Justus blieb als Gesellschaft da, Thomas passte auf die beiden auf, so sind wir dann zu viert losgetuckert. Für die Hinfahrt wurde ein Taxi bestellt, zurück „stehen da ausreichend Taxis herum“. Traumhaftes Wetter mit quietschblauem Himmel, passable Luftwerte mit annehmbarer Sicht, Hinfahrt ausgesprochen entspannt, von uns aus ist es auch nur eine Dreiviertelstunde.

Great Wall

Für den Kartenkauf musste man sich zweimal anstellen, an einem Schalter gab es nur Eintritt, Bustickets und Kabinenbahn, für die Abfahrt mit der Sommerrodelbahn ging es an den zweiten Schalter. Mit dem Bus ging es dann ein gutes Stück bergauf, eine kurze Schlange an der Kabinenbahn und dann das erste „wow“ – die Aussicht ist schon toll. Oben angekommen dann wieder dieses unwirkliche Gefühl „wow, wir sind tatsächlich hier!“ Das größte Bauwerk der Welt. Uralt. Historisch und so. ;) Die Mauer ist einfach beeindruckend, selbst als Banause kann man sich dem nicht entziehen! Dazu die schöne Landschaft, es ist wirklich ein netter Spaziergang Richtung Osten zur Sommerrodelbahn (da, wo auch der klapprige Sessellift fährt), überwiegend bergab.

Es war voller als im März, aber von Gedrängel und Geschiebe konnte keine Rede sein, nur an Engpässen bei den Wachtürmen, wo immer nur einer treppauf oder treppab kann, staute es sich manchmal und mit ein bisschen Geduld hatten wir immer wieder auch mal einen Abschnitt ganz für uns. An der Sommerrodelbahn mussten wir ein bisschen warten, aber man hat soviel zu gucken und die Mitarbeiter dort hatten echt Spaß, haben herumgeblödelt, so dass wir auch Spaß hatten. Leiderleiderleider waren vor mir zwei chinesische Mütter mit kleinen Kinder, die im Schneckentempo runtergerutscht sind, also nix mit kleinem Geschwindigkeitsrausch über ‚m Abgrund, dafür ausreichend Zeit, die (relative) Stille und die Aussicht zu genießen. War sicher nicht das letzte Mal!

Taxi?

Als wir dann wieder unten im Tal waren, waren nicht viele Taxis zu sehen. Genaugenommen: keins. Wir sind weiter Richtung Straße gegangen, als mich ein Chinese ansprach. Puh, ein Taxifahrer. Wohoo, mein Chinesisch hat ausgereicht, dass er uns nicht nur nach Huairou zum Bus bringt, sondern nach Hause in Peking und auch den Preis konnte ich halbieren. Es war sonst aber weit uns breit kein anderes Taxi zu sehen, also blieb uns eh nichts anderes übrig. Das Auto war eine Klapperkiste mit zahlreichen Blechschäden, und der Fahrer schien durchaus suizidale Tendenzen zu haben. Immerhin, er fuhr die gleiche Abkürzung an Huairou vorbei, die wir auch im März genommen hatten, bis auf einer schmalen Landstraße nichts mehr ging: Stau.

Rauchen im Nirgendwo

Er bog dann in eine Gasse ein, wo zwischen Auto und Hauswänden gerade noch ein Zentimeter war. Oh nein, in der chinesischen Pampa entführt und ausgesetzt und im Nirgendwo stehengelassen? Nein, er bog noch zweimal um die Kurve, da war die Landstraße wieder und wir hatten sicher 500 m im Stau gutgemacht. Dann zündete er sich erstmal eine Zigarette an und bot uns auch welche an. Eigentlich zähle ich mich ja zur militanten Nichtraucherfraktion, uneigentlich habe ich gelernt, dass es grob unhöflich ist, eine angebotene Zigarette nicht anzunehmen. Um nicht wirklich mitten im Nirgendwo  zu landen, habe ich mich also höflich bedankt und nicht inhaliert… ;)

Inzwischen waren wir an einer Kreuzung (kleine Landstraße und Feldweg…) angekommen, dort wendete gerade ein Reisebus und bog dann in den Feldweg ein. Zahlreiche Chinesen standen dort herum, ich meine verstanden zu haben, dass es weiter vorne einen schlimmen Unfall gegeben habe und die Straßen gesperrt seien. Unser Fahrer fuhr dann ein Stück in den Feldweg und hielt an. Oh nein, er würde uns jetzt nicht doch am Ende der Welt rauslassen? Nein, er wollte nur mehr Geld, weil das nun ein großer Umweg sei. Zähneknirschend stimmte ich zu, aber immerhin, er ließ sich wieder runterhandeln.

