Spinat-Salat mit Erdnüssen

Spinat-Salat mit Erdnüssen (Guǒ Rén Bō Cài) war eines der Gerichte, die in der letzten Woche des Quarantine Cook-offs auf der Speisekarte standen. Volltreffer, das ist nämlich eines meiner Lieblingsgerichte, gerade jetzt im Sommer. 

Spinat-Salat mit Erdnüssen

Als Kind kannte ich Spinat nur als Tiefkühlblock mit dem Blubb... Später wurde frischer Blattspinat eines meiner Lieblingsgemüse. Kein Wunder, dass dieser leckere Spinatsalat mit Erdnüssen zu meinen chinesischen Lieblingsgerichten zählt.
Gericht: Salat
Küche: Chinesisch
Keyword: Beilage, Gemüse, Salat, Spinat
Portionen: 4 Portionen

Zutaten

  • 750 g Spinat
  • 50 g Erdnüsse
  • 4 Knoblauchzehen
  • 1-2 Chilischoten getrocknet
  • 2 EL helle Sojasauce
  • 4 EL alter/dunkler chinesischer Essig ersatzweise Balsamico
  • 1 EL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 1-2 TL Sesamöl
  • Wasser

Anleitungen

Spinat und Erdnüsse vorbereiten

  • Spinat waschen und putzen, in kochendem Wasser blanchieren, ggfs. in Eiswasser abschrecken. Mit den Händen leicht trocken drücken, im Kühlschrank bis zum Anrichten aufbewahren.
  • 1 Tasse Pflanzenöl in den Wok geben, Erdnüsse hinzufügen, erst dann erhitzen (vermeidet Gespritze und Verbrennen der Erdnüsse). Gut rühren. Wenn die Erdnüsse etwas Farbe genommen haben und intensiv duften, herausnehmen.
  • Knoblauch hacken

Sauce vorbereiten

  • Helle Sojasoße, dunklen Essig und Sesamöl gut vermischen. Mit Zucker und Salz abschmecken.

Anrichten

  • Erdnüsse, Spinat und Sauce vermengen.
  • Knoblauch oben drauf geben.
  • 2 EL Pflanzenöl bei geringer Hitze erwärmen, 1-2 Chilischoten dazugeben und braten, bis das Öl duftet. Das heiße Öl über den Knoblauch gießen.
  • Nochmal vermischen und servieren.

Notizen

  • Variante: etwas Ingwer kleinhacken und zusammen mit dem Knoblauch zufügen.

Da Pan Ji – Großer Hähnchenteller

Kennengelernt habe ich Da Pan Ji während des „Quarantine Cook-off“  von The Hutong. Das war eine tolle Aktion, die ein bisschen Licht und Abwechslung in die dunklen Tage während der ersten Pandemie-Monate gebracht hat. Das dritte Gerichte zum Mit- und Nachkochen war ein Klassiker aus Xinjiang: Da Pan Ji (Großer Hähnchenteller, Big Plate Chicken). Hähnchen wird mit Gewürzen in Brühe geschmort, dazu kommen Kartoffeln und Paprika, serviert wird mit frischen Bandnudeln. Alternativ kann man Reis oder Brot dazu essen.

Schon beim Kochen duftet es herrlich. Das Gericht ist relativ einfach und schnell zuzubereiten und so lecker, dass es Da Pan Ji inzwischen oft bei uns gibt.

Beim Cook-off habe ich ja eher im olympischen Geist mitgemacht: dabei sein ist alles. Ich habe aber tatsächlich einen Trostpreis bekommen: „The Beijing Cold & Flu Book“ – Traditionelle Chinesische Medizin gegen Erkältungen und Grippe. :) 

Der Cook-off hat jedenfalls viel Spaß gemacht und Abwechslung in die doch relativ gleichförmigen Tage gebracht.

