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DSGVO – äh, was?

Heute geht es mal um ein ganz anderes Thema: Bloggen und Datenschutz. Für einige, die hier mitlesen, ist das vielleicht nicht besonders interessant, aber auch denen erklärt das Folgende, warum ombidombi: Abenteuer China jetzt etwas anders aussieht und warum hier einen ganzen Tag lang der Wartungsmodus an war. Und vielleicht ist es ja auch für die eine oder andere, die selbst auch bloggt, von Interesse!

Die DSGVO ist die europäische Datenschutz-Grundverordnung, die vor zwei Jahren beschlossen wurde und Ende Mai endgültig in Kraft treten wird. Auch ich als private Bloggerin, die mit ihrem Blog kein Geld verdient, keine Werbung auf den Seiten hat, bin davon betroffen. Halte ich mich nicht an die Vorschriften der DSGVO, könnte ich abgemahnt werden und sowas kann echt teuer werden. Also habe ich mal eben ein Studium der Rechtswissenschaften aufgenommen und mich auf Internetrecht und Datenschutz spezialisiert… Nein, Quatsch. Aber seit Wochen recherchiere ich zum Thema und habe mein Blog kritisch unter die Lupe genommen.

Nun fand ich Datenschutz schon immer wichtig und habe auch hier auf dem Blog nur ein Minimum von Plugins installiert und keine persönlichen Daten gespeichert. Dachte ich. Aber künftig gelten auch IP-Adressen als privat und schützenswert, d.h. es gab doch Handlungsbedarf. Ein bisschen, dachte ich, aber das ist richtig in Arbeit ausgeartet.

SSL/HTTPS

Statt http startet die Webseitenadresse jetzt mit https. Dazu habe ich von meinen Hoster ein Zertifikat erworben, d.h. wer jetzt mit ombidombi.de interagiert (Kommentare z.B.), macht das SSL-verschlüsselt. Das war zum Glück weniger arbeitsaufwendig als befürchtet.

Statistik-Tools

Immerhin kann ich an diesem Wochenende draußen arbeiten!

Ich mag Statistiken und bin natürlich auch neugierig, wie viele Menschen sich wohl auf mein Blog verlaufen. Erst vor kurzem hatte ich dafür Google Analytics eingebunden, oh, sind ja doch mehr als meine Geschwister, die hier nachlesen! Wow. Um Google Analytics im Einklang mit dem Datenschutzrecht zu verwenden, müsste ich einen Vertrag mit Google abschließen. Auf dem Postweg. Aus China nach Irland und unterschrieben wieder zurück.. Tja, das scheitert aus logistischen Gründen, bei uns kommt nämlich nie Post an. Ich könnte das theoretisch im nächsten längeren Deutschlandurlaub erledigen, aber wozu? Ich brauche diese Daten nicht, um irgendwelchen Anzeigenkunden den Wert meiner Webseite nachzuweisen, weil ich dieses Blog bewusst werbefrei halten will und werde. Und meine persönliche Neugier kann ich künftig mit Statify befriedigen, einen Statistik-Plugin, was DSGVO-kompatibel ist, weil es keine IPs speichert.

Kommentare!

Jeder Blogger freut sich über Kommentare. Hurra, mein Beitrag wurde gelesen und stößt auf solches Interesse, das jemand sich zurückmeldet. Danke übrigens an dieser Stelle für alle bisherigen Kommentare, wobei ich mich bemühe, zügig auf alle Kommentare zu reagieren. Bisher gab es hier auf ombidombi.de kleine Bildchen, Avatare, neben den Namen der Kommentierenden. Das ist Geschichte, denn „Gravatar“, das Tool, was ich bislang dafür genutzt habe, sendet dazu IP-Adressen hin- und her (muss es ja auch, wie sollte sonst ein Wiedererkennungswert erreicht werden). Nun denn, ich habe die Avatarfunktion deaktiviert, künftig muss man also mehr auf die Namen achten.

Nun ist es technisch allerdings so, dass für die Kommentarfunktion weitere Daten gespeichert werden müssen. Natürlich kann jeder ein Pseudonym nutzen, aber u.a. zum Schutz vor Spam müssen hier auch E-Mail-Adressen angegeben werden. Und auch die IPs werden gespeichert. Ähnliches gilt für das Abonnieren von Kommentaren, also wenn jemand benachrichtig werden möchte, wenn es weitere Diskussionsbeiträge gibt. Hier muss künftig ein sogenanntes „Double-Opt-In“ her, das soll aber noch rechtzeitig (also vor dem 25.5.18) im WordPress-Core implementiert werden.

Layout

Bei meinen Recherchen zur DSGVO bin ich über ein WordPress-Theme gestolpert, das extrem anpassbar ist und gleichzeitig verspricht, künftig allen Datenschutzanforderungen zu entsprechen. Na gut, wie ihr sehen könnt, habe ich das in Angriff genommen und ombidombi sieht jetzt etwas anders aus. Stellt euch vor, selbst bestimmte Schriftarten können sich im Zusammenhang mit der DSGVO als problematisch erweisen (Google Fonts, die dazu beitragen, dass Blogs individueller gestaltet werden können). Und ich habe nun wirklich keine Lust, für ein Hobby-Blog x Verträge abzuschließen.

Nun gibt es also dies neue Layout, bei dem ich nur diskret modernisiert habe und soweit möglich die bisherigen Farben weiternutze und auch erstmal die gleichen Slider-Bilder auf der Startseite verwende. Jedenfalls sollten sich alte und neue Leser hier im Blog zurechtfinden können (falls nicht, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen!).

Fotogalerien

Leider ist das richtig in Arbeit ausgeartet, weil meine bisherigen Fotogalerien neu formatiert werden müssen und ich jeden einzelnen Beitrag dazu anpassen muss.  Ob ich künftig mein Galerietool wechseln werde, habe ich noch nicht entschieden. Das alte hat sich ja sehr komfortabel in meine Blog-Arbeitsabläufe integriert. Solltet ihr also noch über Beiträge stolpern, wo statt Fotos leere Flächen erscheinen: bitte Bescheid sagen, dann habe ich etwas übersehen. Aktuell (Stand 25.3.18) bin ich rückwirkend bis Oktober gekommen, in älteren Beiträgen könnten Bilder daher temporär fehlen. Ich hoffe, dass ich zügig damit fertig werde.

Social Media

Auch die Teilen-Buttons werden jetzt von einem anderen, datenschutzkonformen Tool (Shariff Wrapper) bereitgestellt. Auf die Einbindung von Instagram-Bildern und Facebook- oder Twitterfeeds werde ich aber erstmal weiterhin verzichten, bis es da eine datenschutzkonforme, rechtssichere Lösung gibt. Ging bisher ja auch ohne.

Antispam

Das jetzt von mir verwendet Plugin ist mit den entsprechenden Einstellungen datenschutzkonform (Antispam-Bee).

