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Jetlag und Sightseeing

Ich hab’s versucht und bin morgens aufgestanden – nur eine Stunde später hab ich wieder fest geschlafen. Auch die Jungs waren „unweckbar“. Losgetuckert sind wir dann gegen 14 Uhr… Wie man weiter unten bei den Bildern sehen kann: Traumwetter!

Mit der U-Bahn zum Tienanmen-Platz. Das war schon ein Erlebnis, Sicherheitskontrolle am U-Bahn-Eingang nur unwesentlich weniger aufwändig als am Flughafen. Nur ein paar Stationen, einmal umsteigen und schon waren wir Tienanmen-East. Man kommt aus der U-Bahn-Station hoch und ist erstmal erschlagen – so bombastisch ist alles. Die Straße hat so viele Spuren, soweit kann ich gar nicht zählen… ;)

Am Zugang zum Tienanmen ist erneut eine Sicherheitskontrolle, die Schlange ist überschaubar, und da es so viel zu sehen gibt, wird das Warten auch kein bischen langweilig. Viele Chinesen haben Snacks in Plastiktüten dabei – sieht alles sehr interessant aus… Der Platz ist groß. Ok, das beeindruckt schon, aber uns zieht es in die Verbotene Stadt. Für „drinnen“ will ich mehr Zeit haben, also spazieren wir nur so dadurch – und es gefällt uns, auch den Minis. Letztere rennen und hüpfen und spielen, ab und zu werden wir gefragt, ob man sie fotografieren darf – gerne. Die beiden hüpfen eine Mauer entlang, krakeelen vor sich hin und schwupps, hüpft ein chinesischer Junge hinterher. <3

Dann bummeln wir durch Seitenstraßen und landen in einer großen Einkaufsstraße. In den Seitenstraßen stürmen wieder Hunderte Gerüche auf uns ein, soviele Shops, soviel essen, da gibt es Teigtaschen, da Fritiertes, da Undefinierbares, es riecht lecker, interessant und auch mal bäh; überall fahren Mofas mit kandierten Früchten auf Spiessen – die müssen wir morgen mal probieren, heute war unser kulinarisches Experiment „Tee-Eis“. Für Justus und mich war es nix (Erbseneis!), Rasmus fand’s ok, Thomas – ist ja nun schon länger hier – hat unsere Reste aufgefuttert. Dann entdeckte Jussi ein KFC und war nicht mehr zu halten – also bekamen die Kids ihr Abendessen da. Merke, lieber deutscher Touri: das deutsche Handzeichen für „2“ heisst auf chinesisch „8“ und auch zwischen 10 Wings und 10 Portionen ist ein kleiner Unterschied – entsprechend irritiert war die Mitarbeiterin, klärte sich glücklicherweise alles auf und Jungs waren happy. Dann sind wir noch ein bischen weitergebummelt, und waren dann aber auch platt und sind mit dem Taxi wieder nach Hause gefahren: vorbei an Luxus-Prachtbauten und heruntergekommenen Hochhäusern, alles bunt beleuchtet, trubelig, lebendig.

Heute Abend haben wir dann mal gefragt, wie es den Jungs gefällt: sie finden es großartig hier – puh, das ist so beruhigend! Hauptsache, das bleibt so. Morgen wollen wir dann zu dritt in den Zoo, wenn das Wetter wieder halbwegs so wie heute ist.

Jetzt ist es 22 Uhr hier und ich werde mich mal trauen, alleine in den Supermarkt zu gehen, ich brauche ne Gesichtscreme… Die Luft ist so trocken hier, das gibt’s gar nicht. Mal gucken, ob ich erfolgreich bin…

 

Hallo Peking!

Gestern war es also soweit, aufgeregt wie nur was sind die Minis und ich nachmittags in Hamburg abgeflogen, umsteigen in Amsterdam ging auch flott und der ganze Flug war soweit angenehm und entspannt, irgendwann sind wir auch eingeschlafen  – und nachts wurde ich dann wach und sah das:

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Gut 11 km über der Mongolei

Das war es dann für mich mit Schlafen –  rausgucken war wichtiger. Schon ein irres Gefühl, dieser erste Blick auf Asien. Leider wurde die Sicht dann doch bald schlechter, aber wir waren ja schon fast da und sind dann pünktlich im Pekinger Schneetreiben gelandet. Einreiseformalitäten waren zügig erledigt, Gepäck auch fix da und dann ging es raus: Hallo Peking, hier sind wir.

Und da war sie also, die Pekinger Luft. Riecht für mich wie Berlin früher *röchel*. Nee, keine Sorge, kein Röcheln, aber man merkt und riecht und schmeckt es schon.