Die weitere Fahrt verlief dann ohne weitere besondere Vorkommnisse, außer, dass der Fahrer gerne überholte und überhaupt wohl lieber links fuhr, auch in Kurven, außer dass ich immer wieder mal seine Hand von meinem Knie schubsen musste, dass ich noch zwei weitere Zigaretten paffen musste, dass er mir seine Telefonnummer aufgedrängt hat, falls wir in Mutianyu oder Huairou wieder mal einen Fahrer bräuchten… Die Kinder haben das Abenteuer glücklicherweise größtenteils verschlafen, und Michaela war sicher froh, dass nicht sie vorne saß …  Jedenfalls sind wir erschöpft, aber heil und ganz wieder zuhause angekommen. :)

Rasmus testet die medizinische Versorgung hier

Wir hatten das erste Mal Besuch aus Deutschland. Ich hatte Michaela und die Kinder gerade vom Flughafen abgeholt, als mein Handy klingelte, Verbindung kam nicht zustande, aber die Nummer kam mir bekannt vor. Verflixt, die Schule! Zum Festnetzapparat (so ein grauer schnurgebundener Apparatschik (immerhin mit Tasten) gestürmt, als das Teil auch schon klingelte, Verwaltungsleiter der Schule dran: „Rasmus ist auf dem Schulhof gestürzt und hat eine Platzwunde, muss wohl genäht werden, Sie müssen ihn abholen.“ Sowas treibt einem in Hamburg ja schon den Angstschweiß auf die Stirn…

Um es kurz zu machen: Thomas war in Rekordzeit vom Büro in der Schule und war dann mit ihm beim Nähen, schien soweit alles ok, aber frühmorgens fing das Kerlchen an zu spucken und hörte nicht wieder auf, also mit Spucktüten und Tüchern bewaffnet ins Krankenhaus gerast – und diesmal war mir die Raserei sehr recht. In der Klinik ging alles sehr schnell, Tropf mit Flüssigkeit und Medizin gegen die Spuckerei, CT – und große Erleichterung: Hirn ist ok, keine Schwellung, keine Blutung. Aber er muss zur Überwachung da bleiben. Um es richtig spannend zu machen, bekam der Lütte dann auch noch Fieber. Es wurde zwar Blut abgenommen, um genauer zu gucken, aber sicherheitshalber nicht lang gefackelt und direkt ein Antibiotikum mit an den Tropf gehängt. Den Tag und die Nacht hat er überwiegend verschlafen, zusätzlich zur Verkabelung wurde anfangs halbstündlich, später stündlich kontrolliert, er durfte nicht allein bleiben, als ich mir einen Kaffee besorgen wollte, war solange eine Schwester bei ihm. Das Fieber wurde medikamentös und mit Eispacks gesenkt. Abends durfte er etwas trinken, was dann auch drin blieb. Am Morgen sah er schon nicht mehr so durchsichtig aus, hat etwas zu essen bekommen und vertragen, und am späten Mittag wurde er nochmal gründlich untersucht: alles ok, jetzt kann er auch zuhause rumliegen.

Zuhause hat er sich sehr fix erholt, am Montag, 6 Tage nach dem Unfall, wurden die Fäden gezogen und ein Neurologe hat ihn noch einmal untersucht: das Kind ist so gut wie neu. Der Unfallarzt, der ihn genäht hat, ist ein Künstler, es bleibt wohl nur eine feine Linie zurück, die man kaum sehen wird. – Nach der Aufregung und der Angst, dass die Rübe unserer Rübe nicht mehr intakt sei könnte, war uns die Optik aber auch herzlich egal. Jedenfalls: die Wege sind hier länger als zuhause in Hamburg, aber wenn man erstmal in der Klinik ist, ist die medizinische Versorgung top – mit westlicher Krankenversicherung und ausreichend gedeckter Kreditkarte…

Unser Besuch hatte so jedenfalls Gelegenheit, erstmal den Jetlag zu verarbeiten und war dann glücklicherweise abenteuerlustig genug, sich allein auf den Weg in die Verbotene Stadt usw. zu machen.