Brute Force Attacken

Mein Blog war noch ziemlich frisch, als es einmal gehackt wurde, seit dem habe ich es u.a. mit einer .htaccess-Seite geschützt. Zusätzlich hatte ich auch den Brute Force Schutz von Jetpack genutzt, der derzeit nicht datenschutzkonform ist (die Schattenseite…). Jetpack hat aber angekündigt, demnächst eine EU-Datenschutzkonforme Version zur Verfügung zu stellen, solange habe ich es deaktiviert und hoffe, dass meine anderen Maßnahmen ausreichen werden.

Emojis

Eigentlich bilde ich mir ein, mich einigermaßen verständlich ausdrücken zu können, aber bei der Schriftsprache fehlen halt Gestik und Mimik, da kann ein Smiley schon mal sinnvoll zur Verdeutlichung eingesetzt werden. Leider greift WordPress dafür auf externe Server zu, schwupps, da haben wir das Datenschutzproblem, also habe ich Emojis mithilfe eines Plugins abgestellt – künftig also wieder „Semikolon-Klammer zu“. Das gilt für ältere Browser, bei aktuellen Versionen sollten Smileys wie gewohnt dargestellt werden können.

Ressourcen

Ich kriege aus dem Kopf sicher nicht mehr zusammen, wo ich wann was gelesen habe. Aber hier sind die Seiten, die mir bisher am meisten weitergeholfen haben:

Aufmerksam bleiben

Impressum und Datenschutzerklärung habe ich aktualisiert. Jetzt hoffe ich, dass die Ankündigungen bezüglich WordPress-Core und zu meinem Theme auch rechtzeitig umgesetzt werden.

Jedenfalls bleibe ich am Thema dran, naja, wenn man bloggt ist man ja eh nie fertig. :)

Hat mich jedenfalls bisher viel Zeit gekostet, mich als Laie im Datenschutz-Dschungel zurecht zu finden und die – hoffentlich! – richtigen Maßnahmen für mein Blog zu ergreifen. Aber ich denke, es ist machbar! Kein Blogger sollte aus Angst vor Abmahnungen jetzt mit dem Bloggen aufhören (was man derzeit u.a. in Facebookgruppen oft hört).

Wenn ihr bloggt, habt ihr euch schon mit der DSGVO auseinandergesetzt, was habt ihr unternommen? Hat noch  jemand Tipps für mich?

Seven Days

Normalerweise enden Schneeball-Spiele, Challenges, Kettenbriefe auf Facebook und anderswo bei mir. In den letzten Tagen habe ich eine Ausnahme gemacht, denn die „seven days – B&W-Challenge“ hat mich mit der Beschreibung „7 days, seven black and white photos of your life, no explanation, no people“ doch angesprochen: mit ein paar Bildern könnte ich zeigen, was hier an China oder in meinem Leben so anders ist. Auf Facebook durfte ich nichts zu den Bildern erzählen, ein Regelverstoß (doch Menschen mit auf einem Foto) wurde direkt bemängelt. Aber es sind ja nicht alle bei Facebook und ich wäre nicht ich, wenn ich nicht doch etwas zu den Bildern zu erzählen hätte. Was ich mit den Bildern ausdrücken wollte, und wofür sie für mich stehen, ist mir selber natürlich klar. Aber ich weiß nicht, was sich jemand in Deutschland dazu denkt, jemand, der noch nicht oder nur kurze Zeit in Peking war. Erstaunlicherweise haben sich bislang alle von mir Nominierten beteiligt und zeigen nun ihrerseits richtig schöne Schwarzweißbilder!

Tag 1 – Zwei Uhren

Als ich mich dazu durchgerungen habe, an der Challenge teilzunehmen, war für mich sofort klar, was ich als erstes fotografieren und posten würde. Diese beiden schlichten IKEA-Uhren hängen bei uns im Esszimmer. Bei uns war es schon nach 21 Uhr, in Deutschland gerade mal drei Uhr nachmittags durch,  In Deutschland wird noch gearbeitet, bei uns ist für die Jungs Schlafenszeit. Wir gönnen uns vielleicht ein Glas Wein, in Hamburg gibt es Kaffee.  Bevor ich mit Deutschland skype, gucke ich auf diese Uhren (oder auf die Uhren auf dem Laptop): ist Deutschland schon wach oder ist es noch zu früh? Das Zeitfenster, wo Skypen/Telefonieren/Chatten für Deutschland und China passt und angenehm ist, ist erschreckend klein. Oft denke ich, dass es nicht die vielen tausend Kilometer und die vielen Flugstunden sind, die uns von Deutschland trennen, sondern diese 6 Stunden Zeitunterschied. Am kommenden Wochenende, nach dem Ende der Sommerzeit in Deutschland, sind es dann 7 Stunden, dann wird es noch schlimmer, das ist fast ein ganzer Arbeitstag…

Zwei Zeitzonen, zwei Uhren

6 Stunden Zeitunterschied

Tag 2 – Chinesischer Supermarkt

Das zweite Bild zeigt einen chinesischen Supermarkt, wo ich gelegentlich mit Freundinnen hinfahre. Hier in unserer Wohngegend gibt es einen großen auf Westler ausgerichten Supermarkt, wo man zum Glück das meiste bekommt, was die westliche Küche so braucht.  Da zahlt man dann allerdings auch einen ordentlichen Aufschlag. Obst und Gemüse im chinesischen Supermarkt (oder auf dem Wetmarket) sind deutlich günstiger, dafür gibt es keine Kaffeebohnen oder Filterkaffee, nur gesüßten Instantkaffee in Portionspäckchen, das Zeug ist hier inzwischen recht beliebt. Was sehr gewöhnungsbedürftig ist, dass nicht nur wie auf dem Bild zu sehen, Reis, Hülsenfrüchte, Getreide lose verkauft werden und so offen rumstehen, nein, beim Fleisch ist das auch so. Da ist nichts abgedeckt, jeder bedient sich selbst… Naja, wird ja alles gekocht und nicht roh gegessen… Trotzdem gewöhnungsbedürftig! Das Jagen und Sammeln, d.h. Einkaufen, ist hier schon deutlich zeitaufwendiger als in Deutschland. Die Wege sind meist weiter und man bekommt nie, nie, nie alles, und schon gar nicht in einem einzigen Laden.

