Rush hour
Gestern am späten Nachmittag „musste“ ich zum Alten Observatorium fahren. Das habe ich als Ausflugsziel für die Fotogruppe vorgesehen, will mich aber vergewissern, dass es geöffnet ist, es keine Einschränkungen durch Bauarbeiten gibt usw. Beim Verabschieden von meiner Freundin sage ich noch, dass ich gar keine Lust habe, jetzt noch durch die Gegend zu tuckern. Aber ich bin keine fünf Minuten unterwegs, da ändert sich das. Die Sonne steht schon tief, aber es ist noch angenehm warm. Es ist wirklich schön und mir wird bewusst, wie cool das eigentlich ist, dass ich das machen kann.
Ich überquere den 3. Ring: Dichter Verkehr, der immerhin rollt.
Kurz vor dem Observatorium, das direkt am 2. Ring liegt und an der Metrostation Jianguomen, habe ich diesen Blick auf den Bahnhof.
Ich parke meinen Scooter an der Metrostation. Zwischen dieser und dem Observatorium ist ein kleiner Grünstreifen, auf dem allmählich die Rosen verblühen.
Der Ticketschalter hat schon zu, aber eine Schulklasse ist noch drinnen. Als sie herauskommen, frage ich, ob etwas abgesperrt ist oder ob man alles ansehen kann, auch oben die Plattform mit den Instrumenten. Ja, man kann! Sehr gut, ich muss nicht umplanen. Ich hatte nämlich irgendwo gelesen, dass jemand bei jedem Besuch auf Absperrungen gestoßen ist.
Ich bin zufrieden. Für den November wollte ich ein eher zentrales und „neues“ Ziel (hier war die Fotogruppe in den vergangenen fünf Jahren noch nicht), und was auch an einem kalten Novembertag mit mieser Luft machbar ist.
Ich schwinge mich auf den Scooter und fahre nach Hause. Unterwegs muss ich doch noch mal stoppen, um Verkehr und Türme einzufangen.
Für aus der Hand geschossen, finde ich das Bild schon ziemlich cool. Das muss ich aber noch mal mit Stativ und Filter probieren!
Dafür, dass ich anfänglich gar keine Lust hatte, war das jedenfalls ein netter kleiner Ausflug.