Golden Week und Sommerpalast

Vom 1.-3. Oktober ist Chinesischer Nationalfeiertag (die Deutsche Botschaft hat höflichkeitshalber die Deutsche Einheit darum schon letzte Woche begangen), zusätzlich gibt es staatlich verordnete arbeitsfreie Tage, alles zusammen: Goldene Woche. Zum Neujahrsfest gibt es eine weitere Golden Week. Gearbeitet wird vielfach trotzdem: Sehenswürdigkeiten, viele Restaurants und Geschäfte sind geöffnet (und müssen dann einen dreifachen Lohn zahlen). Der Busshuttle des Compounds fährt nicht, hier draußen ein Taxi zu bekommen dauert noch länger als sonst. Trotzdem, Traumwetter gestern: warm, nicht zu heiß und ein frischer Wind, Top-Luftwerte, klare, weite Sicht: Ausflugswetter! Nachdem wir dann tatsächlich doch noch ein Taxi bekommen haben, ging es dann zum Sommerpalast: einmal quer durch Peking – und das bei freier Fahrt! So leer waren die Straßen nicht mal anlässlich der Parade vor ein paar Wochen!

Der Sommerpalast war dann allerdings alles andere als leer… Ein riesiges Gartengelände am Kunming-See, dahinter Berge, wirklich wunderschön gelegen (schon auf der Fahrt vom Highway aus die Sicht genossen). Der See war dank des Windes etwas aufgewühlt: Bootfahren nicht erlaubt. Also spazieren gehen, wobei die Jungs mal wieder kurz vorm Verhungern standen und zielsicher die erste Imbissbude ansteuerten. Jussi hat es richtig gemacht und sich ein paniertes Hühnerbein ausgesucht – Thomas und Rasmus haben sich für den absolut unappetitlichsten Hotdog ever entschieden. Fehler: imitiertes westliches Essen ist meistens bäh, dafür gibt es einfache, chinesische Alternativen, die meist sehr gut sind.

Wir haben uns dann mit den Massen den Weg am See entlang geschoben, sind dann – etwas weniger überlaufen – ein Stück einen Berg hoch, haben dann immerhin ein paar Meter des berühmten Wandelganges geschafft. So richtig viel Lust hatten die drei (!) Jungs nicht, Gebäude haben wir uns gar nicht angeguckt und der große Junge hat zielsicher einen Nebenausgang angesteuert – um dann festzustellen, wir sollten vielleicht doch besser den gleichen Weg wieder zurückgehen… *kicher* War halt auf einmal chinesisch-dörflich… „Hier finden wir nie ein Taxi!“ – „Na und, da vorne fährt der Bus!“ –„Neeeeinnnn!!!“ (ok, beim Busfahren kann man wirklich verloren gehen). Aber da war auch schon wieder der Haupteingang in Sicht, ein Taxi wurde herangewinkt und zur Erholung ging es dann zurück in des Mannes Komfortzone Sanlitun zu Schindlers…

Und wenn wieder Schule ist, werde ich noch mal alleine zum Sommerpalast fahren. Ich hab gestern ungefähr 200 mal gedacht: wie gut, dass ich ohne die drei in Shanghai war. ;)

 

Schnell mal Geld umtauschen…

Gestern war ich das erste Mal in der Bank of China, um einige wenige Euroscheine in einen großen Stapel RMB zu tauschen. Am Security-Mann mit schusssicherer Weste und Helm vorbei zu einem Nummernautomaten – der aber drei Knöpfe hatte. Aber für alle Fälle stand auch eine Mitarbeiterin daneben, die mein „huànqián“ verstand, denn ich fand mich in einem Warteraum vor drei Schaltern wieder, wovon einer mit einen Aufkleber „Exchange“ gekennzeichnet war. Laut meinem Nummernzettel waren auch nur 5 Kunden vor mir – und eine gute Stunde später war ich dann auch dran.