Chineischer Supermarkt

Chinesischer Bravo-Supermarkt in Houshayuzhen

Tag 3 – Tuktuk

Wir haben kein Auto. Man stelle sich das vor, wir sind von Autoleuten umzingelt (ich verkneife es mir, all die großen bekannten Marken zu nennen), die alle mindestens ein Auto haben. Da ist das Leben ohne eigenes Auto, besonders wenn man wie wir hier draußen in Shunyi und nicht im Zentrum wohnt, schon ziemlich exotisch. Großeinkauf mit Fahrrad ist nicht wirklich praktisch, Delivery ist zwar möglich, aber dann ist man manchmal stundenlang angebunden und wartet so vor sich hin. Mein Tuktuk (Sanlunche – Drei-Rad) macht mich in der Hinsicht unabhängig, braucht keinen Diesel (naja, ich bezweifel, dass aus unserer Steckdose Ökostrom kommt) und bei schönem Wetter macht es auch einfach Spaß mit knapp 30 Stundenkilometern die Straße entlang zu brettern (ich hab es gebraucht von Autoleuten übernommen, es ist getunt, so schnell sind die normalerweise nicht). Mit dem Tuktuk kann man nachmittags auch wunderbar schwer bepackte, müde Kinder vom Schulbus abholen. Es macht uns den Alltag hier schon ein bisschen einfacher.

Mobil auch ohne Auto

Mein Tuktuk – wo de sanlunche!

Tag 4 – Yunnan Hotpot

Unbestreitbar ist das chinesische Essen eines der Highlights hier in China! So riesig und vielfältig das Land ist, so abwechslungsreich und unterschiedlich sind die vielen chinesischen Küchen! Bei diesem speziellen Yunnan Hotpot bekommt jeder Gast seinen eigenen Topf mit Brühe nach Wahl: Hühnchen oder Lamm, vegetarisch mit Pilzen oder „mit alles“ (beim mongolischen Hotpot steht sonst ein großer Topf für alle in der Mitte).
Und dann wird aufgetischt: Gemüse, Pilze, Fleisch, Fisch, Innereien, Entenblut, Klößchen, Muscheln. Und dann geht es wieder von vorne los. Dazu werden zahlreiche Dips gereicht. Es erinnert ein bisschen an Fondue, ist nur weniger fettig und viel abwechslungsreicher. Zum Glück gibt es in Hamburg mehrere Restaurants, wo man authentisch chinesische Küche bekommen kann, nicht nur Nr. 33 und 45. ;) Trotzdem, wenn es irgendwann einmal zurück nach Hamburg geht, diese Vielfalt hier werde ich vermissen.

Chinesische Küche - unglaublich abwechslungsreich

Yunan-Hotpot

Tag 5 – Königs-Protea/Zuckerbusch

Jeden Samstag kommt der „Flower Guy“ in den Compound, jeden Samstag erinnert am frühen Nachmittag die Managerin des Compounds in der Compound-WeChat-Gruppe daran, dass er da ist. Diese Erinnerung wäre bei uns nicht nötig, denn Männe ist vermutlich eh einer der besten Kunden dort, denn jeden Samstag kauft er drei Sträuße. Grüner Daumen? Mein brauner Daumen ist legendär! Da sind die unglaublich exotischen Schnittblumen, preisgünstig noch dazu, eine tolle Alternative. Klar gibt es hier die internationalen Klassiker, Tulpen und Narzissen im Frühling, alle nur erdenklichen Rosen das ganze Jahr über. Und immer wieder gibt es exotische Pflanzen, wo ich Suchmaschinen bemühen muss, um herauszufinden, was mein Mann mir denn da mitgebracht hat. Diesen Sonnabend gab es diese beeindruckenden, riesigen, farbenprächtigen (von zartrosa bis kräftig lila changierenden) Blüten. Diesmal brauchte ich keine Suchmaschine, meine südafrikanische Freundin wusste sofort Bescheid: Das sind Protea! Diese sind im südlichen Afrika heimisch und die Wappenblume Südafrikas.
Blumen sind hier unendlich wichtig. Überall in der Stadt findet man Flower Markets. An den Straßenlaternen bei uns im Compound hängen jeweils zwei Blumentöpfe. Aus dem Stadtbild sind Blumen nicht wegzudenken. Oft werden sie nicht eingepflanzt, sondern Blumentöpfe werden dicht an dicht kunstvoll arrangiert. Sind sie verblüht, wird das nächste Kunstwerk aus Blumen geschaffen. Selbst an den dicht befahrendsten Hauptstraßen in der Stadt sind die Mittelstreifen mit Rosen bepflanzt, das ist im Sommer schon ein toller Anblick. Verkehrsinseln, die bald größer und schöner bepflanzt sind als deutsche Kleinstadtparks. Für mich haben die vielen Blumen hier besonders an grauen Smogtagen etwas tröstliches!

Im südlichen Afrika heimisch: Protea

Protea – Zuckerbusch

Tag 6 – Luftfilter

Ich glaube, dazu muss ich nicht mehr viel sagen. Der Winter steht vor der Tür, die Luftwerte erreichen heute zum Teil einen AQI von 300, und obwohl das Wetter schön ist, bleibt es draußen eigentümlich grau-gelb und wird nicht richtig hell. „Kinder, reinkommen! Ab in die frische Luft!“ Notiz an mich: es wird mal wieder Zeit für einen Filterwechsel! Einen? 10, denn soviele der possierlichen, wenn auch etwas lauten Luftstaubsauger halten die Luft in unserem Zuhause auf annehmbaren Niveau.

 

Tag 7 – Regelverstoß: Tuktuk in der Stadt

Ich wollte ein Bild zum Straßenverkehr zeigen, hatte aber keins greifbar mit fiesen Staus, also habe ich mich für dieses Tuktuk entschieden, dass mitten in der Stadt im CBD (Central Business District) unterwegs ist. Da das Tuktuk aber kein autonomes Selbstfahrteil ist, sind diese beiden freundlichen Herren regelwidrig auf dem Bild zu sehen. Verkehr ist hier einfach immer ein Thema. Wenn ich in der Stadt verabredet bin, rechne ich zur reinen Fahrzeit immer noch einen Puffer von mindestens einer halben Stunde oben drauf, bei wichtigen Terminen auch mehr. Staatsgäste auf dem Weg zum Flughafen? Wir sperren mal fix den Airport Expressway. Dummerweise ist das unsere Hauptverbindung in die Stadt rein. Dazu Unfälle, zuviel Verkehr, diese sonderbaren Abbiegeregelungen. Die müssen jetzt endlich mal in meinen Kopf rein, denn ich wurde von einer Freundin dazu genötigt, Mitte November die chinesische Führerscheinprüfung abzulegen. Naja, vermutlich falle ich morgen durch den Sehtest, dann hat sich das erledigt. Aber auch ohne eigenes Auto, wer weiß wozu so eine Fahrerlaubnis hier mal gut ist… Könnte mir bei einer der nächsten Reisen den Nachtbus ersparen. ;)

Tag 7, zweiter Versuch – Finale: Die Mauer

Die Mauer ist und bleibt für mich ein unvergleichliches Reise- und Ausflugsziel. Nicht nur Sinnbild einer jahrtausendealten Kultur, ein Bauwerk der Superlative, sondern auch noch beeindruckend schön gelegen. Wenn ich Besuch habe und beim 43. Besuch des Lamatempels auch schon mal gekniffen hab: zur Mauer möchte ich nach Möglichkeit immer mit – und ich bin jedesmal wieder tief beeindruckt und fasziniert. 

