Kurze Kontrollrunde
Heute war es zwar wieder viel zu heiß, auch abends noch. Aber die Luft war gut, das Licht war toll – also habe ich mir die Kamera umgehängt und bin einfach mit dem Scooter drauflos getuckert. War mal wieder höchste Zeit für eine abendliche Kontrollrunde. ;)
Erstmal in Richtung CBD losgefahren. Auch wenn derzeit nichts normal ist, der Verkehr ist es inzwischen wieder, zumindest abends.
Die Lange Unterhose und der Zhongguo Zun fesseln mich immer wieder. Sind halt schon sehr coole Gebäude.
Dann biege ich aber Richtung Westen ab und komme an der „kleinen“ Kreuzung Dongdaqiao/Chaoyang North Road vorbei. Auf dem großen Monitor läuft einiges querbeet: marschierendes Militär, Restaurantwerbung, Corona-Verhaltenshinweise…
Ein kurzes Stück weiter befindet sich der Dongyue Tempel, der natürlich schon geschlossen ist, außerdem ist eh Montag (= fast alles dicht). Trotzdem ein schöner Anblick. Und ich sollte mal wieder während der Öffnungszeiten hingehen.
Dann lasse ich mich einfach weitertreiben, Richtung Dongsi.
Zwischendrin immer wieder mal Musik und tanzende Ayis an kleinen Plätzen. Nur die Masken erinnern daran, dass nicht alles normal ist.
Die Dongsi North Street ist links und rechts „eingekerkert“, hier wird irgendwas gebaut. Das ist mir bisher gar nicht so aufgefallen, aber es zieht sich komplett bis zur Kreuzung Beixinqiao so durch.
Von Beixinqiao geht es weiter in Richtung Lama-Tempel. Oh mein Gott! Auf der Yonghegong-Straße tobt das Leben. Hier wird getanzt, gespielt, der würzige Geruch von Chuan’r (gegrillte Fleischspieße) liegt in der Luft. Hach, mein Peking… (Keine Bilder, ich musste das einfach so direkt genießen. Ich muss da die Tage mal gezielt zum Fotografieren hinspazieren.)
So langsam werde ich von Mücken aufgefressen und will nach Hause fahren, verhedder mich aber wie immer an der Nord-Ost-Ecke vom 2. Ring unter den diversen Brücken… Von dort führen echt viele Wege nach Sanyuanqiao – der direkte Weg ist Autos vorbehalten.
Aber als ich die Lotusleuchten auf dem Grand Metropark Hotel sehen, weiß ich auch ohne Navi-App wieder wo ich bin. Als Bonus gab es den Vollmond dazu. :)
Hallo Linni,
ich habe vor ein paar Tagen deinen tollen Blog entdeckt und wollte nur kurz liebe Grüße und viel Durchhaltevermögen in diesen besonderen Zeiten nach China schicken! Ich lebe selbst im Ausland und kann daher gut nachvollziehen wie ihr euch mit dem Reiseverbot /-einschränkungen fühlt.
Liebe Grüße aus Mexiko!
Hallo Maria,
dankeschön. :)
Richtig, die Reiseeinschränkungen sind tatsächlich das Schwierigste für mich. Ich hab meine Familie und Freunde in Deutschland/Europa noch nie so lange nicht gesehen, und ein Ende ist noch nicht absehbar.
In Mexiko ist es mit dem Virus sicher auch nicht einfach…
LG Linni
Boah, das sind richtig tolle Bilder geworden, und irgendwie kommt gerade Urlaubsstimmung in mir auf bei Deinem Bericht.
Aus welchem Grund tanzen die Ayis, und woher weiß man, daß es Ayis sind?
Habt Ihr eigentlich noch eine Ayi?
Ich bin schon sehr gespannt auf die Eindrücke der Yonghegong-Street.
LG,
Timoleon.
Huhu Timo,
Ayi bedeutet Tante. Einerseits ist das hier tatsächlich die Bezeichnung für Haushaltshilfen. Wir haben weiterhin die gleiche Ayi, das war so ein Glücksgriff, die lassen wir nicht gehen.
Ayi ist aber auch die freundliche, umgangssprachliche Anrede für (ältere) Frauen. Auch ich werde manchmal von Kindern als Ayi angesprochen.
Dancing Ayis, das sind die Tanzenden Tanten bzw. Frauen. Warum sie tanzen? Weil es Spaß macht, weil man draußen ist, weil man mit anderen zusammen etwas macht. Findet sich auch tagsüber in Parks, aber vor allem abends halt auch in Nachbarschaften, überall wo Platz ist. Ist auch nicht Peking-spezifisch, sondern ich hab es auch in allen anderen bisher besuchten chinesischen Orten gesehen. Auf dem Foto hier ist es tatsächlich eine reine Frauengruppe gewesen, aber es gibt auch gemischte Gruppen. Das gehört hier dazu, und ich finde das total schön. :)
LG Linni
Danke für die Erklärung. Das finde ich auch einfach nur toll, daß es so oft tanzende Menschen in der Öffentlichkeit gibt. Zeugt von Lebensfreude.
LG,
Timoleon.