Ich konnte mich sogar wieder verständlich machen, ok, im dritten Anlauf hab ich die Töne wohl so getroffen, dass klar wurde, was ich meinte (oder war es mein hektisches Winken mit den Euroscheinchen?). Pass vorzeigen, gleichzeitig bekam ich ein Formular, wo ich unter anderem die Passnummer eintragen sollte… Ich glaube, ich muss die wirklich mal auswendig lernen… 45 Minuten und etliche Formulare, zahlreiche Unterschriften und natürlich einige Stempel später, bekam ich dann einen dicken Stapel RMB. Ich brauche wirklich dringend ein chinesisches Portemonnaie, in meins passen die gar nicht rein….

Und wenn es jetzt bald mal daran geht, ein eigenes chinesisches Konto zu eröffnen, nehme ich erstens einen Picknickkorb (wobei der chinesische Picknickkorb in Wahrheit eine dünne Plastiktüte ist, aber das ist eine andere Geschichte) und zweitens jemanden, der wirklich chinesisch spricht, mit.

River Garden Food Festival

Heute war hier im Compound „Food Festival“. Seit Ende August lagen an der Rezeption Zettel aus, wo man sich eintragen konnte, wenn man sich mit einem Stand beteiligen wollte, um zum Sommer passende Lieblingsgerichte und -getränke aus dem jeweiligen Heimatland zu präsentieren. Die Resonanz der „Residents“ hielt sich, wie man heute sah, in Grenzen, dafür beteiligten sich einige Restaurants aus der Umgebung und damit entstand dann doch ein buntes Bild: von russischen Blinis, „the best taiwan fried chicken“, über natürlich jede Menge Amerikanisches: Hotdogs, Burger, Donuts; Leckereien aus einer deutschen Bäckerei (der Lütte hat 2 Apfeltaschen inhaliert), kalte chinesische Sweet Soup,…
Wie man sieht: strahlend blauer Himmel, gute Luftwerte, 29 Grad, der perfekte Rahmen für ein nettes, buntes, unaufgeregtes Sommerevent.

 

Red Brick Art Museum

Gestern war ich mit der Patengruppen-Fotogruppe im Red Brick Art Museum. Die Ausstellung, die eigentlich Anlass für den Besuch dort war, war nur leider schon beendet – 10 Tage vor dem offiziellen, überall plakatierten und veröffentlichtem Termin. That’s China. ;)

Da das Internet hier gerade mal wieder nicht so will wie ich das gern hätte, nur einige wenige Bildchen.

 

Dishwasher-Drama ;)

Die Spülmaschine hier und ich werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Statt Arbeit abzunehmen und Zeit zu sparen, ist sie ein ewiger Quell (in doppelten Wortsinn) von Mehrarbeit und Ursache für’s Warten auf Worker…IMG_3513

Bei der ersten Inbetriebnahme wurde das Wasser nicht abgepumpt. Worker kam, wuselte, werkelte: alles ok! Ging wieder. Spülmaschine an, irgendwann hörte ich es plätschern… Ups: dünner Schlauch in dickeres Rohr reingesteckt, da befinden sich zwar noch Silikonreste vom vorigen Ablaufschlauch, aber auch ordentlich Lücken, durch die das Wasser sich dann seinen Weg suchte.

Worker angefordert, kam nicht. Eines Abends ein Anruf, den Männe entgegennahm: „Yeah, everything ok.“ Not! Immerhin, unter Aufsicht konnte man das Maschinchen laufen lassen – dachte ich. Gestern Abend dann auch so versucht und was hör ich: plätscher, plätscher, tröpfel… Maschinchen gestoppt, Küche trockengelegt, mal nachgeguckt und dann hatte ich die Ursache gefunden: der Ablaufschlauch endet mit – Klebeband.IMG_3512

Heute früh wieder einen Worker angefordert, der guckt sich das an: no problem! Und fügte die beiden Schläuche wieder zusammen.