Die Mauer in den Köpfen ist manchmal größer als die Chinesische Mauer

Die chinesische Mauer heute hat nichts Trennendes mehr. Hier treffen sich Reisende aus aller Welt und aus China, staunen gemeinsam, posieren gemeinsam. Damit hat sie heute eher etwas Verbindendes.
Nach über 2 Jahren in China bin ich froh, nicht meinen Vorurteilen und Ängsten Raum gegeben zu haben, sondern mit Anlauf über die Mauer in meinem Kopf gesprungen zu sein, auch wenn es manchmal nicht einfach ist. Immerhin, langweilig ist es hier nie. Das einzige, das beständig scheint, ist der Wandel. :)

Was seht Ihr in den Bildern? Macht Euch das ein bisschen neugierig auf das China jenseits der Schlagzeilen?

Happy New Year!

Ein glückliches Neues Jahr wünsch ich. Wir sind wieder zurück in Peking, auch wenn die Versuchung groß war, einfach in Australien zu bleiben… Ein paar weitere Urlaubsbilder und -geschichten folgen demnächst, jetzt müssen wir erstmal fix in den Alltag wieder reinfinden. Immerhin, es ist zwar kalt, aber die Luft ist heute gut. Objektiv gut, nicht nur Peking-gut. :)

Achja, wer hier heute (9.1.) über Fehlermeldungen gestolpert ist – die neueste php-Version mit Fast CGI und mein Blog vertragen sich leider (noch?) nicht, hab es jetzt wieder umgestellt, nun sollte es keine Fehlermeldungen mehr geben.

Authentisch reisen?

Ulrike vom Bambooblog ruft zu einer Blogparade „Authentizität auf Reisen“ auf. In ihrem eigenen Artikel dazu finde ich mich an so vielen Punkten wieder, dass ich sagen könnte „Haken dran, fertig“. Aber das Thema geht mir immer weiter durch den Kopf, und so versuch ich doch mal, meine Gedanken dazu aufzuschreiben.

Alles gar nicht authentisch hier?

Als unser mittlerer Sohn zu Weihnachten hier zu Besuch war, schien er enttäuscht, weil „Peking nicht authentisch chinesisch“ sei. Sein Bild von China hat er sich allerdings im Freiwilligen Sozialen Auslandsjahr in einer Kleinstadt in Yunnan gemacht – klar, dass sich seine Erfahrungen von unseren in Peking sehr unterscheiden. Und dennoch ist beides China.

Wie könnte man sagen, dass die Hauptstadt Peking nicht authentisch chinesisch ist? Ist Berlin dann auch nicht authentisch deutsch? Deutschland ist doch auch mehr als Bayern und Neuschwanstein! Zu Peking gehören eben auch die Touristenmassen (sowohl die chinesischen als auch die internationalen), die zweisprachigen Ansagen der Metro, alle Küchen der Welt, Hutongs und Hochhäuser, Märkte und Mega-Malls etc… Und ist die Schickimicki-Chinesin in der Glitzerfunkel-Mall nicht genauso authentisch chinesisch wie der Jianbing-Verkäufer an der Straßenecke? Reichtum, Armut und ganz viel dazwischen, alles ganz echt hier. Nur Peking ist nicht Yunnan.
Und ja, wir leben hier in einem Ausländerwohnviertel, wo nur eine Handvoll Chinesen lebt – das ist wirklich nicht besonders chinesisch, aber doch authentisch für eine große Gruppe westlicher Ausländer in China.

Der Begriff authentisch scheint tatsächlich auch zu meinen: ist etwas so, wie ich es erwartet habe oder wie ich es gerne hätte?

Unser Sohn war von Yunnan sehr beeindruckt, es war für ihn eine großartige Zeit. Ich vermute, er hat gehofft, etwas davon hier wiederzufinden. Aber – siehe oben – Peking hat mit Yunnan genauso wenig zu tun wie Hamburg mit den Alpen. Ich glaube, was ihn hier gestört hat war, dass Peking verglichen mit Yunnan schon richtig international ist, dass es für Nichtchinesen inzwischen relativ leicht geworden ist, sich hier zurechtzufinden (Speisekarten mit Bildern (!) für uns Analphabeten, Wegweiser und Schilder zweisprachig).

Schild im Side Park

Schild im Side Park

Statt „das ist ja gar nicht authentisch chinesisch hier“ – was meiner Meinung nach nicht stimmt -, wäre „das ist so ganz anders als Yunnan“ vermutlich die richtigere Erwartung und Einschätzung gewesen. Aber wenn man sich nach Bergen am Ende der Welt und spektakulärer Natur sehnt und damit rechnet, als Langnase unglaublich exotisch zu sein und damit interessant, was die Möglichkeit zu vielen interessanten, wirklich authentischen Begegnungen eröffnet, dann muss man halt auch nach Yunnan fahren und nicht nach Peking. Jedenfalls hoffe ich, dass mir Sohnemann sein Yunnan noch zeigen wird!

Ist Authentizität wirklich ein sinnvolles Kriterium für die Reiseplanung?

Ob mir auf Reisen etwas gefällt, hängt nicht unbedingt davon ab, ob es authentisch ist. Ok, einem Spaßbad in Schweden kann ich echt nichts abgewinnen, wenn ich die Auswahl zwischen Hunderten von Seen habe, und die dann auch ganz für mich allein, da empfinde ich eine Tropenlandschaft als geradezu absurd. (Ich kann aber nachvollziehen, dass es Familien gibt, die nicht nur am 3. Regentag froh darüber sind.)
Sind Katthult oder Bullerbü (Gibberyd/Rumskulla und Sevedstorp/Pelarne) authentisch oder nicht? Ist mir egal, ich habe die Lindgren-Bücher und -Verfilmungen schon immer geliebt und dort zu sein, ein bisschen in die eigene Kindheit zurück und in die Geschichten einzutauchen, das waren tolle Erlebnisse. Der Ristafall (Glupa-Wasserfall von Ronja Räubertochter) ist auch ohne den Film-Bezug einen Ausflug wert und ein beeindruckender Flecken Erde (und nicht weit davon der Tännforsen erst recht.

Ristafallet

Ristafallet

Jetzt habe ich unseren Yunnan-Reisenden gerade gefragt, ob er damit einverstanden ist, dass ich so von ihm erzähle (ist er, sonst könntet Ihr das nun nicht lesen), da sagt er: „Lofsdalen! Hörbuch!“ Ich brauche fast eine Minute, bis der Groschen fällt:
Wir hören beim Autofahren fast immer Hörbücher. Im letzten Sommer lief bei uns zuerst Jules Verne (Die Reise zum Mittelpunkt der Erde und In 80 Tagen um die Welt, von Rufus Beck super gelesen, hat allen gefallen). Kalle Blomquist haben wir nach kurzer Zeit ausgemacht – das war leider gar nicht nett gelesen, sondern zu meiner großen Enttäuschung altbacken und staubig. Müssen die Jungs nun doch die Bücher in die Hand nehmen und selber lesen.

