Longmen-Grotten
Nun liegt meine Reise nach Luoyang zwar schon ein paar Wochen zurück, aber ich muss doch unbedingt noch von den Longmen-Grotten berichten und ein paar Fotos zeigen!
Ich fahre mit dem Taxi vom Hotel in den Süden Luoyangs. An einem riesigen Parkplatz steige ich aus. Nur 2 Busse und einige wenige Autos verlieren sich auf dem Gelände. Das wird in der Woche drauf – der Golden Week – sicher ganz anders sein, aber aktuell ist es gnadenlos überdimensioniert. Ich entdecke das Tickethäuschen, mache mich auf den Weg und erwerbe auch ein Ticket für den Elektrobus, den ich im Vorbeigehen gesehen habe.
Meine Erkältung macht mir ziemlich zu schaffen, ich hatte zuvor sogar überlegt, vorzeitig nach Peking zurückzukehren. Aber ich will die Grotten unbedingt sehen (und auch das Shaolinkloster am Tag drauf noch), das Wetter ist traumhaft – und so lasse ich es langsam angehen. Der Fußweg vom Tickethäuschen zum eigentlich Eingang hätte sich auch noch ganz schön gezogen, ich bin froh, den offenen Bus genommen zu haben. Es geht erst noch ein ganzes Stück am Fluss entlang, dann über eine sehr hübsche Brücke ans andere Ufer und noch ein Stückchen weiter. Dann erst folgen Ticket- und Sicherheitskontrolle – und ich bin drin.
Idylle am Fluss
An der breiten, über einen Kilometer langen Promenade liegt links der Yi-Fluss, rechts sind die Grotten in den Fels gehauen, in den namensgebenden Longmen-(Drachentor-)Berg. Es sind schier unendlich viele in den unterschiedlichsten Größen: 2345 Nischen mit rund 100.000 BuddhaStatuen (2 cm bis über 17 m groß) und mehr als 2800 Inschriften.
Ich bin fasziniert davon, wie detailliert die Figuren ausgearbeitet sind. Erbaut wurden die Grotten vor rund 1500 Jahren.
Mist, zu wenig Zeit eingeplant
Ein bisschen bereue ich, nicht früher zu den Grotten gefahren zu sein, denn mir fehlt die Zeit, um am anderen Flussufer das Xiangshan-Kloster mit der ehemaligen Villa von Chiang Kai-shek und den Bai-Garten anzusehen. Aber ich nehme mir die Zeit, um mit einem der Touristenboote zurück zur Elektrobushaltestelle zu fahren. Ich genieße die Ruhe auf dem Wasser und den tollen Blick den man von hier aus auf die Grotten hat.
Bevor ich mir ein Taxi bestelle, werfe ich noch einen Blick zurück und erinnere mich an meinen Besuch in den Yungang Grotten bei Datong im Juni 2017 (Schande – ich habe ganz vergessen, davon zu berichten und Bilder zu zeigen! Das muss ich noch nachholen!). Jedenfalls, die Yungang Grotten haben mich zwar auch beeindruckt, aber nicht so sehr wie Longmen-Grotten, die halt so wunderschön am Fluss gelegen sind. Longmen- und Yungang-Grotten sowie die Mogao-Grotten bei Dunhuang (da würde ich ja auch gerne noch hinfahren) sollen die eindrucksvollsten buddhistischen Steinmetzarbeiten in China sein – was ich nach dem Besuch dort gerne glaube. Die Longmen-Grotten waren definitiv eines der Highlights meiner kurzen Luoyang-Reise.
Fotos
Info Longmen-Grotten
Stand September 2019
Eintritt: 100 RMB inklusive aller Höhlen, des Tempels und des Bai Gardens
Hinkommen: Von der Longmen-Railway-Station (Haltestelle der Highspeedzüge) aus ist es nicht weit. Mit dem Taxi kommt man bequem für ca. 15 RMB hin oder man fährt mit dem Bus Nr. 71 bis Longmen Shiku Station.
Öffnungszeiten:
Februar, März: 08:00 – 18:00
April bis 7. Oktober/Ende Golden Week: 08:00 – 18:30
Nach der Golden Week/8.-31.Oktober: 08:00 – 18:00
Nov. – Jan.: 08:00 – 17:00
Während der offiziellen Maifeiertage und der Golden Week im Herbst, sowie Freitags-Sonntags während des Peonien-Festivals in Luoyang wird 30 Minuten früher geöffnet und 30 Minuten später geschlossen! (Vermutung: und es wird trotzdem sehr, sehr voll sein…)
Kassenschluss eine Stunde vor Ende der Öffnungszeit.