Rezept

DaPanJi - Großer Hähnchenteller

Vor kurzer Zeit das erste Mal selbst gekocht, ist dies Gericht sofort in mein ständiges Kochrepertoire gewandert.
Gericht: Hauptgericht
Küche: Chinesisch, Xinjiang
Keyword: Fleisch, Hähnchen
Portionen: 4 Portionen

Zutaten

  • 2 Hähnchenschenkel oder ein ganzes kleines Hühnchen, ca. 700 g. Kann durch Tofu und/oder Pilze ersetzt werden.
  • 3 Kartoffeln
  • 1 rote Paprika
  • 1 grüne Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 10 g Ingwer
  • 5-8 Knoblauchzehen
  • 2 EL Sichuan Chilibohnenpaste
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Zucker
  • 1 EL Kochwein
  • 2 EL helle Sojasauce
  • 1 EL dunkle Sojasauce
  • 2-3 EL Pflanzenöl
  • 250 g frische Bandnudeln
  • 1 l Hühnerbrühe/Gemüsebrühe/Wasser bzw.genug, um alle Zutaten zu bedecken

Gewürze

  • 10 getrocknete Chilischoten
  • 1 EL Sichuanpfeffer
  • 1 Stück Zimtrinde
  • 2 Stück Sternanis
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Prise weißer Pfeffer

Anleitungen

  • Hühnchen, Kartoffeln und Paprika in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Ingwer in Scheiben schneiden, Zwiebeln in Würfel oder halbe Ringe schneiden, Knoblauch hacken.
  • Öl bei niedriger Temperatur erhitzen und Zucker zufügen. Sobald der Zucker schmilzt, Hähnchen zufügen und pfannenrühren bis das Fleisch fest und trocken (leicht angebraten) ist.
  • Sichuanpfeffer, Chilis, Sternanis, Zimtrinde,Lorbeerblätter, Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln hinzufügen, weiter braten bis es duftet.
  • Sichuan Chilibohnenpaste,Sojasaucen, Kochwein hinzugeben und gut vermengen. Wasser/Brühe darüber gießen, 3 Minuten köcheln lassen.
  • Kartoffeln dazugeben. Zutaten müssen von der Flüssigkeit bedeckt sein. Kochen lassen bis die Kartoffeln gar sind, ab und zu umrühren.Flüssigkeit reduziert dabei.
  • Paprika untermischen und weitere 3 Minuten kochen lassen, die Flüssigkeit sollte jetzt etwas eingedickt sein.
  • Abschmecken mit einem Hauch weißen Pfeffer, evtl. etwas nachsalzen.

Mit Nudeln (oder Reis oder Brot) servieren.

    Tipps zu den Zutaten

    Sichuan Chilibohnenpaste – Doubanjiang

    Die Sichuan Chilibohnenpaste – Doubanjiang – kann man notfalls durch Tomatenmark ersetzen. Keine Sorge: auch mit der Chilibohnenpaste ist das Gericht nicht zu scharf – aber sehr lecker-würzig.

    Chinesischer Kochwein – Shaoxing Reiswein

    Alternativen zum chinesischen Kochwein (Reiswein) sind Sherry oder Mirin.

     

    Normalisierung? Nicht wirklich.

    Ab und zu erreichen mich Fragen aus Deutschland, wie weit es sich denn inzwischen in Peking/China normalisiert hätte. Das stößt bei mir leider auf wenig Verständnis, denn mein Leben normalisiert sich leider bisher gar nicht. Für Leute, die arbeiten gehen müssen/dürfen, ist das vielleicht etwas anders. Bevor nicht beide Jungs wieder zur Schule gehen, ist für uns aber mit Normalisierung nicht zu rechnen, und bis das Leben wieder richtig normal ist, dürfte wohl noch mehr Zeit vergehen.

    Ein Datum für die Wiedereröffnung der Schulen gibt es weiterhin nicht, was heute auch noch mal in einem Elternbrief der Schule mitgeteilt wurde. Ob es nach den Osterferien losgeht? Ich fürchte nicht, befürchte eher, dass die Jungs in diesem Schuljahr die Schule nicht mehr von innen sehen werden. Würde mich extrem freuen, wenn das anders kommt.