Aber, um wieder auf das Thema zurückzukommen: Gregs Tagebuch, 9. Teil: „Böse Falle“, lief dann in Endlosschleife. In diesem Band verreist Greg mit seiner Familie. Ein Roadtrip durch Amerika, denn seine Mutter hat in ihrer Elternzeitung „Familienspaß“ gelesen, dass es total wichtig ist, als Familie im Urlaub gemeinsam authentische Erlebnisse zu haben. #rolleyes (Auch wenn ich das anders ausdrücken würde und der Tonfall im Hörbuch einem die Fußnägel hochrollt: Recht hat sie).Vater und Kinder der Familie sind nicht begeistert, und die Familie fährt dann auch von einer Katastrophe in die nächste. Wir hatten alle Bauchweh vor Lachen! – Und ich durfte mir vor jedem Ausflug anhören, ob wir denn da auch authentische Erlebnisse haben würden!

Tja, authentische Erlebnisse…

Für mich steht Authentizität also nicht wirklich ganz weit oben bei der Reiseplanung. Ich suche Natur, Landschaft, gerne mal einen spektakulären Ausblick oder auch einen beruhigend, ganz unaufgeregt-friedlichen. Kann man das vielleicht auch authentische Naturerlebnisse nennen? Aber selbst, wenn das nicht mehr 100% authentisch ist, weil die ehemals unberührte Natur gut erschlossen ist mit Wanderparkplätzen, befestigten Wegen, und weil da ein Windrad steht und dort eine Skipiste zu sehen ist und drüben der Weg für die Schneescooter– das ist der Lauf der Zeit. Genau, Zeit. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir „authentisch“ sagen und in Wahrheit „historisch“ meinen.

Trondheimfjord

Trondheimfjord

Wir haben aber inzwischen doch etliche, von uns als authentisch empfundene, im Gedächtnis bleibende Reiseerlebnisse gehabt. Einige wenige Beispiele:

  • Mit Thomas bin ich kurz nach der Wende die Ostseeküste bis nach Swinemünde und wieder zurück gefahren. An einem Abend in einem Landgasthof zwischen Wismar und der Insel Poel haben wir die Frau eines relativ bekannten Dissidenten kennengelernt. Thomas hat sich die halbe Nacht mit ihr unterhalten – aber ich habe diese Chance zum Teil verpennt, bin einfach irgendwann am Tisch eingeschlafen, obwohl das Gespräch wirklich tiefging, theoretisches, angelesenes Wissen mit persönlichen Erfahrungen lebendig werden ließ. Klar, dass ich das heute noch unter die Nase gerieben kriege und mich entsprechend ärgere! (Authentisch geht auch bei Reisen „um die Ecke“, dafür muss man nicht ans Ende der Welt!)
  • Am Trondheimfjord dem Lachsfischer auf dem Hof beim Ausnehmen der Lachse zu helfen und ein noch schlagendes Lachsherz in der Hand zu halten. Ein Schneehuhn von eben diesem Fischer geschenkt bekommen und es dann selber zu rupfen!
  • In Los Angeles mit dem Bus fahren, sich während der Fahrt auf Spanisch zu unterhalten und am 3. Tag als „welcome, crazy german tourist“ begrüßt zu werden. Touristin im Bus, wo gibt es denn sowas! ;)
  • Eine liebe Freundin in Ljungdalen besuchen und mit ihr beim Dorffest im Hemslöjd den stärksten Kaffee ever zu trinken und noch warme selbstgebackene Zimtschnecken zu essen und dann am Webstuhl noch einige Reihen an einem Gemeinschaftsprojekt mitwirken zu dürfen.
  • Für den Yunnanreisenden: 3 Tage wandern in der Tigersprungschlucht.
  • Und vielleicht ist es eine persönliche Marotte, vielleicht hat es doch etwas mit „authentischem Erleben“ zu tun: in Supermärkten in fremden Städten und Ländern den Einheimischen in die Einkaufswagen zu gucken: was kaufen sie?
Trondheimfjord

Denkmalgeschützter Hof am Trondheimfjord

Wenn ich mir das so ansehe, denke ich: Man kann authentisches Reisen nicht wirklich planen, egal, was Werbeprospekte und Co. versprechen mögen (was dort angepriesen wird: ist es inszeniert oder tatsächlich authentisch oder irgendwo dazwischen?). Die Momente, die im Gedächtnis bleiben, sind meist spontan, aus der Situation heraus entstanden. Einen Plan zu haben ist sicher gut, aber noch besser ist es, wenn man jederzeit bereit ist, vom Plan abzuweichen und Gelegenheiten zu nutzen. Solche Momente und Erlebnisse entwickeln sich wie gesagt oft aus einer Situation heraus. Und ja, wenn man individuell reist, ist die Chance auf solche Erlebnisse vermutlich größer, als wenn man Strandurlaub in einem Resort macht. Es war ein Riesenglück, dass wir Ingolf, den norwegischen Fischer, kennengelernt haben und uns auf Anhieb sympathisch waren, so dass er uns an seinem Leben teilhaben ließ. Sowas kann man nicht erzwingen oder planen, aber wenn es solche Gelegenheiten gibt, sollte man sie ergreifen und Plan Plan sein lassen. So werde ich meine/unsere Reisen weiterhin nicht mit dem Gedanken, möglichst viel Authentisches zu erleben zu planen, sondern mich weiterhin davon leiten lassen: was möchte ich sehen und erleben, was interessiert mich, was wollen die Kinder (ok, und Thomas auch) – und wenn sich dann Chancen auftun, will ich sie nutzen.

Liebe Ulrike, vielen Dank für den Anstoß durch Deine Blogparade über das Thema nachzudenken und in Erinnerungen zu schwelgen!

Liebster Award 2016

Jonna vom Expatmama-Blog hat mir mit sehr lieben Worten den „Liebster Award 2016“ weitergereicht. Vielen Dank dafür! Der „Liebster Award“ ist eine Auszeichnung von Bloggern für Blogger: man bekommt sie, beantwortet 11 Fragen und reicht dann den Award mit eigenen Fragen weiter. Den Award gibt es schon einige Jahre, als Idee steckt dahinter, (neue) Blogs zu entdecken, in dem man Blogs, die einem selber gut gefallen, quasi mit dieser Auszeichnung weiterempfiehlt. Von manchen wird der Award als eine Art Kettenbrief kritisiert, für andere ist es hilfreich und schön, auf diese Art und Weise über neue, interessante Blogs zu stolpern. Hängt ja auch davon ab, welche Fragen man gestellt bekommt, welche man selber stellt und an wen man den Award weiterreicht.