Mit Klebeband.

Solange ich noch nicht herausgefunden hab, was Schlauchklemme auf Chinesisch heisst und wo ich die hier bekomme, besorge ich mir erstmal Balsam-Spüli und Handcreme… ;)

Ein Sonnabend in Peking

Das einzig Lästige am heutigen Tag war das frühe Aufstehen…

IMG_3499 Heute war die Einschulung der Erstklässler und die Viertklässler waren mit einer Aufführung und als Paten am Einschulungsfest beteiligt. Also haben wir uns schon früh auf den Weg in die Stadt gemacht, haben Rasmus abgeliefert und uns dann ein Plätzchen zum Zuschauen gesucht. Ich habe ja schon einige Einschulungen erlebt, aber diese heute war sicher eine der Nettesten, von A-Z gut organisiert und liebevoll gestaltet, genau richtig auf aufgeregte Sechsjährige zugeschnitten.

Dann kam für die Kleinen der große Moment: sie wurden von ihren Paten nach vorne gerufen! Rasmus und auch alle anderen Großen haben sich entzückend um ihre Patenkinder gekümmert (an die Hand genommen und die riesige Schultüte getragen), aber ist schon eine Aufgabe für ein Kind, was selbst noch ganz neu an dieser Schule ist, und sich noch gar nicht überall auskennt – aber auch eine Chance, sich noch schneller mit allem und allen vertrIMG_3502aut zu machen.

Die Paten haben ihre Kinder dann in die Klassen begleitet und waren dann auch noch bei der allerersten Unterrichtsstunde dabei, wir hatten währenddessen Gelegenheit für Gespräche mit Bekannten und noch Unbekannten, insofern auch für uns wieder ein weiterer Schritt beim Ankommen in Peking. Als Rasmus dann wiederkam, war Justus schon halb verhungert und so machten wir uns dann auf den Weg.

Die Männer waren sich einig: Schindlers Anlegestelle sollte es sein, da hatte ich keine Chance und war sofort überstimmt. Die Sonne knallte vom Himmel, es war und ist einfach nur heiß, heiß, heiß und wir spazierten von der Schule aus los. Nachdem wir eine der hiesigen, riesigen Monsterkreuzungen heil überquert hatten, gingen wir dann am Landmark River entlang – und auf einmal war es ruhig, im Schatten der Bäume vergleichsweise angenehm, kaum Autos.

IMG_3507  Ich bin immer froh, wenn ich sowas finde, auch wenn ich das laute, lebendige, wuselnde auch faszinierend finde. Nach dem Mittagessen haben wir dann noch den (französischen?) Bäcker neben Schindler überfallen und sind dann mit dem Taxi „nach Hause“ (wie ungewohnt das noch klingt, auch wenn es immer vertrauter wird) gefahren und haben dann den Rest des Tages mit wenigen Pflichten (iiieh, Hausaufgaben) und viel Spaß, Spielen, Schlafen verbracht.

 

Ein Schritt nach dem anderen!

Warten auf den Schulbus am Compound-Eingang

Warten auf den Schulbus am Compound-Eingang

Jetzt sind wir etwas über eine Woche hier, und so allmählich kommen wir auch wirklich an.  So langsam ist auch der Jetlag überstanden, der mir und den Jungs doch ziemlich zu schaffen gemacht hat, naja, wir tun uns ja schon bei der doofen Sommerzeitumstellung immer schwer, also kein Wunder. Für den normalen Alltag gibt es noch viel zu erkunden und zu organisieren, für Sightseeing und Ausflüge war deshalb noch keine Zeit, aber wir sind ja noch ein bisschen länger hier! ;)

Eine der wichtigsten Fragen: Wie kommen wir an Trinkwasser? Wasserspender und Kanister liefern lassen oder doch Filter einbauen? Letzteres ist die nachhaltigere und vermutlich auch gesündere Lösung (die Wasserspender sind als Bakterienschleudern verschrien), wird also diese Woche – hoffentlich – noch eingebaut. Bis dahin wird geschleppt!