    Maskenpflicht, überall Temperatur- und Zugangskontrollen; immer mehr Parks, die den Zugang begrenzen,  damit das Abstandhalten möglich bleibt. Für Parks, für die Eintritt zu zahlen ist, wird empfohlen, vorab Tickets online zu kaufen. 

    Normalisierung ist auch nicht, dass man sich an das Unnormale gewöhnt hat.

    Dass draußen vorm Fenster der Frühling angekommen ist, macht das Drinnenhocken nicht leichter. Vor einem unserer Fenster befindet sich aber auch eine Baustelle, paradoxe Welt, dass man sich freut, dass da wieder gearbeitet wird. Okay, das lass ich als winzig kleinen Schritt in Richtung Normalität gelten. (Gleicht den Rückschritt, dass Chinas Grenzen für Ausländer vorerst komplett dicht sind, aber nicht aus.)

    Wenn man nachts wach wird, und es vorm Fenster flackert, dann brennt nicht die Bude ab, sondern auf der Baustelle wird auch mitten in der Nacht noch geschweißt…. 

    Quarantine Cook-off, zweite Woche

    Der Quarantine Cook-off von The Hutong ging in die zweite Woche. Ich hab wieder mitgemacht, weil es Abwechslung in den Alltag bringt. Food-Fotografie und eine Mahlzeit zu inszenieren und abzulichten anstatt sie zusammen zu genießen – das ist nicht mein Ding und das werde ich auch jetzt nicht anfangen. Aber fix knipsen, das geht. Sieht vielleicht nicht so toll aus, war aber sehr lecker.

    MaLaXiangGuo

    Das zweite Gericht während des vierwöchigen Quarantine Cook-off von The Hutong: MaLaXiangGuo - Würzig-scharf-duftend-Topf mit einer Vielzahl von frischen Zutaten, Gewürzen und einer Würzpaste “Sichuan Pixian Chilibohnenpaste”.
    Gericht: Hauptgericht
    Küche: Chinesisch
    Keyword: Fleisch
    Portionen: 4 Portionen

    Zutaten

    • 200 g Schweinebauch
    • 100 g Lotuswurzel
    • 100 g Spargelsalat Stammsalat, chinesischer Salat, "lettuce stem"
    • 1 Block Räuchertofu kleiner Block
    • 200 g Broccoli
    • 100 g Bambussprossen
    • 100 g Sellerie
    • 200 g gemischte Pilze Champignons, Enoki, Austernpilze, Seitling... was man halt bekommt
    • 50 g Lauch
    • 10 Knoblauchzehen
    • 15 g Ingwer
    • 1-2 Korianderstiele
    • 3 EL Sichuan Pixian Chilibohnenpaste kann durch Tomatenmark ersetzt werden
    • 1 EL Austernsauce
    • 2 EL helle Sojasauce
    • 1-2 EL Kochwein kann mit Sherry ersetzt werden - oder weglassen
    • 2 TL Zucker
    • 1 TL Salz
    • 100 ml Pflanzenöl
    • 1-2 TL Sesamöl
    • 1 EL Sichuanpfeffer
    • 80 g getrocknete Chilischoten
    • 1 TL Fenchelsamen
    • 3 Stück Sternanis
    • 2 Lorbeerblätter
    • 1 Stück Zimtrinde

    Anleitungen

    • Schweinebauch in dünne Scheiben schneiden.
    • Gemüse, Pilze, Tofu und Würzgemüse (Lauch, Knoblauch, Ingwer) kleinschneiden.
    • Koriander grob hacken.
    • Lotus, Spargelsalat und Broccoli kurz blanchieren, abschrecken.
    • Öl im Wok erhitzen, Gewürze hinzufügen, wenn diese duften, die Chilibohnenpaste und den Schweinbauch dazugeben. Ständig rühren!
    • Wenn der Schweinebauch braun zu werden beginnt und das Fett austritt, Knoblauch, Ingwer und Lauch zufügen.
    • Sobald es knofelig duftet, Pilze dazugeben. Etwa zwei Minuten weiterbraten und -rühren.
    • Nun das restliche Gemüse und den Tofu zugeben und weitere 2-3 Minuten braten und rühren.
    • Mit Kochwein, Sojasauce, Austernsauce, etwas Salz und Zucker abschmecken.