Mit dem Taxi ging es dann „nach Hause“. Große Augen bei den Kurzen: keine Kindersitze, nicht mal Anschnallen war möglich, und das bei Verkehr, der echt abenteuerlich ist (und das, obwohl Peking wegen der Neujahrsfeierlichkeiten weniger voll als sonst sein soll).

Blick aus einem Schlafzimmerfenster

Blick aus einem Schlafzimmerfenster

Die Wohnung ist echt nett, zentral gelegen, erstmal ankommen und bischen ausruhen. Nachmittags sind wir dann zu einem ersten Spaziergang aufgebrochen. Wetter war viel besser als morgens, kein Schnee mehr, trocken – und die miese Luftqualität haben wir gar nicht mehr so wahrgenommen. Dafür alle paar Schritte neue Gerüche – von Katzenpisse bis richtig lecker alles dabei. Soviel zu sehen und zu entdecken, man weiss gar nicht, wo man zuerst hingucken soll. Wir sind dann durch Sanlitun durchgebummelt – und bei Schindlers Anlegestelle gelandet, wo wir die Kurzen dann erstmal ohne kulinarischen Kulturschock abfüttern konnten. ;) Uriger Laden und ein bunter internationaler Gästemix, überwiegend aber doch Chinesen.

Es stürmen unglaublich viele Eindrücke auf einen ein, und so weiss ich gar nicht, was erzählen und wo anfangen. Der Verkehr zum Beispiel: an den Kreuzungen wird gehupt, was geht, Abbieger fahren trotz Fußgängern einfach weiter und dazu noch die Vielfalt der Fahrzeuge: von der uralten Schrottmühle bis zur neuen Luxuskarosse, Fahrräder, eBikes, Rikschas, Lastenkarren, Lastenfahrräder, Busse – das Straßenbild ist wirklich bunt. Ebensolche Vielfalt bei den Gebäuden. Moderne Neubauten neben ollen Abrissbuden, flache und hohe Häuser bunt durcheinander, kleine Gassen, wo die Zeit stillsteht, und dann turbulente, moderne Einkaufsstraßen. Botschaftsgebäude, gut gesichert, sowohl durch Zäune als auch schwer bewaffnete Polizisten. Überhaupt viel Polizei unterwegs. Aber auch die grinsen unsere beiden Minikasper an. Genauso wie wir gucken, werden auch wir angeguckt und fotografiert – die Minis seien „so cute“. Stimmt. :)

 

 

Noch so lange hin, aber…

… allmählich spielt die Übersiedlung nach Peking in unserem Hamburger Alltag doch eine Rolle:

Zum Beispiel Kieferorthopäde – beide Jungs brauchen nun doch eine Behandlung, die sich über 3-4 Jahre erstrecken wird. Da die Minis zwar allmählich von uns darauf vorbereitet werden, dass die langen Trennungen vom Papa so nicht gehen – dass die Entscheidung steht, wollen wir ihnen erst im März sagen, wenn sie dann hoffentlich einen ersten schönen Eindruck von Peking haben – sonst beginnen Kummer und Abschiedsschmerz unnötig früh. Jedenfalls konnte und wollte ich deshalb vor ihnen nicht danach fragen, wie das mit der Behandlung organsiert werden könnte, wenn wir denn ab August in Peking sind, habe nur um einen Anruf gebeten. Der kam dann am Freitag, und puh, alles kein Problem: die Behandlung wird wie angedacht noch im November beginnen und bis zum Sommer ist die heiße, terminintensive Phase dann auch durch. Weitere Kontrollen etc. können dann während unserer Heimatbesuche terminiert werden, bei Bedarf kann man dann aber auch mit einer Pekinger Praxis zusammenarbeiten.

Auch die Planungen für den März konkretisieren sich. Wo wollen wir dann wohnen? Mich spricht nach all der Surferei „Beijing Riviera“ besonders an, also wird Thomas nun gucken, ob er dort ein Serviced Apartment für uns findet. Noch rede und ich denke ich von Peking ja wie ein Blinder von der Farbe, wohin es denn dann ab dem Sommer gehen soll, wollen wir im März dann herausfinden.

Ausweise gesichtet, und huch, Justus braucht einen neuen, also nötige Formulare ausgedruckt und unterschreiben lassen (Thomas ist gerade für ein paar Tage da) und einen Termin vereinbart – passiert also noch vor Weihnachten. Flugtermine, genauer Zeitraum, Visa – all das soll noch dieses Jahr geklärt werden.

Auch was mit unserem Hamburger Haus passiert, ist geregelt: Unsere Tochter und ihr Freund ziehen hier ein, als Termin dafür haben wir gestern den 1.7.15 ins Auge gefasst – dann haben wir zwei Wochen Zeit, alles nötige wie Heizanlage, Elektrik, Anschlüsse usw. zu zeigen und zu erklären, bevor wir dann nach Jämtland fahren.