Hier kommen also Jonnas Fragen und meine Antworten:

1. Warum hast du beschlossen, einen Blog zu schreiben?

Ich habe mit dem „Ombidombi“-Blog begonnen, als wir die Entscheidung getroffen haben, dass wir nach Peking gehen. Mir erschien das als die einfachste Möglichkeit, Familie, Verwandte, Freunde, Bekannte auf dem Laufenden zu halten; dass halt jeder gucken kann, wenn’s zeitlich passt und ohne sich genötigt zu fühlen, immer gleich mit einer langen Mail zurückzuschreiben (wie es vielleicht wäre, wenn ich das per Mail/Newsletter erledigt hätte).

Im Laufe der Zeit merke ich aber immer mehr, dass mir das Erzählen Spaß macht, mich selber auch zur Reflektion anregt. Und nach den ersten positiven Rückmeldungen hat sich nach und nach auch der Gedanke eingenistet, dass so wie ich andere Blogs von in Peking Lebenden inhaliert habe, mein Blog vielleicht anderen Leuten, die vor so einer schwerwiegenden Entscheidung stehen, auch helfen könnte: wie kann man sich das Leben in Peking besser vorstellen?

Reiseführer sind super, um sich selber positiv auf den künftigen Lebensmittelpunkt einzustimmen, aber es fehlt an „Alltag“ und subjektiven, individuellen Erfahrungen, gerade auch zum Leben mit Kindern. Also erzähle ich nun ein wenig davon. :)

2. Was macht dir beim Bloggen am meisten Freude?

Wie gesagt, inzwischen habe ich Spaß am Erzählen, das Nachdenken über mich und uns und unser Leben hier und das Schreiben darüber gefällt mir. Und ich schreibe nur, wenn ich finde, dass ich etwas zu erzählen habe, mache mir also auch keinen Druck, dass ich diese Woche unbedingt noch zwei Beiträge schreiben muss… Und ich freu mich über Rückmeldungen, zum Glück bisher nur positiv.

3. Haben Dir andere Blogs bei deinem Abenteuer Ausland schon geholfen? Wenn ja, welche?

Ja, ja ja! :) Tipps und Hinweise für Formalitäten lassen sich ja doch einigermaßen finden, aber ich habe nach persönlichen Erfahrungen gelechzt! Ich habe mir die Finger auf der Suche nach Blogs von Familien, die in Peking oder China leben und China-Erfahrungen insgesamt wund gegoogelt und zum Glück auch welche gefunden, zum Beispiel:

  • 5intheworld.de von Jochen, der mit seinen Fotos mehr erzählt, als ich je in Worte fassen könnte
  • Familie Schulze-Permentier, die inzwischen wieder in Deutschland sind und die ich hier nicht mehr persönlich kennengelernt habe, aber deren Eindrücke mir geholfen haben, mir das Leben hier besser vorzustellen
  • Bambooblog – kein Expatblog, sondern ein Reiseblog, und was für eines! Ulrike bereist China seit den späten 80ern, da steckt so viel Erfahrung und Begeisterung für das Land drin, das hat bei mir auch viele Vorbehalte gegenüber China dämpfen können

4. Was war deine bisher wichtigste „lesson learned“ beim Bloggen?

Ich lerne da immer noch: was gebe ich preis, was bleibt privat? Was kann ich so öffentlich erzählen? Was von dem, was mich bewegt, ist auch für Außenstehende interessant und lesenswert?

5. Was war deine bisher wichtigste „lesson learned“ im Ausland?

Dass ich vielleicht „deutscher“ bin, als ich jemals von mir gedacht hätte: ich mag Regeln, Sicherheit und Pläne, Pünktlichkeit, bin ganz furchtbar schlecht beim Smalltalken…

6. Was war dein größtes Fettnäpfchen, in das du in deiner neuen Heimat getreten bist?

Das war gar nicht unter Chinesen, da war ich u.a. dank Intensivkurs im Hamburger Konfuzius-Institut ganz gut vorbereitet, sondern das war beim ersten Treffen mit der Fotogruppe, als ich so aufgeregt war, dass ich bei der Vorstellungsrunde nicht mal mehr bis 5 zählen konnte und mit meinen Kindern durcheinander gekommen bin, ich Rabenmutter…

7. Was würdest du jeder Expatmama empfehlen?

Offen zu sein für neue Erfahrungen und dabei nicht immer gleich werten, sondern Unterschiede auch einfach mal so stehen lassen. Sich an dem Positiven und Schönen festhalten und sich mit dem Negativen (Smog, Verkehr z.B.) arrangieren, wenn man’s eh nicht ändern kann. Und: den Kindern etwas zutrauen! Mein Eindruck hier ist, dass viele Kinder sich leichter tun als ihre Eltern.

8. Was vermisst du aus deiner Heimat am meisten?

Saubere Luft. Frische Luft. Gesunde Luft. Die schlimmen Smog-Tage sind einfach nur deprimierend, selbst wenn man nicht direkt nach Atem ringt und mit Erkältungssymptomen kämpft. Überhaupt eine gewisse Sicherheit, was Umwelt und Gesundheit, Trinkwasser, Lebensmittel angeht. Aber wie gesagt, am meisten vermisse ich frische Luft.

9. Was wird dir aus deiner neuen Heimat einmal fehlen? (Abgesehen von neu gewonnen Freunden)

Kurz und knapp: Der chinesische Pragmatismus und das chinesische Essen.

10. Gibt es etwas, das du an deinem Blog gerne verändern würdest? Was hat dich bislang davon abgehalten?

Ich müsste mal die Kategorien überarbeiten, damit diese aussagekräftiger werden und es damit übersichtlicher, besser gegliedert wird. Abgehalten werde ich von der Zeit (die Tage hier gehen irgendwie viel schneller vorbei), aber vor allem von einer guten Idee für eine neue Gliederung.

11. Hast du einen Wunsch an die Expatmamas?

Ja: weitermachen, dranbleiben, ausbauen! Ich wünschte, die Seite hätte es schon früher gegeben! Und ein Expatmama-Forum für direkten Austausch untereinander, das wäre genial!

Ich gebe den Liebster Award nun weiter an an zwei auslandserfahrene Bloggerinnen. Bei der einen ist es spannend zu sehen, welche Erfahrungen sie in der gleichen Stadt macht, bei der anderen bin ich gespannt darauf, wie sehr sich Auslandsleben Ost von Auslandsleben West unterscheiden wird:

  • Claudia von Move2GreaterCincinattiArea, die nach einigen Jahren Belgien nun im Sommer in die USA übersiedeln wird, und
  • Kerstin von Peking-Ni Hao, die mit ihrer Familie seit 2014 in Peking lebt und zuvor in Japan und Korea war.