    Zum Anrichten mit wenig Sesamöl besprenkeln und mit Koriander garnieren. Mit Reis servieren.

      Das Gericht gibt es in unzähligen Varianten, erlaubt ist was gefällt, geht auch mit Hühnchen oder ganz ohne Fleisch. Hier gab es die Woche noch eine vegane Version mit Lotus, Paprika und Pilzen.

      Das war jedenfalls schon etwas anspruchsvoller und aufwendiger als letzte Woche. Jetzt bin ich gespannt, was nächste Woche auf dem Speiseplan stehen wird – das ist auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung im Pekinger Wohnungsknast.

      Osterferien

      Hurra, Ferien. Hurra? Neun Wochen Online-Schule liegen hinter uns bzw. hinter den Jungs, und eine Pause haben sie sich redlich verdient. Aber unseren Corona-Knastalltag wird es nicht wesentlich ändern. Was für ein Unterschied zu den letzten Ferien, den Chinesischen Neujahrsferien, die hier noch begeistert begrüsst wurden. Die Jungs haben dieses Jahr die Schule tatsächlich nur drei Wochen von innen gesehen, im Januar zwischen Weihnachts- und Neujahrsferien. Schaun wir mal, wann es soweit ist, dass sie wieder hinmüssen/-dürfen. Wie gesagt, ich fürchte, dass wir da noch viel Geduld brauchen werden.

      Abwechslung im Wohnungsknast: Quarantine Cook-off

      Gestern war ein trüber, grauer Tag, und da man sich ja manchmal selbst einfach am Schopf packen und aus dem Sumpf ziehen muss, habe ich kurzerhand doch noch zu „meiner“ Kochschule „The Hutong“ Kontakt aufgenommen und das Zutatenpaket für deren „Quarantine cook-off“ bestellt.

      In dieser Woche ging es los: Vier Wochen lang veröffentlicht „The Hutong“ ein Rezept und ruft zum Nachkochen auf. Wer mag, kann Fotos bei WeChat Moments oder Instagram veröffentlichen und damit auch an einem kleinen Wettbewerb teilnehmen. Klar, gewinnen ist schick, aber mir geht es gerade um Abwechslung im Alltag und im Speiseplan. Erst hab ich mich geziert, weil diese Woche „pickled Kohlrabi“ in Wahrheit nicht so wahnsinnig lecker klingt. Aber wie gesagt, gestern war ein echt mieser Tag, dafür nehme ich dann auch das in Kauf.

      Keine Sorge, das wird hier kein Foodblog (ich würde mich sonst auf die Dauer wohl auch eher bei „Worst of Chefkoch“ wiederfinden), aber im Moment nehme ich gerne jede denkbare Abwechslung mit, die auch innerhalb der eigenen vier Wände machbar ist. Für mich steht bei dem Event die Abwechslung im Vordergrund, sowohl im Tagesablauf als auch im Speiseplan (wenn es nach den nimmersatten Teenagern geht, würde es hier abwechselnd nur Pasta Bolognese, Hühnerfrikassee, Kung Pao Chicken, Kartoffelsuppe mit Würstchen und Schnitzel geben – bloß nicht zu viel giftiges Gemüse…).

      Heute Morgen bin ich dann für Wohnungsknast-Verhältnisse früh aufgestanden, weil ja mit der Lieferung zu rechnen war. Erster Blick aus dem Fenster (leider nicht für die Nachwelt festgehalten): guter Tag, Berge sehr detailliert in Sicht = gute Luft. Zwar immer noch grau, nachts hatte es geregnet, aber im Vergleich zu gestern schon ein recht charmantes hellgrau… ;) 

      Auf dem Weg zur Kaffeemaschine der Blick auf meine Tulpen, die ich am vergangenen Wochenende gekauft hab – achja, ein paar Blümchen müssen sein.