Die für mich fast ebenso wichtige Versorgung mit Kaffee startet hoffentlich heute noch. Liebe künftige Besucher: als Mitbringsel freuen wir uns über Kaffeekapseln! ;) (Ich weiß, Pads wären umweltfreundlicher, aber gibt’s hier nicht!)

Haushaltsgeräte wollten besorgt werden, eine Empfehlung war, bei jd.com zu bestellen. Vormittags erledigt, erste Teillieferung schon nachmittags da.

(Lebensmittel-)Einkaufsmöglichkeiten gilt es weiter zu erkunden, es gibt einen kleinen Jenny-Markt im Compound, einen großen am Pinnacle Plaza (quasi unser Dorfplatz, da kann man auch ganz nett sitzen und gucken) und einen etwas teureren BHG-Supermarkt, der viel, viel Auswahl an chinesischen und internationalen Produkten hat. Ich brauche noch einen fahrbaren Untersatz (Fahrrad? Roller? Tuktuk? Trike?), dann wird der Radius noch etwas größer.

Einen „Organic Food“ Lieferanten habe ich wie bereits erwähnt ausprobiert. Ok, alles war frisch und lecker, allerdings muss das „organic“ doch hinterfragt werden (es gibt hier keine objektiven, unabhängigen Zertifikate/Siegel) – und allein die Verpackungen, da würde jeder deutsche Bio-Höker vor Schreck zusammenbrechen. Jeder einzelne Apfel im dicken Plastiknetz, noch mal in Plastiktüten und dann in viel zu großen mit Alu ausgekleideten Pappkartons (die im Anschluss auf dem Müll landen), das muss künftig dann doch nicht mehr sein, zumal es hier an Obst und Gemüse wirklich eine Irrsinnsauswahl in den Supermärkten, auch „organic“, wenn man will.

Zwischendrin hatte ich tatsächlich mal ein paar Minuten, wo ich mich ein wenig verloren gefühlt habe, aber spätestens seit den Schwätzchen am Schulbus und dem heutigen Kennenlern-Treffen der Peking-Patengruppe in der Schule ist es viel besser. Damit mir nicht langweilig wird, hab ich mich direkt für Fotogruppe und Buchclub sowie einen Ausflug angemeldet, das reicht für den Anfang, ein Chinesischkurs kommt ja auch noch dazu. War heute Vormittag jedenfalls ein schönes „Wow, wie toll ist es, hier zu sein!“-Gefühl, mal ganz ohne Sorgen, Befürchtungen usw.

Am Samstag muss Rasmus zur Schule: Die Viertklässler führen etwas bei der Einschulung der Erstklässler auf. Bin gespannt, von 13 Kindern in der Klasse sind 4 neu – wie das wohl wird? Im Anschluss geht es zur Ausländerbehörde, die Aufenthaltserlaubnis beantragen, da müssen die Jungs auch persönlich erscheinen.

Ansonsten ist es heiß, die Zikaden lärmen, die Luft ist gut und der Himmel blau – vielleicht lassen sich die Leichtathletik-WM und die Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Kriegsendes noch verlängern? Jedenfalls ist das so ein sehr angenehmer Start hier!

1. Schultag in Peking: Schulbusdrama, aber sonst alles gut

Gestern war der erste Schultag für die Jungs. Bis mittags war auch alles „gut“ (gut = die normale, alles sagende, erschöpfende Auskunft der Minimänner, wenn man sie fragt: „wie war’s?“).

Aber als die zwei hier am Compound aus dem Schulbus gestiegen sind, sah man ihnen an, dass etwas ganz und gar nicht gut gewesen ist. Und zwar wollte der Schulbus ohne Rasmus losfahren! Justus hat es aber mit Unterstützung von Mitschülern geschafft, dass der Bus wartet, war wohl nicht so ganz einfach. Und wo war Rasmus? Entgegen aller Ankündigungen per Mail, auf der Webseite, mündlich und sogar auf Nachfrage bei der Einführungsveranstaltung am Freitag, hat er seinen Schulausweis nicht vom Klassenlehrer bekommen, sondern erst nach Unterrichtsschluss in der Buchhaltung abholen dürfen. Klar, dass dann die Zeit nicht gereicht hat, um rechtzeitig zum Treffpunkt zu kommen, und so war das Kerlchen dann allein auf dem Schulhof. Immerhin, gut ausgegangen, beide Kinder heil angekommen, Justus ist unser Held.

