Es werde Licht!
Seit März war ein Teil des Yuyuantan-Parks im Westen der Stadt für das „Beijing International Light Festival“ abgesperrt. Am vorletzten Veranstaltungstag am vergangenen Wochenende habe ich es zusammen mit Freundinnen doch noch dahin geschafft. Es ist halt ein bisschen mühsam, dass man derzeit nicht weiß, ob man eine Veranstaltung/Sehenswürdigkeit spontan besuchen kann oder doch vorab ein Ticket kaufen muss. Für den Ticketkauf haben viele Events/Locations dann auch noch jeweils ihre eigene App – natürlich nur auf chinesisch, was das ganze noch schwieriger gestaltet. Aber ohne Tourismus aus dem Ausland lohnt sich eine mehrsprachige Version wohl eher nicht. Nach diesem Abend denke ich aber, dass ich mich davon künftig weniger abschrecken lassen sollte.
Wir hatten Glück, und der Regen, von dem es dieses Jahr viel zu viel und viel zu lang welchen gab, hat kurz vor dem Einlass um 18 Uhr endlich aufgehört.
Zunächst traten aber erst mal die Bao’ans an, das war aber vergleichsweise lässig. Kurz in Reihe aufgestellt…
… und nach dreißig Sekunden wuselten auch schon wieder alle durcheinander, und die Türen wurden fürs Publikum geöffnet. Durch einen bunt beleuchteten, verspiegelten Tunnel ging es aufs Gelände. Im ersten Abschnitt gab es Gelegenheit für Schattenspiele.
Aber auch ohne Schatten, nur mit der wechselnden Beleuchtung, sah es ganz nett aus.
Zur Atmosphäre trug auch die Musik bei, eine Art fahrstuhltauglicher Jean-Michel Jarre mit chinesischen Anklängen. Das ist jetzt gar nicht spöttisch oder abwertend gemeint, sondern der Versuch einer Beschreibung – es passte wirklich gut zusammen.
Ich habe vor einer beleuchteten Wand ein bisschen mit Langzeitbelichtungen experimentiert.
Blümchen und Fernsehturm (rot im Hintergrund), mit und ohne künstlichem Nebel.
Die Farben des Lichtes wechseln.
Der Turm in der Mitte war schon recht cool.
Wieder ein Stückchen weiter standen diese Quallen. An manchen hingen Lichterketten herunter, bei anderen „regnete“ es.
Um sich so oder ähnlich ablichten zu lassen, stellt man sich in lange Schlangen…
Um 18 Uhr zum Einlass war es noch relativ ruhig mit nur wenigen Besuchern, aber im Laufe des Abends wurdes es voll. Richtig voll.
Diese Kugeln haben es mir auch sehr angetan.
Am Ende verging die Zeit wie im Flug, und wir gehörten zu den letzten, die gingen. Zack, ging das Licht immer unmittelbar hinter uns aus. Wenn es auch nächstes Jahr wieder ein Lichterfestival gibt, warte ich nicht erst bis zum Schluss.
Ist das ein Weihnachtsbaum auf dem einen Bild?
Sehr schöne Idee, aber warum nur schließt das Ganze im Winter? Gerade in der Winterzeit wird es doch früher dunkel, so daß auch mehr Menschen das abends mal sehen können. Sind die Installationen kälteempfindlich? An dem „Festival“ kann es ja nicht liegen, wenn das Ganze schon acht Monate lang installiert ist. Dann gingen doch auch die letzten vier Monate des Jahres.
Ansonsten sehr schöne Eindrücke!
LG,
Timoleon.
Hallo Timo,
nein, kein Weihnachtsbaum, eher eine Pyramide, die unterschiedlich beleuchtet wurde.
Warum das keine ganzjährige Veranstaltung ist? Da kann ich nur raten – weil es in den Wintermonaten zu kalt ist (aber das Eisfestival in Harbin…)? Wetter/Kälte sollte eher keine Rolle spielen.
Hier wird es (leider) auch im Sommer so früh und schnell dunkel, dass das wohl eher keine Rolle spielt. Ich glaube aber, der Eintrittspreis in den Sommermonaten ist geringer als er jetzt war. Mit über 100 RMB ist das jetzt für chinesische Verhältnisse vergleichsweise teuer gewesen. Vielleicht auch weil es, wenn es dauerhaft da wäre, nichts besonders mehr wäre. Es soll auch jedes Jahr anders sein, letztes Jahr ist wohl das Publikum befragt worden und Anregungen sind aufgenommen worden. Wenn es 2022 wieder stattfindet, werde ich ja sehen, was gleich und was neu ist. :)
LG Lin
[…] Linni lebt seit 2015 mit ihrem Mann und den beiden jüngsten Kindern in Peking. Ohne eigene Arbeitserlaubnis hat sie viel Zeit, Peking (auch abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten) zu entdecken und darüber auf ihrem Blog ombidombi.de – Abenteuer China zu berichten und viele Bilder zu zeigen – unter anderem vom Light Festival. […]
[…] musste ich an das Festival of Lights in Peking denken – mehr Lichter auf weniger Raum, keine „Rahmenhandlung“, kein […]