      Indoor-Frühlingsboten

      Etwas später kam die SMS, dass die Lieferung gestartet ist – könnte ich besser chinesisch lesen, hätte ich das live tracken können. So kann ich nur schätzen (bin aber selbst oft genug mit dem Scooter von hier nach dort unterwegs gewesen), und bin rechtzeitig in Jack und Büx, so dass ich sofort losstürmen kann, als der Anruf kommt:
      „Bin da, aber das Tor ist zu.“
      „Bitte geh zum Haupttor, das Südtor – ich komme runter“
      „Okay!“
      Dasss ich mit meinem Pidgin-Chinesisch sogar mal am Telefon so halbwegs klar komme, hätte mir vor kurzer Zeit auch keiner prophezeien können…

      Ich düse runter, nehme am Tor die Tüte mit den Zutaten in Empfang, mache noch einen Abstecher zum Briefkasten (wie immer: nix) und zum täglichen Smalltalk mit dem Shopbesitzer und fahre wieder nach oben, zurück in den Knast.

      Ich packe aus: Gehacktes vom Schwein, Paprika und der ominöse „pickled Kohlrabi“. Kann man natürlich auch alles selbst einkaufen, aber ich hänge am „The Hutong“ und unterstütze die jetzt von Herzen gerne (mal abgesehen davon, dass ich nach dem Kohlrabi echt lang gesucht hätte).

      Am späten Nachmittag stürme ich dann mein Kochloch – Küche kann man den winzigen Raum kaum nennen, reicht uns normalerweise, denn wir sind hier ja in Peking: man isst auswärts und braucht die Küche außer zum Kaffee kochen nur ausnahmsweise. Dass uns diese blöde Seuche samt aller Konsequenzen hier erwischt und wir wie Millionen von Chinesen plötzlich fast ausschließlich selbst kochen, hätte ja auch keiner für möglich gehalten.

      Yunnan Hei San Duo

      Diese Woche gibt es Yunnan Hei San Duo (Yunnan Schwarz Drei Kleingeschnippeltes): Ein Klassiker aus Yunnan, schwarz nach dem pickled Kohlrabi, drei Zutaten: Pork, Paprika, pickled Kohlrabi, alle kleingeschnippelt.

      Zutaten:

      • 250 g Gehacktes vom Schwein
      • 1 große grüne Spitzpaprika
      • 1 große rote Spitzpaprika
      • 100 g kleingehackter Yunnan pickled Kohlrabi  (kann durch kleingehackte Tomate ersetzt werden, wird milder im Geschmack und hong statt hei – rot statt schwarz).
      • 500 g Eisbergsalat oder Kopfsalat
      • 1 Esslöffel helle Soyasoße
      • 1 Esslöffel Chinesischer Kochwein (kann z.B. durch Sherry ersetzt werden)
      • 2 Esslöffel Pflanzenöl

      Die Zubereitung ist denkbar einfach: Paprika und pickled Kohlrabi kleinschneiden. Hack im Öl anbraten, Gemüse hinzufügen, mit Soyasauce und Kochwein würzen, fertig.

      Yunnan Hei San Duo

      Mit Salatblättern/im Salatblatt servieren. Wer das Gericht nicht im Salatblatt futtern will, kocht sich etwas Reis dazu.

      Das Ergebnis fand ich lecker, nur war mir das Gericht durch die pickled Kohlrabi etwas zu salzig, obwohl ich schon die salzreduzierte Soyasoße verwende. Beim nächsten Mal würde ich nur die Hälfte Kohlrabi verwenden – oder ich probiere direkt die Hong San Duo Variante mit Tomate, dann würde es vermutlich auch den Jungs besser schmecken. Es kommen tatsächlich keine weiteren würzenden Zutaten hinzu – kein Chili, Knofi, Ingwer, kein Salz, Pfeffer – nix. Einfacher geht es kaum. Damit ist das Gericht auch für totale Kochanfänger geeignet, keine besonderen Skills erforderlich, obendrein geht es wirklich fix. Ich werde es auf jeden Fall ins „Kochrepertoire“ mit aufnehmen. 

