Alltagsbeobachtungen, Anekdoten, Gedanken, die in wenigen Zeilen erzählt sind oder mit einem Bild ausgedrückt werden können – das sind meine “Peking-Schnipsel”.
Ombidombi goes Fediverse
Ich hatte jetzt ziemlich lange Zeit Probleme mit instabilem oder gar nicht funktionierendem Internet und VPN. Da gingen dann unter anderem auch Facebook, Twitter und Co. nicht oder nur so schlecht, dass ich gleich wieder weggeklickt hab. Was funktioniert hat: Mastodon, immerhin die kleine Instanz, auf der ich mich seit einem Jahr herumtreibe. Also bin ich dort aktiver geworden. Nun kam noch die Twitterübernahme dazu, was viele neue User:innen zu Mastodon gebracht hat.
Internet und VPN laufen jetzt endlich wieder stabil, aber Mastodon gefällt mir inzwischen so gut, dass ich mehr dort und weniger auf anderen Netzwerken sein werde. Zu finden bin ich unter @lin@literatur.social – und wenn jetzt alles geklappt hat, ist auch mein Blog nun Teil des Fediverse: @Linni@ombidombi.de .
Ich kann nur empfehlen, Mastodon (und die anderen Elemente des Fediverse) auszuprobieren. Das Klima ist deutlich besser, es gibt weder Kommerz noch Werbung (abgesehen von gelegentlicher Eigenwerbung von Autor:innen oder Künstler:innen z.B.), keinen Hate (das bleibt hoffentlich so)… Weniger Blödsinn, der einem ungebeten in die Timeline rutscht… Kein Monopol, kein Bezahlen mit den eigenen Daten.
Das hat sich jetzt alles zu
Chinesisch angehört? Unter anderem
hier ist das alles noch mal gut erklärt.
NaNoWriMo
Erst ein Drittel des Monats ist rum, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es mein bisher „bester“ NaNoWriMo (National Novel Writing Month) ist. Die Freude am Schreiben ist wieder voll da, es ist wieder selbstverständlich, mich jeden Tag mindestens morgens und meist auch abends hinzusetzen und zu schreiben. Heute war wieder ein kleines, aber feines Write In in einem urigen Café, in dem es wärmer als bei uns Zuhause ist. Natürlich schreibt jeder alleine vor sich hin, aber zwischen anderen Menschen zu sitzen, die das Gleiche tun, sich zwischendrin gegenseitig zu ermutigen und auszutauschen, das ist schön. Und mal sehen, vielleicht bin ich dieses Mal so zufrieden, dass nach dem editieren und bearbeiten und überarbeiten und teils neu schreiben und weiter überarbeiten vielleicht doch mal eine Geschichte das Licht der Öffentlichkeit sieht.
Immer noch Pandemie…
Die Zahl der Covid-Infektionen in Peking ist so hoch wie im April, aber gleichzeitig gibt es eine ganze Reihe von Erleichterungen und Vereinfachungen der Maßnahmen, u.a. wird die Quarantäne bei Einreise nach China von 10 (7+3) auf 8 (5+3) verkürzt, also „nur noch“ fünf Tage zentrale Hotelquarantäne, drei Zuhause. Für uns, die wir aktuell noch nicht reisen, vielleicht am Wichtigsten: sekundäre Kontakte (close contacts of close contacts) werden nicht mehr verfolgt, das heißt, das Risiko in die Covid-Maschinerie zu geraten sinkt deutlich. Detailliert kann man das bei
China Daily nachlesen.
Bemerkenswert ist halt wirklich, dass diese Erleichterungen kommen, während die Zahl der positiven Tests so hoch ist. Ich will das, ganz vorsichtig noch, als positives Zeichen nehmen.
Was soll dieses gendern? Autoren ist eine Gruppe von Männern und Frauen. Künstler ist eine Grüppe von Männern und Frauen. Wieso diese Verunstaltung der deutschen Sprache … und wer englische Begriff gendern, hat den die Kontrolle verloren. Die (deutliche) Mehrheit ist gegen das gendern! Ist man intellektueller, wenn man den Blödsinn übernimmt?
Übrigens: „Natürlich schreibt jeder alleine vor sich hin“ …. Jeder oder auch jede?
Du merkst es!?
Mein Blog, meine Regeln. Hier schreibe ich, was ich will und wie ich es will.
Ich habe schon vor über 30 Jahren „Das Deutsche als Männersprache“ von Luise F. Pusch gelesen, und seitdem einiges mehr an Literatur darüber, welche Auswirkungen Sprache auf Menschen hat, und vor allem auf Mädchen und Frauen, wenn sie immer nur mitgemeint sein sollen, aber nie direkt angesprochen werden.
Ich bin aber weder Lehrerin noch Dozentin, ich bin nicht verantwortlich für die Bildung und das Wissen anderer (mal abgesehen von meinen Kindern), von daher will ich hier auch nicht referieren, was ich im Laufe der Jahrzehnte erfahren und gelernt und für überzeugend befunden habe.
Eigentlich finde ich es gut, von Künsterinnen und Künstlern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern zu sprechen und zu schreiben – aber das macht Texte oft länger und ehrlich gesagt auch schwieriger lesbar als der Doppelpunkt. Auch beim Vorlesen/Sprechen/Hören (sogar in der Tagesschau) fällt mir die Mini-Pause gar nicht mehr auf. Alles Gewöhnungssache.
Ich bin (noch?) nicht durchgehend konsequent beim Gendern, finde das aber auch nicht schlimm, schließlich ist das hier ein persönlicher Blog und keine Behördenpublikation. Außerdem: Kontext. Kontext. Kontext. Da fällt mal die ausschließlich weibliche/männliche Form oder unvollständiges Gendern nicht ins Gewicht.
Sprache ändert sich nun mal. Und das ist voll knorke, dufte, mega, krass, leiwand, töffte, tipptopp uvm.
Und sorry, aber das kann ich mir jetzt nicht verkneifen:
Meine Rechtschreibung und Grammatik sind nicht perfekt, aber ziemlich in Ordnung. Aber wenn ich sowas sehe, frage ich mich, was das Deutsche mehr verhunzt: das Berücksichtigen beider Geschlechter durch das Nutzen eines Sterns, Doppelpunkts, Binnen-I oder was auch immer – oder sowas:
Was ich schlimmer finde, sollte klar sein.