Hier kommen Eure Fragen:

  1. Warum hast Du mit dem Bloggen angefangen?
  2. Wo siehst Du Dein Blog in etwa einem Jahr?
  3. Was macht Dir Spaß beim Bloggen?
  4. Was macht Dir Schwierigkeiten beim Bloggen?
  5. Wie deutsch bist Du?
  6. Wen oder was aus Deutschland vermisst Du besonders?
  7. Und was aus Deutschland fehlt Dir überhaupt nicht?
  8. Was würdest Du jetzt (ca. 2 Monate vor dem Abflug in die USA) schon gerne wissen, was beschäftigt Dich da am meisten im Hinblick auf den neuen Lebensmittelpunkt? Bzw. Was hättest Du gerne schon vor dem Abflug nach Peking gewusst und was hat Dich am meisten beschäftigt?
  9. Was macht Dir den Ortswechsel leicht, was macht ihn schwer? Bzw. was hat ihn Dir leicht, was hat ihn Dir schwer gemacht?
  10. Hast Du Blog- und Linktipps für Deutsche in Deiner (künftigen) Nachbarschaft oder Deutsche in China/USA generell?
  11. Hast Du Buchtipps zum Thema „im Ausland leben“? Falls nicht, hast Du einen anderen Buchtipp?

Vielen Dank fürs Mitmachen!

Und hier nochmal die Regeln für den Liebster Award 2016:

Der Liebster Award unterstützt besonders neue Blogs, um in der Bloggerwelt bekannter zu werden. Aber auch für alte Hasen ist der Liebster Award natürlich eine gute Möglichkeit, noch bekannter zu werden. Der Liebster Award ist eine Vernetzung zwischen Bloggern und funktioniert ganz einfach: Ein Blogger wird von einem anderen Blogger nominiert, beantwortet die gestellten Fragen auf seinem Blog, stellt selbst wieder Fragen und nominiert erneut Blogs für den Liebster Award.

  • Beantwortet die 11 Fragen, die euch gestellt wurden und veröffentlicht sie auf eurer Seite. Wer über die Fragen hinaus Fakten über sich präsentieren möchte, kann dies in seinem eigenen Blog tun: Fakten über mich (bis zu 11 möglich); wer mit den Fragen gar nichts anfangen kann, darf sie ausnahmsweise auch mal gegen Fakten austauschen; sollte das dann aber auch entsprechend begründen.
  • Bedankt euch bei der Person, die euch nominiert hat, und verlinkt sie auf Eurer Seite. Falls möglich, hinterlasst auf ihrem Blog einen entsprechenden Kommentar, in dem ihr auch für andere sichtbar den Award annehmt.
  • Kopiert das Emblem oder holt euch ein zu euch passendes aus dem Netz und stellt es sichtbar auf die Award-Seite, so dass der Liebster Award nach außen hin sichtbar ist und bleibt.
  • Denkt euch 11 neue Fragen für die Blogger aus, die ihr nominieren wollt und stellt die Fragen auf euren Blog.
  • Kopiert die Regeln und stellt sie ebenfalls auf euren Blog, damit die Nominierten wissen, was sie zu tun haben.
  • Nominiert zwischen 2 und 11 neue Blogger, die ihr gerne weiterempfehlen wollt. Das sollten möglichst solche sein, die noch wenig bekannt sind, aber empfehlenswerte Inhalte bieten. Wer möchte, kann sich dabei an die 200er – 3000er Follower / Leser Regel halten, also solche Blogs empfehlen, die unterhalb dieser Zahlen liegen.
  • Stellt die neuen Nominierungen auf eurer Seite vor und gebt den jeweiligen Bloggern eure Nominierung persönlich bekannt. Empfohlen wird, dafür die Kommentarfunktion auf den jeweiligen Blogs zu nutzen, falls diese passend ist. Empfohlen wird auch, die jeweils Nominierten vorab zu fragen, ob sie überhaupt mitmachen wollen, damit sie sich nicht überfallen fühlen. Viel Spaß!

 

Hassgeräusche in Peking

Der zweite Teil der Blogparade von Mutterchaos ist gestartet: diesmal geht es nicht um Lieblings-, sondern um Hassgeräusche. Wobei – hassen? Ich nehme das mal nicht ganz wörtlich, es sind Geräusche, die mich stören, mal mehr mal weniger, ist ja auch tagesformabhängig.

Äußerst unangenehme Geräusche, die ich einfach nicht hören mag wie Rückkopplungen, Zahnarztbohrer, das Scratchen von Fingernägeln auf glatten Oberflächen muss man wohl nicht weiter erläutern.

Auch ein weiteres Hassgeräusch bedarf wohl keiner näheren Erläuterung: wenn sich jemand übergibt. Als wir herkamen, hatte ich Bammel, dies Geräusch öfter hören zu müssen, wegen der anderen, für uns ungewohnten Lebensmittel/Küchenhygiene/Gewürze… Erstaunlicher- und glücklicherweise hielt sich das in sehr engen Grenzen.  Wir haben aus lauter Neugier inzwischen auch in „Spelunken“ sehr lecker gegessen, um die wir in Europa einen großen Bogen gemacht hätten und – toitoitoi – bislang keine nennenswerten Probleme gehabt. Ach doch, ganz am Anfang hatten die Jungs öfter mal Bauchweh und Übelkeit, wobei ich nicht sicher bin, ob das nicht auch durch die Aufregung mitverursacht war, sich in einer so fremden Stadt in einem fremden Land zurechtfinden zu müssen. Inzwischen jedenfalls haben sich auch ihre Mägen hier gut angepasst. :)

Ich habe das vorher gar nicht gewusst, aber Peking ist unglaublich laut. Meistens finde ich das gar nicht schlimm, denn laut heißt eben auch lebendig. Lärm machen nicht nur die normalen Verkehrsgeräusche, dazu dudelt in jedem Geschäft laut Musik, selbst am ATM (Geldautomaten) begrüßt einen lautstark eine Tonbandansage. Klar, dass die Menschen dann auch lauter miteinander sprechen oder in ihre Smartphones brüllen. ;)

Was ist das Wichtigste an einem chinesischen Auto? Nein, nicht Gas- oder Bremspedal, es ist die Hupe und das ständige, allgegenwärtige Hupen ist für mich ein Hassgeräusch, weil ich mich noch nicht komplett daran gewöhnt habe, dass es hier halt so üblich ist, und ich mich oft furchtbar erschrecke. Dabei heißt es, das Hupen diene nur der Sicherheit: Achtung, jetzt komm ich! Spurwechsel werden mit Hupen angekündigt und mit Hupen gekontert („nee, ich fahr hier jetzt einfach weiter, vor mir kannst Du Dich nicht einordnen“). Ok, im Taxi bin ich ja dann noch durch eine dünne Blechschicht geschützt. Gruseliger ist es dann schon, wenn man an einer gefühlt 30spurigen Kreuzung steht, und die Fußgängerverkehrsregel beachtet: „Egal, was die Ampel zeigt, wir warten bis wir viele sind (und das geht fix hier) und dann gehen wir.“ Auch wenn ich darauf achte, mich inmitten des Pulks zu befinden, es ist schon ein bisschen angsteinflößend, wenn der Fußgängerpulk dann von einem ganzen Hupkonzert zur Eile angetrieben wird. Wobei ich doch zugeben muss, dass ich vor einem Jahr das Hupen schrecklicher fand als heute. Dient ja meiner Sicherheit. ;)