Aber was für ein unglücklicher Start, genau das ist ja einer der Knackpunkte hier: dass die Kinder zuverlässig von A nach B kommen. Das vorgeschossene Vertrauen hat nun leider einen leichten Knacks bekommen, auch wenn sich der Buskoordinator entschuldigt hat, das sei halt extrem unglücklich gelaufen, weil neues Kind und neuer Klassenlehrer aufeinandergetroffen sind. Immerhin wurde mir versichert, dass kein Kind in der Schule stehengelassen wird, sondern es schon vorgekommen ist, dass ein einzelnes Kind mit einem Bus ganz für sich allein nach Hause gefahren wird. Naja, ich hoffe, das wird nicht mehr nötig sein, immerhin hat Rasmus ja seinen Ausweis jetzt… Und heute hat auch alles prima geklappt, und es sind zwei fröhliche Rüben aus dem Bus gepurzelt!

Ankommen zum Zweiten

Gestern haben wir ausgepackt, ausgepackt und, äh, ausgepackt.

Heute war ich beim „medical check“, das war ein Erlebnis für sich. Erstmal an irgendeinem anderen Ende der Stadt, fast schon in den Bergen, das war immerhin ein netter Anblick. Und dann war es wie Zirkeltraining, Station für Station, unpersönliche Massenabfertigung: Röntgen (ohne Bleischürze…), Blutdruck messen, Ultraschall (Nieren etc.), Blutabnahme, Sehtest, EKG, alles in allem gerade mal 20 Minuten! :D

Vorhin hab ich dann unsere Pässe an der Rezeption abgegeben, kann die in 3 Stunden wieder abholen, dann ist die polizeiliche Anmeldung erledigt. Wenn das Gesundheitszeugnis dann am Montag da ist, folgt der letzte Akt: das Beantragen der Daueraufenthaltserlaubnis.

Gestern hab ich gleich mal bei Tootoos Organic Farm bestellt: Obst, Gemüse, Joghurt, Milch. Wurde direkt heute früh geliefert, macht nen guten, frischen Eindruck (da weder Labor noch entsprechende Fähigkeiten vorhanden, kann ich zur objektiven Qualität nicht sagen, auch das Siegel „organic certified“ sagt mir – noch – nichts). Aber irgendwo muss man ja mal anfangen.

Heute muss ich mich noch um einen Wasserlieferanten und den eventuellen Einbau eines Wasserfilters in der Küche kümmern, „residential cards“ für die Jungs und mich abholen, ein bischen Drängeln, was den TV-Anschluss angeht und und und. Also noch einiges rund um’s Ankommen halt.

Bilder folgen noch, erstmal heisst es für uns Jetlag und Dauermüdigkeit in den Griff kriegen, sind ja nur noch ein paar Tage bis zum Schulstart.

Wir sind angekommen!

In Hamburg sind wir gut weggekommen. Klar, ein paar Tränen, aber die sind dann auch rasch getrocknet. In Amsterdam hatten wir uns schon gemütlich im Flieger eingerichtet, die ersten Filme lief es bereits, Lautsprecherdurchsage auf holländisch, aber nicht die erwartete Ankündigung, dass es endlich losgeht, sondern: „Sorry, das Flugzeug wurde beim Beladen beschädigt und muss am Boden bleiben.“ Aber nachher käme eine Maschine aus Tokio, mit der ginge es dann weiter. Und das war dann auch so. Mit zweieinhalbstündiger Verspätung sind wir dann hier in Peking gelandet. Nachdem Hamburg uns mit typischem Brackwetter (ok, untypisch warm dabei) verabschiedet hat, wurden wir hier mit blauem Himmel und 33° empfangen. Häuschen hat Thomas gut ausgesucht, ich denke, wir werden uns hier wohlfühlen können. Jetzt müssen wir noch diese blöde Reisemüdigkeit aus den Knochen kriegen und die Zeitumstellung wuppen, damit die Jungs dann ab nächstem Montag nicht in der Schule schlafen… ;)