Unterwegs in Peking
Nach ein paar sehr grauen Tagen war es gestern richtig schön, also nichts wie raus. Ich bin noch nicht ganz entschieden, wohin es gehen soll. Also fahre ich erst einmal in Richtung Zentrum. Ich mag diese Strecke. Von der Deutschen Botschaft aus geht es 5 Kilometer schnurgeradeaus. Klingt langweilig? Ist es aber nicht! Im Verlauf geht es vom moderneren ins alte Peking. Markante Hochhäuser werden durch die Hutongs abgelöst. Und auf Pekings Straßen gibt es eh immer was zu sehen!
Der Trommelturm kommt in Sicht. Da gehe ich aber demnächst mit der Fotogruppe hin, also entscheide ich mich für einen Spaziergang um den Shichahai und will an der Südseite starten. Dort ist aber nicht nur seit den neu aufgetretenen Corona-Fällen das „Eisvergnügen“ stillgelegt, sondern auch die Wege links und rechts des Sees.
Also genieße ich nur kurz den Blick und schwinge mich wieder auf den Scooter und fahre weiter zum Jingshan-Park. Unterwegs fällt mir ein, dass das im letzten Frühjahr so ähnlich war, da war der östliche Zugang zum See gesperrt, und ich bin zum Jingshan weitergefahren.
Im Jingshan-Park
Der Jingshan-Park gehört zu meinen Lieblingsparks in Peking. Das hat natürlich vor allem mit dem Kohlehügel zu tun, von dem man in alle Himmelsrichtungen eine tolle Aussicht hat, allem voran natürlich die Aussicht auf die Verbotene Stadt.
Der Wanchun Pavillon (Pavillon des immerwährenden Frühling) ist weiterhin abgesperrt.
Aber auch davor ist vergleichsweise wenig los. Man merkt schon, dass überhaupt keine ausländischen Touristen und auch kaum inländische in Peking sind. Mal sehen, wie das während der Neujahrsferien wird und inwieweit Appelle und Quarantäne- und Testregelungen sich auswirken werden.
So langsam wird mir kalt, also laufe ich noch eine Weile kreuz und quer durch den Park, bis mir wieder warm ist. Dann werfe ich einen letzten Blick zurück hoch zum Pavillon auf dem Hügel und mache mich auf den Heimweg.
Auch der Rückweg ist wieder schön. Erst fahre ich auf den Trommelturm zu.
Und dann lasse ich den Trommelturm hinter mir.
Der kleine Ausflug hat mir gut getan. Die schlimmste Kälte – für die ich einfach nichts übrig habe – ist hoffentlich überstanden. Da werde ich jetzt wohl auch wieder mehr unterwegs und länger draußen sein können.
Boah, da hattest Du echt tolles Wetter. Tolle Photos sind es geworden!
LG,
Timoleon.
Dankeschön! – Ja, es war zwar immer noch kalt, aber nicht mehr ganz so eisig. Das tat wirklich gut!
Schön zumindest auf diese Weise Einblicke von der Welt zu erhalten!
Was genau ist der Kohlehügel? :)
Der Kohlehügel ist die höchste Erhebung in Pekingszentrum, errichtet während der Yuan-Dynastie vor ca. 700 Jahren mit dem Erdaushub aus den Gräben der ersten Kaiserstadt. Ausführlicher und schön erklärt hier. Ganz oben, vom Wanchun-Pavillon aus, genau gegenüber der Hauptachse der Verbotenen Stadt, hat man einen großartigen Blick über selbige.