Was ich noch nie schön fand, was ich hier und jetzt besonders nervenzerrend finde: wenn mein Laptop unerwartete Geräusche von sich gibt, wenn der Lüfter auf einmal auf Hochtouren läuft oder *grusel* die Festplatte ein Schleifgeräusch von sich gibt (ganz fix alle Daten auf externer Festplatte doppelt gesichert). Der Laptop ist mein Fenster und meine Verbindung zur Welt, nicht nur die Kommunikation mit Freunden, Verwandten, lieben Menschen in aller Welt läuft darüber, sondern auch Zeitungen, Nachrichten, Magazine etc. lesen. Ohne die Kiste käme ich mir her doch extrem abgeschnitten vor, deshalb ist jedes ungewöhnliche Laptopgeräusch erstmal ein großer Schrecken.

Für viele Westler hier in Peking ist das Rotzen, Schmatzen und Schlürfen ein Hassgeräusch. Oft finde ich das auch unangenehm, schön ist anders, aber so ist das hier halt üblich, irgendwie kann ich damit eher umgehen als mit der Huperei. Ok, ist schon eklig wenn der Taxifahrer das unterste zu oberst kehrt und dann mehr oder weniger genussvoll die Beute aus dem Fenster schleudert. Aber da sag ich mir, der findet mein ständiges ins Taschentuchgeschniefe sicher auch eklig. Und die Tischmanieren – wenn ich in einer reinen Westlerrunde esse, dann finde ich es schon unpassend, wenn jetzt einer lautstark futtert. Aber wenn die Chinesen am Nebentisch genussvoll ihre Suppe schlürfen, ist das für mich ok. Hmm, vielleicht bin ich als Mutter von vier Jungs in dieser Hinsicht auch einfach abgehärtet (wobei ich die Jungs in Schutz nehmen muss: die können sich benehmen. Auch nach westlichen Maßstäben).

Air Purifier

Luftfilter

Und ein letztes Hassgeräusch, was ich vor Peking gar nicht kannte: das leise Summen der Luftfilter. Es ist halt ein ständiges Hintergrundrauschen im Haus und je schlimmer der Smog wird, desto lauter wird der Luftstaubsaugersound. So bleibt einem immer gegenwärtig, was Luftreinhaltung für ein Riesenthema ist. Und da muss man nicht drumherum reden: der Smog ist und bleibt bedrückend.

Lieblingsgeräusche in Peking

Über Ulrikes bambooblog bin ich auf eine Blogparade von Mutterchaos aufmerksam geworden: Lieblingsgeräusche. Sowohl in Ulrikes als auch in Ivonnes Lieblingsgeräuschlisten kann ich mich wiederfinden: Zum Beispiel Meeresrauschen! Das fehlt mir hier, leider weder Ost- noch Nordsee um die Ecke! Und Lieblingsmusik! Aber die habe ich natürlich dabei. Über anderes wie z.B. die T.A.R.D.I.S musste ich grinsen; Dr. Who mag ich auch gern, aber zum Lieblingsgeräusch reicht es dann doch nicht.

Eines meiner absoluten Lieblingsgeräusche sind die Töne, die meine Jungs beim Spielen von sich geben: vor allem das Lachen und Kichern, aber auch das Brabbeln, Stimmen imitieren, und überhaupt die mehr oder weniger merkwürdige Geräusche, die sie dabei von sich geben. <3 Wenn ich das höre, dann bin ich zuhause – egal wo auf der Welt das gerade ist!

Klaviertastatur

Klaviertastatur

Ein Lieblingsgeräusch, das ich hier in Peking sehr vermisse, ist das Klavierspielen der Großen, besonders von Jonas. Das fehlt, auch wenn vor allem Justus allmählich in seine Fußstapfen tritt.

Ein Pekinger Lieblingsgeräusch, auf das ich mich schon freue, ist der Lärm der Zikaden. Für mich einfach ein schönes Sommergeräusch, mit dem ich Ferien, Sonne und Wärme assoziiere.

Ich mag auch die Bandansage in der Pekinger Metro. („Willkommen in der Pekinger Metro… Dies ist Linie x in Richtung Endstation. Nächste Station ist Dings, da kann man umsteigen nach Bums… Aussteigen bitte in Fahrtrichtung links…“) Da werden auch längere Fahrten nicht so leicht langweilig, die Ansagen kommen erst auf Chinesisch, dann auf Englisch, und ich freu mich immer, wenn ich auch schon die chinesischen Ansagen in etwa verstehe. Manche Ansagen sind so lang, da reicht die Zeit zwischen zwei Stationen fast gar nicht. Get ready for your arrival!

Ich mag die Chöre in den Pekinger Parks. Dann ist das Spazierengehen nochmal so schön. Der Gefangenenchor aus Nabucco mit Blick auf den Himmelstempel – irres Gefühl!

Und ein Lieblingsgeräusch, von dem ich früher nicht gedacht hätte, dass es mal ein solches wird: Stille. Und das fehlt hier, denn ist es immer so laut. Und selbst wenn es nachts mal beinah still ist, knallt doch irgendwo ein Böller…

Ombidombi? Hä?

Wieso eigentlich ombidombi?

Vor vielen Jahren habe ich einen Domain-Namen gesucht, der eben nicht aussagekräftig, sondern anonym ist, weil ich dort x verschiedene Dinge testen und ausprobieren wollte – damals, zu der Zeit als es noch echt cool war, wenn man auf seiner Webseite etwas blinken, funkeln und in Laufschrift hatte…

Unsere großen Kinder waren damals noch klein, durften aber bereits die Haustür öffnen – unter der Bedingung, dass der Einlass Begehrende die Parole kannte. Und das war aus nicht mehr wirklich nachvollziehbaren Gründen halt „ombidombi“. Ombidombi wurde ein Ohrwurm für mich und war dann auch die Idee für genannte Webseite. Es gab dann andere Projekte, aber als ich mit dem Start unseres China Abenteuers schnell ein Blog einrichten wollte, war es praktisch, dass es diese Domain noch gab.

Nun ist ombidombi quasi mein Tor zur Welt geworden. Ulkigerweise assoziiere ich damit auch „urbi et orbi“, aber ohne katholische Konnotation, sondern verstanden als die Stadt (nicht Rom, sondern erst Hamburg und nun Peking) und den Erdkreis (= die Welt).

Inzwischen habe ich auch eine gescheite Domain: abenteuerchina.net, muss aber noch mal schauen, ob und wann und wie ich den Blog umziehe oder es bei dem Link belasse. Aber ob ombidombi.de oder abenteuerchina.net, der Inhalt ist identisch.