Normalisierung? Nicht wirklich.

Ab und zu erreichen mich Fragen aus Deutschland, wie weit es sich denn inzwischen in Peking/China normalisiert hätte. Das stößt bei mir leider auf wenig Verständnis, denn mein Leben normalisiert sich leider bisher gar nicht. Für Leute, die arbeiten gehen müssen/dürfen, ist das vielleicht etwas anders. Bevor nicht beide Jungs wieder zur Schule gehen, ist für uns aber mit Normalisierung nicht zu rechnen, und bis das Leben wieder richtig normal ist, dürfte wohl noch mehr Zeit vergehen.

Ein Datum für die Wiedereröffnung der Schulen gibt es weiterhin nicht, was heute auch noch mal in einem Elternbrief der Schule mitgeteilt wurde. Ob es nach den Osterferien losgeht? Ich fürchte nicht, befürchte eher, dass die Jungs in diesem Schuljahr die Schule nicht mehr von innen sehen werden. Würde mich extrem freuen, wenn das anders kommt.

Maskenpflicht, überall Temperatur- und Zugangskontrollen; immer mehr Parks, die den Zugang begrenzen,  damit das Abstandhalten möglich bleibt. Für Parks, für die Eintritt zu zahlen ist, wird empfohlen, vorab Tickets online zu kaufen. 

Normalisierung ist auch nicht, dass man sich an das Unnormale gewöhnt hat.

Dass draußen vorm Fenster der Frühling angekommen ist, macht das Drinnenhocken nicht leichter. Vor einem unserer Fenster befindet sich aber auch eine Baustelle, paradoxe Welt, dass man sich freut, dass da wieder gearbeitet wird. Okay, das lass ich als winzig kleinen Schritt in Richtung Normalität gelten. (Gleicht den Rückschritt, dass Chinas Grenzen für Ausländer vorerst komplett dicht sind, aber nicht aus.)

Wenn man nachts wach wird, und es vorm Fenster flackert, dann brennt nicht die Bude ab, sondern auf der Baustelle wird auch mitten in der Nacht noch geschweißt…. 

Quarantine Cook-off, zweite Woche

Der Quarantine Cook-off von The Hutong ging in die zweite Woche. Ich hab wieder mitgemacht, weil es Abwechslung in den Alltag bringt. Food-Fotografie und eine Mahlzeit zu inszenieren und abzulichten anstatt sie zusammen zu genießen – das ist nicht mein Ding und das werde ich auch jetzt nicht anfangen. Aber fix knipsen, das geht. Sieht vielleicht nicht so toll aus, war aber sehr lecker.

MaLaXiangGuo

Das zweite Gericht während des vierwöchigen Quarantine Cook-off von The Hutong: MaLaXiangGuo - Würzig-scharf-duftend-Topf mit einer Vielzahl von frischen Zutaten, Gewürzen und einer Würzpaste “Sichuan Pixian Chilibohnenpaste”.
Gericht: Hauptgericht
Küche: Chinesisch
Keyword: Fleisch
Portionen: 4 Portionen

Zutaten

  • 200 g Schweinebauch
  • 100 g Lotuswurzel
  • 100 g Spargelsalat Stammsalat, chinesischer Salat, "lettuce stem"
  • 1 Block Räuchertofu kleiner Block
  • 200 g Broccoli
  • 100 g Bambussprossen
  • 100 g Sellerie
  • 200 g gemischte Pilze Champignons, Enoki, Austernpilze, Seitling... was man halt bekommt
  • 50 g Lauch
  • 10 Knoblauchzehen
  • 15 g Ingwer
  • 1-2 Korianderstiele
  • 3 EL Sichuan Pixian Chilibohnenpaste kann durch Tomatenmark ersetzt werden
  • 1 EL Austernsauce
  • 2 EL helle Sojasauce
  • 1-2 EL Kochwein kann mit Sherry ersetzt werden - oder weglassen
  • 2 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 100 ml Pflanzenöl
  • 1-2 TL Sesamöl
  • 1 EL Sichuanpfeffer
  • 80 g getrocknete Chilischoten
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 3 Stück Sternanis
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Stück Zimtrinde

Anleitungen

  • Schweinebauch in dünne Scheiben schneiden.
  • Gemüse, Pilze, Tofu und Würzgemüse (Lauch, Knoblauch, Ingwer) kleinschneiden.
  • Koriander grob hacken.
  • Lotus, Spargelsalat und Broccoli kurz blanchieren, abschrecken.
  • Öl im Wok erhitzen, Gewürze hinzufügen, wenn diese duften, die Chilibohnenpaste und den Schweinbauch dazugeben. Ständig rühren!
  • Wenn der Schweinebauch braun zu werden beginnt und das Fett austritt, Knoblauch, Ingwer und Lauch zufügen.
  • Sobald es knofelig duftet, Pilze dazugeben. Etwa zwei Minuten weiterbraten und -rühren.
  • Nun das restliche Gemüse und den Tofu zugeben und weitere 2-3 Minuten braten und rühren.
  • Mit Kochwein, Sojasauce, Austernsauce, etwas Salz und Zucker abschmecken.

Zum Anrichten mit wenig Sesamöl besprenkeln und mit Koriander garnieren. Mit Reis servieren.

    Das Gericht gibt es in unzähligen Varianten, erlaubt ist was gefällt, geht auch mit Hühnchen oder ganz ohne Fleisch. Hier gab es die Woche noch eine vegane Version mit Lotus, Paprika und Pilzen.

    Das war jedenfalls schon etwas anspruchsvoller und aufwendiger als letzte Woche. Jetzt bin ich gespannt, was nächste Woche auf dem Speiseplan stehen wird – das ist auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung im Pekinger Wohnungsknast.

    Osterferien

    Hurra, Ferien. Hurra? Neun Wochen Online-Schule liegen hinter uns bzw. hinter den Jungs, und eine Pause haben sie sich redlich verdient. Aber unseren Corona-Knastalltag wird es nicht wesentlich ändern. Was für ein Unterschied zu den letzten Ferien, den Chinesischen Neujahrsferien, die hier noch begeistert begrüsst wurden. Die Jungs haben dieses Jahr die Schule tatsächlich nur drei Wochen von innen gesehen, im Januar zwischen Weihnachts- und Neujahrsferien. Schaun wir mal, wann es soweit ist, dass sie wieder hinmüssen/-dürfen. Wie gesagt, ich fürchte, dass wir da noch viel Geduld brauchen werden.

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