      Yunnan Hei San Duo im Salatblatt serviert

      Ich bin jetzt sehr gespannt, was die Rezepte der kommenden drei Wochen sein werden und ob sich die Schwierigkeit/der Aufwand steigert. Zeit zum Kochen haben wir derzeit ja alle mehr als genug.

      Ich finde, das ist eine großartige Idee von The Hutong – übrigens unterstützt von den englischsprachigen Stadtmagazinen The Beijinger und Beijing Kids. Ich freu‘ mich auf die nächsten Gerichte in den kommenden drei Wochen. Ach, und wer mag, kann mir natürlich auch ein Like bei Instagram dalassen. ;)

      KOB made in China

      Käsekuchen ohne Boden

      KOB in China

      Dieses usselige Stück Kuchen ist vielleicht nicht schön, aber lecker, heiß erseht und eine Premiere: Käsekuchen ohne Boden – vielen auch bekannt als KOB ;) – hergestellt mit chinesischen Bordmitteln. Wie ich sicher schon mal beklagt habe, ist Quark hier Mangelware und im Supermarkt vor Ort nur ganz selten zu haben. Bei einer Stunde Fahrzeit und über 30°C ist mitbringen aus der Stadt (wenn dort überhaupt im April Gourmet erhältlich) auch keine Alternative. Und über den kläglich gescheiterten Versuch, selber Quark herzustellen, möchte ich nicht schreiben…

      Heute habe ich dann den Tipp einer Freundin, Joghurt und Philadelphia zu mixen, ausprobiert und: tadaaa, es gibt eine Lösung für unser KOB-Problem! Sie macht allerdings KMB – also nur 750 g „Quark“masse – mit Boden, d.h. ich musste mit den Mengen tüfteln.)

      Hier nun das Rezept zum Nachmachen für alle anderen in China gestrandeten KOB-Süchtigen:

      200 g ungesalzene Butter
      250 g weißen Zucker
      5 mittelgroße Eier (mit Quark in Deutschland nimmt man 6, aber der Teig wird sonst zu flüssig)
      500 g möglichst festen Joghurt (meiner kam aus der Flasche und war etwas dickflüssiger als Buttermilch)
      500 g Philadelphia (den steinharten amerikanischen Import aus den 250g Alupäckchen mit Kartonumverpackung, gibt es immer bei Jenny Wang)
      1-2 TL abgeriebene Zitronenschale (oder wenn man den gewachsten, gespritzten, gepimpten Zitronen hier nicht traut: 1 TL Zitronenessenz, gibt’s bei Jenny)
      1 Päckchen Vanillezucker (aus Deutschland mitgebracht, sonst 1 guter EL selbstgemachten Vanillezucker: pro 100 g Zucker eine Vanillestange aufschlitzen und 14 Tage im verschlossenen Glas stehen lassen, gelegentlich schütteln).
      2 Päckchen Vanillepuddingpulver (aus Deutschland mitgebracht – sonst 80 g Stärke plus 2 EL Vanillezucker)

      Butter schaumig rühren, Vanillezucker, Zitrone und Zucker zufügen, danach die Eier. Joghurt und Philadelphia zugeben, dann Puddingpulver. In gefettete Springform 26 cm Ø füllen, ab in den Ofen.

      In Deutschland würde so gebacken: 165° C Umluft mind. 50 min. backen, bis oben goldgelb, Kuchen im Ofen auskühlen lassen. Mit chinesischem Gasofen: 210°, leeres Backblech auf die unterste Schiene, Kuchenform auf den Rost/mittlere Schiene stellen, eineinhalb Stunden backen, nach 50 Minuten alle 10 Minuten nachsehen und neu einschätzen…

      Beim nächsten Mal werde ich die Eier trennen und den Eischnee zum Schluss unterheben, außerdem den Philadelphia zuerst weich rühren und dann mit dem Joghurt mischen und dann zur Butter-Eigelb-Masse hinzufügen. Fürs Backen hab ich noch keine bessere Lösung.

      Aber: es ist ein KOB und er schmeckt! :) Wir sind gerüstet für die kommenden Geburtstagsfeiern! :)